Serpentinfels
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Gestein, welches in den seltensten Fällen lediglich aus Serpentin besteht, gewöhnlich ein Mineralaggregat von Serpentin mit mehr oder weniger zersetztem Olivin, [* 2] Augit, [* 3] Enstatit, Bronzit, Smaragdit etc. darstellt und außerdem Pyrop, Pikotit (Chromspinell), Chromeisen, Diopsid, Diallag enthält; auch ist S. nach allen Anzeichen das Muttergestein des gewöhnlich nur auf sekundärer Lagerstätte aufgefundenen gediegenen Platins. Früher als ein unverändertes eruptives Material betrachtet, gilt er jetzt nach der chemischen und mikroskopischen Beschaffenheit und den Lagerungsverhältnissen als metamorphisches Produkt.
Das Muttergestein ist sehr häufig ein Olivingestein (Olivinfels, Dunit, Lherzolith, s. Olivinfels), aus dessen Hauptbestandteil sich, wie die Pseudomorphosen von Serpentin nach Olivin zeigen, Serpentin leicht herausbildet. Nimmt man einen aus gleichen Teilen Olivin (Mg2SiO4 ) und Enstatit (MgSiO3 ) bestehenden Olivinfels an, so braucht zu einem solchen Gemenge nur Wasser hinzuzutreten, um Serpentin zu bilden (Mg2SiO4 + MgSiO3 + 2H2O = H4Si2O9 ^[Mg2SiO3+Mg2SiO4+2H2O=H4Si2O9]), und daß diese Umwandlung wirklich stattgefunden hat, zeigen die beiden Gesteinen gemeinschaftlichen accessorischen Bestandteile (Pyrop, Pikotit, Diopsid), die mitunter noch deutlich erhaltenen, aber vom Serpentin umrindeten Olivinkörner im S. sowie auch die allmählichen Übergänge aus den genannten Olivingesteinen zu S., welche an mehreren Fundorten zu beobachten sind.
Solche Übergänge verknüpfen aber auch mehrere Gabbrogesteine mit dem S., und die mit den Namen Forellenstein und Schillerfels bezeichneten Gesteine [* 4] sind ebenfalls solches von der Serpentinisierung angekränkeltes Material. Auch Eklogite und Hornblendegesteine scheinen bisweilen das ursprüngliche Material gewisser jetzt als S. anstehender Gesteine gewesen zu sein, so daß also eine Reihe komplizierter, Olivin, Augit oder Hornblende [* 5] führender Gesteine die gemeinschaftliche Tendenz hat, sich zu Serpentin umzuwandeln.