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1-4, Agram [* 3] 1880-92), anfangs von Daniel, später von Budmani bearbeitet. Kleinere Hilfsmittel sind: Parčić, Vocabolario slavo-italiano (Zara [* 4] 1874), Filipović, Neues Wörterbuch der kroat. und deutschen Sprache [* 5] (2 Bde., Agram 1875), Popović, Wörterbuch der serb. und deutschen Sprache (2. Aufl., Pancsova 1886). Serbische Wojwodina und Temefer Banat, s. Banat. Serchio (spr. ßerkĭo), im Altertum Auser, Fluß in Toscana, entspringt in der ital. Provinz Massa e Carrara am Südabhange des Etruskischen Apennin, umfließt östlich und südlich die Apuanischen Alpen, wobei er das schöne Gebirgsthal Garfagnana bewässert, durchströmt die Provinzen Lucca [* 6] und Pisa [* 7] und mündet nördlich vom Arno in das Ligurische Meer. Er mündete ehemals bei Pisa in den Arno, mit dem er jetzt durch einen den Lago di Bientina passierenden Kanal [* 8] verbunden ist. Im Garfagnanathal liegt einer der malerischsten Orte Italiens, [* 9] Castelnuovo mit (1881) 4748 E. Sercial, Madeirawein, s. Madeira. [* 10]
Sercq, engl. Sark oder Serk, eine der Normannischen Inseln (s. d.), 5 qkm groß, mit 578 E., liegt 13 km östlich von Guernsey, besteht aus zwei nur durch einen Felsenkamm verbundenen Teilen. Serdar, türk. Titel, s. Seraskier. Serdoból, finn. Sordavala oder Sortavala, Stadt im finn. Län Wiborg, [* 11] am Nordende des Ladogasees und an der Linie Antrea-Jönsu der Finn. Eisenbahnen, hat (1894) 1364 E., Post, Telegraph, [* 12] evang., russ. Kirche, finn. Lehrer- und Lehrerinnenseminar, histor.-ethnogr. Museum, Holzhandel; in der Nähe berühmte Steinbrücke für Granit und Marmor, sowie der Fundort der Sordavalit genannten obsidianähnlichen Erstarrungsform eines Diabasgesteins. Serdóbsk, (spr. ßer-).
1) Kreis [* 13] im nordwestl. Teil des russ. Gouvernements Saratow, im Gebiet des Choper, hat 7371,5 qkm, 212288 E.; Acker-, Melonenbau, Viehzucht, [* 14] etwas Industrie, beträchtlichen Getreidehandel (besonders im Dorf Bekowo). - 2) Kreisstadt im Kreis S., an der Serdoba und an der Abzweigung Rtischtschewo - S. der Eisenbahn Koslow-Saratow, hat (1894) 8119 E., Post, Telegraph, 5 Kirchen, gegenseitige Kreditgesellschaft, Handel mit Getreide, [* 15] Talg und Holzwaren. Serechule (Sarakole), Neger, s. Mandingo.
Seregno (spr. -énjo), Stadt in der ital. Provinz Mailand, [* 16] Kreis Monza, an den Linien Mailand-Como, S.-Novara, S.-Usmate und durch Trambahn mit Mailand verbunden, hat (1881) 7846 E., Baumwoll- und Seidenindustrie. Serēna, La, Landschaft im Osten der span. Provinz Badajoz in Estremadura, südlich des Guadiana und von dessen linkem Nebenfluß Zujar durchzogen, ein 650 m hohes, fast kreisrundes, 45 km breites von Gebirgen umgebenes Plateau mit 18 Städten und 4 Dörfern (Hauptstadt ist Villanueva de la Serena), wo die Merinoschafe überwintern.
Während der Maurenkämpfe erhielt sie mit Ausnahme der den Dörfern und dem König verbliebenen Rinderweiden (Dehesas) der geistliche Ritterorden de Alcantara, der daselbst feste Schlösser erbaute. Serēna, La, Stadt in Chile, [* 17] s. La Serena. Serēna, Amalie, Pseudonym der Herzogin Amalie (s. d.) zu Sachsen. [* 18] Serenāde (ital. serenata), eine besonders aus dem Gebrauch der Italiener und Spanier hervorgegangene Abend- und Nachtmusik, ein Ständchen für Gesang mit oder ohne begleitende Instrumente oder für Instrumentalmusik (insbesondere Blasmusik) allein. Im letztern Falle hat die S. die Natur der ältern Suite: die Zahl der Sätze ist groß, in ihren Formen herrscht Marsch, Tanz und Liedcharakter.
Die Litteratur dieser S. reicht bis ins 17. Jahrh. zurück; zu ihren ältesten Stücken gehört «Die blasende Abendmusik» des Leipziger Stadtpfeifers Petzet. Im 18. Jahrh. ist sie namentlich auch durch Mozart hervorragend vertreten; in neuerer Zeit haben Volkmann und Brahms die S. wieder aufgenommen, der letztere in einem freiern und anspruchsvollem Charakter. Nebenarten der S. in Süddeutschland und Osterreich waren das Divertimento, das Notturno und die Kassation.
Serenissĭmus (lat.), der Durchlauchtigste, Seine Durchlaucht, Titel regierender Fürsten. Serenität (lat.), Heiterkeit. Seres, im Altertum Sirrhae, Hauptort eines Sandschak im türk. Wilajet Saloniki, [* 19] am Abhange der untersten Ausläufer des Vrundi (Čairli)-Balkan und an einem linken Zuflüsse des Struma (Strymon) nahe der Ebene gelegen, die sich um den Takinos-See oberhalb bis Demirhissar und unterhalb bis zum Meerbusen von Orphani erstreckt. S. hat ungefähr 28000 E. (Türken, Slawen, Griechen und Zinzaren), einige Moscheen und griech. Kirchen; die ehemalige blühende Industrie ist tief gesunken und beschränkt sich auf die Anfertigung von Woll- und Baumwollstoffen. Im Mittelalter war S. ein bedeutender Waffenplatz; die Burg ist noch erhalten.
Früher der besuchteste Markt im Innern Macedoniens, hat es diese Bedeutung zuletzt verloren. Seressāner, eigentlich Serežaner (Rotmäntel), Mannschaften, die den sechs österreichischen, den Einfällen türk. Räuber besonders ausgesetzten Grenzregimentern beigegeben und mit Gewehr, Pistolen [* 20] und Handschar bewaffnet wurden; sie entstanden um 1700 und waren 1849: 1200 Mann stark. Bei drei Regimentern gab es auch Seeabteilungen. 1788/89 nahmen die S. am Türkenkriege teil.
Früher durch ihre Tapferkeit und Grausamkeit bekannt, verloren sie seit dem Siebenjährigen
Kriege an Bedeutung und bestehen
seit Aufhebung der Militärgrenze nicht mehr in bisheriger
Weise. Seit 1871 ist S. nur eine einheimische Bezeichnung für
die in Kroatien und
Slawonien stationierte Gendarmerie unter dem Korpskommando zu
Agram. Sereth
(im
Altertum Hierasus), linker
Nebenfluß der untern Donau, entspringt im österr. Herzogtum
Bukowina, etwa 60 km westsüdwestlich von
Czernowitz,
[* 21] bei Szypotprivat
in den östl. Vorketten der Karpaten, fließt in einem
Bogen
[* 22] nach
Osten, betritt unterhalb der Stadt S.
die Moldau, die er als Hauptfluß, ziemlich parallel dem Pruth, in südl.
Richtung über
Roman, in einem breiten
Thale zwischen
niedern
Höhen durchströmt, bis er bei Adjud die Ebene erreicht. Zuletzt wendet er sich nach
Osten, die Grenze gegen die Walachei
bildend, und mündet nach einem Laufe von 416 km oberhalb Galatz. Sein Gebiet beträgt 47611 qkm, seine
Breite
[* 23] bis 180 m, seine
Tiefe 7-8 m. Flößbar wird der S. schon unterhalb Schipot, unweit seiner
Quelle,
[* 24] fahrbar für kleine
Fahrzeuge bei Kolionesti. Nebenflüsse sind rechts
Suczawa, Moldawa,
Bistritza, Totrusch, Putna und
Buzau, links der Verlad.
Sereth.
1) Bezirkshauptmannschaft und Gerichtsbezirk in der Bukowina, hat 518,70 qkm und (1890) 54124 (26938 männl., 27186 weibl.) ¶