(lat., Knechte der heiligen Jungfrau, Ordo servorum beatae Mariae virginis, Brüder des Leidens Jesu, Brüder des
Ave Maria, Orden von Monte Senario), Bettelorden, gestiftet 1233 zur Verherrlichung der Jungfrau Maria durch
streng asketische Übungen von reichen Florentiner Kaufleuten, die, von Bonfiglio Monaldi bewogen, ihr Vermögen den Armen gaben;
der Orden nahm 1239 Augustins Regel an und wurde
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1255 von Alexander IV. bestätigt. Von Martin V. mit den Privilegien der Bettelmönche beschenkt, besaß er in Italien, Polen,
Ungarn und Frankreich Klöster. 1395 stiftete Bernhardin von Ricciolini die Einsiedler-S. - Die Servitinnen, im Munde des Volkes
die Schwarzen Schwestern genannt, entstanden unter dem Ordensgeneral Philipp Benitti (gestorben um 1285)
und waren früher in Italien, Deutschland und den Niederlanden sehr verbreitet.
Vgl. Soulier, Vie de saint P. de Bénizi, propagateur
de l'ordre des Servites de Marie (Par. 1885).
Diener der heiligen Jungfrau (lat. Servi beataeMariae virginis), Brüder vom Ave Maria und Brüder vom Leiden
Christi oder von Monte-Senario, die Mönche eines geistlichen Ordens, der 1233 zu Florenz von Kaufleuten zur Verehrung der
Jungfrau Maria durch strenge ascetische Übungen gestiftet wurde. 1236 ließen sich die Mönche auf Monte-Senario
nieder, nahmen die Regel der Augustiner an und erhielten vom Papst Alexander IV. die Bestätigung (1255). Durch ihren General
Benizi (gest. 1284 oder 1286) verbreitete sich der Orden nach Frankreich, in die Niederlande und nach Deutschland
und erhielt vom Papst Martin V. die Privilegien der Bettelorden.
Der Bruder Bernhardin von Ricciolini erneuerte die alte Strenge des Ordens (1593); seine Anhänger hießen Einsiedlerserviten.
Diese und die minder strengen S. haben ihre wichtigsten Sitze in Italien, in Deutschland haben sie nur noch in Bayern ein Haus.
Zu den berühmtesten Männern des Ordens gehört Paolo Sarpi (s. d.). – Der Orden der Servitinnen, nach
ihrer schwarzen Kleidung auch Schwarze Schwestern genannt, entstand zu Lebzeiten Benizis, verbreitete sich in denselben Ländern
wie die S., existiert aber nur noch in wenigen Klöstern. –
Vgl. Soulier, Vie de Bénizi, propagateur de l'ordredesServites de Marie (Par. 1885);
Histoire de l'Ordre des Servites (1233–1310), par un ami des Servites (2 Bde.,
ebd. 1890).