(spr. schérrmen), 1) Stadt an der Südgrenze des nordamerikan.
Territoriums Wyoming, auf der Höhe des Evanspasses, die höchste Eisenbahnstation an der Union-Pacificbahn, 2510 m ü. M. -
2) Hauptstadt der Grafschaft Grayson im N. des nordamerikan. Staats Texas, mit lebhaftem Handel in Baumwolle, Getreide, Wolle und
Häuten, verschiedenen Fabriken und (1880) 6093 Einw.
(spr. schérrmen), 1) William Tecumseh, nordamerikan. General, geb. 8. Febr. 1820 zu Lancaster
(Ohio) aus einer bereits 1634 aus England in Connecticut eingewanderten puritanischen Familie, trat 1836 in die Militärschule
zu West Point, ward 1840 Artillerieleutnant, ging während des mexikanischen Kriegs 1847 nach Kalifornien, kehrte 1850 nach
New York zurück, trat 1853 aus der Armee, gründete in San Francisco ein Bankhaus, machte aber schlechte
Geschäfte und übernahm 1860 die Leitung der Militärakademie des Staats Louisiana.
Bei Beginn der Sezessionsbewegung legte er im März 1861 diese Stelle nieder, wurde erst Aufseher einer Straßeneisenbahn,
dann Oberst des 13. regulären Infanterieregiments, kämpfte bereits 21. Juli bei Bull-Run mit, zeichnete
sich, zum Generalmajor ernannt, in der Schlacht bei Shiloh (6. und 7. April 1862) aus, machte 1863 den Vicksburger Feldzug unter
Grant mit, eroberte als Befehlshaber der Westarmee nach heftigen Kämpfen mit Johnston und Hood (Juli 1864) Atlanta und trat 12. Nov. von
hier seinen kühnen Zug
durch Georgia nach Savannah an, wo er sich 13. Dez. des Forts Mac Allister bemächtigte,
den Ossibawsund öffnete und die Verbindung mit der Unionsflotte herstellte. Am 17. Jan. 1865 brach er nach Norden auf, warf im
Februar die Konföderierten aus Nord- und Südcarolina und vereinigte sich 22. März bei Goldsboro mit Shofield
und Terry. An dem Sieg in den Kämpfen um Petersburg-Richmond Ende März und Anfang April 1865 hatte er wesentlichen Anteil.
Am 26. April ergab sich ihm Johnston mit allen konföderierten Truppen zwischen Raleigh und Chattahoochee, nachdem eine bereits 17. April abgeschlossene,
für Johnston günstigere Kapitulation vom Kriegsminister umgestoßen worden.
Nach Beendigung des Kriegs ward S. Befehlshaber in dem Militärdepartement des Westens, führte 1867 einen Krieg gegen die Indianer
und wurde 1868 an Stelle Grants zum Oberbefehlshaber der gesamten Streitkräfte der Union ernannt, welche Stellung er 1883 niederlegte.
S. ist unstreitig der genialste unter den Feldherren der Union im Bürgerkrieg, kühn in seinen Entwürfen,
methodisch und energisch in der Ausführung, rücksichtslos
gegen alle persönlichen Interessen, beliebt bei den Soldaten.
Höchst interessant sind seine »Memoirs« (New York 1875, 2 Bde.; 2. Aufl.
1885).
Vgl. Bowman u. Irwin, S. and his campaigns (New York 1865);
Headley, Life and military career of S.
(das. 1865).
2) John, amerikan. Staatsmann, Bruder des vorigen, geb. 10. Mai 1823 zu Lancaster in Ohio, erlernte bei seinem ältern Bruder, Charles,
in Mansfield die Rechtswissenschaft und betrieb 1844-55 daselbst die Advokatur mit großem Geschick und Erfolg. Schon früh schloß er
sich der Whigpartei an, wurde 1855 in den Kongreß gewählt, ging 1861 in den Senat über und stellte während
des Bürgerkriegs auf seine Kosten eine Brigade von 2300 Mann auf. Nach dem Krieg betrieb er unausgesetzt die Wiederaufnahme der
Barzahlung, welche er, von Hayes 4. März 1877 zum Staatssekretär des Schatzes ernannt, 1878-79 auch erfolgreich durchführte. 1880 ward
er zum Bundessenator und im Herbst 1885 zum Präsidenten des Senats erwählt, infolgedessen er nach dem Tode des Vizepräsidenten
Hendricks 7. Dez. 1885 bis 4. März 1889 Vizepräsident der Union wurde. Seine Reden und Berichte erschienen als: »Selected speeches
and reports on finance and taxation 1859-78« (New York 1879). Seine Biographie schrieb Bronson (Columbus
1880).