Shitómir
(poln. Zytomierz), Hauptstadt des russ. Gouvernements Wolhynien, am Teterew, hat 10 griechisch-russische und 2 kath. Kirchen, ein Bernhardinerkloster, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein hebräisches Lehrerinstitut und 2 hebräische Buchdruckereien, in denen die Hälfte der in Rußland gebräuchlichen hebräischen Bücher gedruckt wird, und (1885) 55,875 Einw. Die Stadt besitzt 33 Fabriken, aus denen Leder, Hüte, Kleider und Zucker in den Handel kommen, und betreibt außerdem einen lebhaften Handel mit Landesprodukten. S. ist Sitz eines griechischen Erzbischofs und des Generalkommandos des 11. Armeekorps. Es war im Mittelalter eine der bedeutendsten Städte Litauens, wurde später Hauptstadt der Woiwodschaft Kiew und 1778 mit Rußland vereinigt; seit 1804 Gouvernementsstadt.