(spr. sserwä), François Adrien, Violoncellist, geb. zu Hal bei Brüssel, begann seine ersten musikalischen
Studien als Violinspieler, bildete sich aber später auf dem Brüsseler Konservatorium zum Violoncellisten aus und konnte als
solcher auf seinen in der Folge unternommenen Kunstreisen in Frankreich, England, Deutschland und Rußland Aufsehen erregen. 1848 nach
Brüssel zurückgekehrt, übernahm er am dortigen Konservatorium die Stelle eines Lehrers des Violoncellspiels und starb nach
einer überaus erfolgreichen pädagogischen Wirksamkeit auf seinem Landsitz in Hal. S. war
auch als Komponist für
sein Instrument thätig; seine Kompositionen sind effektvoll und durchaus violoncellmäßig, können jedoch einen
höhern Kunstwert nicht beanspruchen. Von seinen Söhnen war der ältere, Joseph, geb. zu Hal, gest. daselbst,
sein Schüler und Nachfolger als Lehrer des Violoncells am Brüsseler Konservatorium, während der zweite, François Matthieu,
sich als Komponist ausgezeichnet hat und unter anderm für seine Kantate »La mort du Tasse« vom Konservatorium
zu Brüssel mit dem römischen Preis gekrönt wurde.
Staatsmann, geb. 1810, ward 1867 Staatsminister des Großherzogtums Luxemburg,
wußte durch geschickte Politik 1870/71 die Neutralität und Unabhängigkeit Luxemburgs aufrecht zu erhalten, trat 1874 zurück
und übernahm das Präsidium des Staatsrats, zugleich das Ehrenamt eines Bürgermeisters der Stadt Luxemburg.
In den letzten Jahren
war er auch Mitglied der Kammer. Er starb in Nauheim.
Im Mittel 2082 m. Alpweide im obern Abschnitt des rechtsseitigen Gehänges
der Combe de Versegères, am N.-Fuss des Bec du Midi.
Eigentum der Bürgergemeinde Bagnes;
wird von einer zur Mehrzahl aus Bewohnern
des Dorfes Bruson bestehenden Korporation vom 26. Juni bis 20. September mit rund 80 Milchkühen und einer gewissen Anzahl Kleinvieh
bestossen. 7 Hütten und ein Käsekeller.
2255 m. Ehemalige Alpweide, die jetzt mit der Alpe de Noveli vereinigt
ist.
Die am W.-Fuss des Bec de la Montau gelegenen Hütten befinden sich in der Nähe des Bisse (Wasserleitung)
de Servais, der aus dem Val de Cleuson herkommt und die weiter n. befindlichen Hänge der Crête de Thyon befruchtet.
(Bissede) (Kt. Wallis,
Bez. Conthey und Hérens).
Wasserleitungskanal, der beim Plan de la Chaux (2350 m) im
Val de Cleuson linksseitig vom Quelllauf der Printze abzweigt, dann den Gehängen der Monts Rosets, des Métailler, des Bec de la Montau,
des Greppon Blanc und der Éperollaz folgt, die Alpweiden Servais, Noveli, Combarzeline, La Meina und Combire durchzieht und nordwärts
um die Crête de Thyon biegt, um hier die Alpe de Thyon zu bewässern und bei den Hütten von Thyon in 2022 m
sein Ende zu erreichen.
Ist 15 km lang, hat ein durchschnittliches Gefälle von 2% und bildet mehrere kleine Wasserfälle.
Seine Wasserführung schwankt stark.
Mehrere Seitenkanäle befruchten ausser den schon genannten Alpen
noch verschiedene Maiensässe der Gemeinden Veisonnaz, Agettes und Vex (so z. B. auch die Mayens de Sion).
Die ganze Leitung ist
Eigentum einer aus Bewohnern der genannten Gemeinden bestehenden Alpkorporation.
(Trouss oder Treutsede) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2373 m. Endgipfel des vom Mont Rogneux (3087 m) nach NO.
auszweigenden und die Alpweiden Servais und Sery voneinander trennenden Kammes.
Kann von Champsec (3,5 km sö. Le Châble im
Bagnesthal) her in 4 Stunden erstiegen werden.
Die Ausdrücke Trouss, Trutze, Truche, Treutze etc. bezeichnen einen abgerundeten
Felskopf.