Serpa
Pinto, Alexander Albert da la Roche de, portug. Afrikareisender, geb. auf Schloß Polchras am Douro, wurde in Amerika, [* 3] wohin sein Vater 1848 auswanderte, erzogen, kehrte 1858 nach Portugal [* 4] zurück, besuchte die Militärschule zu Lissabon [* 5] bis 1864 und trat dann als Leutnant in die Infanterie. Nach Mosambik versetzt, machte er dort mehrere kleine Reisen und wurde als Major 1877 zum Chef einer von Portugal ausgerüsteten Expedition ernannt. Von Benguela ging er über Quillengues und Ngola nach Bihé, wo er sich von seinen Gefährten Capello und Ivens, welche nordwärts zogen, trennte, längs des Cubango fortzog und die obern Zuflüsse des Sambesi erforschte.
Hier will er einen weißen Menschenstamm, die Cassequere, entdeckt haben. Vom Cuando aus erreichte er Lialui am linken Ufer des Sambesi, wo er einen Angriff der Marutse-Mambunda zwar zurückschlug, aber alle seine Träger [* 6] durch Desertion verlor. Er zog nun südwärts zu den Victoriafällen und zählte auf dieser Strecke des Sambesi 37 Katarakte, dann von Schoschong nach Pretoria und erreichte Aden, [* 7] von wo er nach Europa [* 8] zurückkehrte. Die Schilderung seiner Reise erschien in mehreren Sprachen, deutsch unter dem Titel: »Wanderung quer durch Afrika« [* 9] (Leipz. 1881). Eine neue Expedition zur Erforschung des Gebiets im W. des Nyassa und im Süden des Bangweolo bis zum Loangwe unternahm S. 1885 mit Cardozo, einem Offizier der portugiesischen Marine, einem englischen Photographen, 250 Trägern und einer Eskorte von 800 bewaffneten Negern aus Inhambane. Seine Erkrankung nötigte ihn, die Führung an Cardozo abzugeben; auch andres Mißgeschick betraf die Expedition, doch wurde durch sie eine Reiseroute von Mosambik nach Ibo, von dort landeinwärts bis Blantyre und zurück an die Sambesimündung durch Triangulation [* 10] festgelegt.