Seyffert
,
Moritz, Schulmann und Philolog, geb. zu
Wittenberg,
[* 2] studierte 1826-30 in
Halle,
[* 3] besonders unter
Reisig, wurde
Michaelis 1830
Kollaborator am
Gymnasium zu
Nordhausen,
[* 4] 1831
Adjunkt an der lateinischen Hauptschule
zu
Halle und bald darauf Oberlehrer am dortigen
Pädagogium. 1839 als
Konrektor an das Stadtgymnasium zu
Brandenburg
[* 5] versetzt,
wurde er 1843
Professor und kam
Ostern 1846 als solcher an das Joachimsthalsche
Gymnasium zu
Berlin.
[* 6] Seit 1871 in
Ruhestand versetzt, starb er in
Potsdam.
[* 7] S. hat durch seine weitverbreiteten Schulbücher nach mehreren Seiten reformierend
auf den Gymnasialunterricht eingewirkt. Insbesondere hat er sich um den Betrieb der lateinischen
Grammatik und
Stilistik hohe
Verdienste erworben. Ellendts lateinische
Grammatik, die er zum erstenmal in der 4.
Auflage (Berl. 1855)
besorgte, hat er allmählich ganz umgearbeitet (32. Aufl., von seinem Sohn
M. A. Seyffert
und W.
Fries, das. 1888). Auch für
den griechischen
Unterricht hat S. treffliche Hilfsbücher geliefert. Das
Studium der Dichter förderte er durch eine
methodische Anleitung zur lateinischen Versifikation: »Palaestra Musarum«
(Halle 1834-35, 2 Bde.; 1. Bd., 9. Aufl.
1882),
und »Lesestücke aus griechischen und lateinischen Schriftstellern« (Leipz. 1853, 7. Aufl. 1884). Sonst verdanken wir ihm die »Epistola critica ad C. Halmium de Ciceronis pro Sulla et pro Sestio orationibus« (Leipz. 1848) sowie die Ausgaben von Cäsars »Commentarii de bello gallico« (Halle 1836, 3. Aufl. 1879),
Ciceros »Tuskulanen« (Leipz. 1864),
Sophokles' »Antigone« (Berl. 1865),
»Aiax« (das. 1866) und »Philoktetes« (das. 1867).
Vgl. Kießling, M. L. S. (»Zeitschrift für das deutsche Gymnasialwesen« 1872).