(spr. schétt-,Zetlandinseln, von den skandinavischen Seefahrern auch
Hitlandinseln genannt), engl.
Inselgruppe am Übergang der
Nordsee in den Atlantischen
Ozean, nordöstlich von
Schottland ungefähr zwischen 60 und 61°
nördl.
Br. gelegen und von den südlicher gelegenen Orkneyinseln durch ein 80 km breites
Meer getrennt, in dessen Mitte
Fair Island
liegt. Die S. bilden einen Archipel von 117 Eilanden, von denen aber nur 34 bewohnt sind, und haben einen Gesamtflächeninhalt
von 1475 qkm (26,8 QM.) mit 20,705 Einw.
Das
Innere ist meist felsig, nackt und hügelig (Roeneß
Hill 450 m); die
Küsten sind steil und zerklüftet.
und Kalkbrennerei. Kupfer
[* 15] kommt auf Fetlar vor. Der Handel mit den Landesprodukten und der Verkehr mit den Walfisch- und Heringsfängern
sind nicht unbeträchtlich. Die Hauptinseln sind Mainland, Unst und Yell (s. d.). Die S. sind reich an vorgeschichtlichen Denkmälern
(Cairns, Tumuli, Piktentürmen oder Broughs) und unterirdischen Wohnungen. Sie kamen 1469 durch Heirat an
die schottische Krone und bilden mit den Orkneyinseln eine Grafschaft.
Vgl. Cowie, Shetland (3. Ausg., Edinb. 1880);
Tudor,
The Orkneys and Shetlands geology, flora etc. (Lond. 1883);
(spr. schéttländ-, entstanden aus dem norweg.
Hetland) oder Zetland-Inseln, bilden den nördl. Teil der schott. Grafschaft Orkney und Shetland. Sie liegen 175 km von der
Nordküste Schottlands entfernt und bilden eine zusammenhängende Gruppe, die sich 113 km von N. nach
S. erstreckt. Die Zahl der S. beträgt etwa 100; nur 29 sind bewohnt, während 71 (Holme) zur Weide
[* 16] benutzt werden; dazu kommen
zahlreiche Skerries, nackte Felsen. Der Gesamtflächeninhalt beträgt 1430 qkm, wovon 210 qkm angebaut sind,
mit (1891) 28711 E. Viele Meereseinschnitte, hier Voes geheißen, erstrecken sich tief ins Land hinein, das, abgesehen von
der Fairinsel (s. d.) im S. und der Insel Foul im W., einen düstern, nordischen Charakter trägt.
Die S. sind nur hügelig, wenn auch höher als die Orkneys; am höchsten, bis zu 450 m erhebt sich der
Ronas Hill auf Mainland. Die Küsten zeigen schroffe, dunkelgraue Felsbildungen, in welche das Wasser Höhlungen ausgewaschen
hat, die oft merkwürdige Grotten und Felsbogen bilden. Der Boden und das Klima zeigt im kältesten Monat auf Unst 3,8, im wärmsten
11,4° C. Bäume gedeihen auf den S. gar nicht, und die aus niedrigen Kräutern, Moosen und Flechten
[* 17] mit
Heiden und Torfpflanzen gemischten Bestände schließen sich der isländ.
Flora an. Haupterwerbszweig ist
die Fischerei, besonders auf Heringe. Kabeljaus, Rotaugen und Lengfische werden ebenfalls
gefangen. Robben,
[* 18] Wale
[* 19] sowie namentlich nordische Seevögel sind zahlreich vertreten. Ackerbau (Gerste, Hafer, Kartoffeln,
Rüben) wird wenig, dagegen mehr Viehzucht betrieben. 1891 gab es 21600 Stück Rindvieh, 100000 Schafe, 3212 Schweine
und 5610 Pferde (Shetland-Ponies oder Shelties). Aus der feinen Wolle der kleinen Schafe wissen die Frauen Shawls, Strümpfe
und Decken zu stricken.
Hauptausfuhrartikel sind gesalzene Heringe (nach Hamburg),
[* 20] gedörrte Fische (nach Spanien),
[* 21] Ponies, Vieh, Shawls, Leder
u.s.w. Hauptstadt und Handelscentrum ist Lerwick (s. d.) auf Mainland, wo auch die alte Hauptstadt Scalloway mit dem
jetzt in Ruinen liegenden, um das J. 1000 als Zwingburg erbauten Schlosse des Earl Patrick Stewart liegt. Es giebt viele Überreste
der ursprünglichen kelt. Einwohner. Bei den Bewohnern haben sich altskandinav. Sitten, Sagen, Lieder und
Ausdrücke erhalten. Wichtig sind noch: Yell (211,6 qkm, 2501E.), Unst (125,7 qkm, 2228 E.), Fetlar (43,4 qkm, 363 E.), Bressa
(28 qkm, 799 E.), Whalsay (19,7 qkm, 927 E.), Papa-Stour bei Mainland u.a.
Die S. wurden im 9. Jahrh. von Norwegern besiedelt, Het- und Hjaltland genannt, und empfingen
das Christentum zu Ende des 10. Jahrh. Von 874, in welchem Jahre sie Harald der norweg.
Herrschaft unterwarf, bis 1196 waren sie mit den Orkneys vereinigt und kamen 1469 an Schottland. –