Seraing
(spr. ss'räng), Flecken in der belg. Provinz und Arrondissement Lüttich, [* 3] südwestlich bei der Stadt Lüttich, an der Maas und der Eisenbahn Lüttich-Namur, einst die Sommerresidenz des Fürstbischofs von Lüttich, mit ehemals bischöflichem Schloß, vielen Landhäusern der Lütticher, Steinkohlen- und Alaunwerken, Glashütte und Kristallfabrik in der ehemaligen Abtei Val St.-Lambert, besonders merkwürdig aber durch die großartigen, von John Cockerill (s. d.) 1822 im ehemaligen Schloß gegründeten, seitdem noch bedeutend erweiterten Maschinenbauanstalten.
Das
Schloß wurde in seiner jetzigen Gestalt 1553 erbaut, nach dem
Wiener
Frieden niederländisches Staatseigentum und 1817 von
Cockerill angekauft. Die
Bevölkerung
[* 4] des
Fleckens, die sich bei der Ansiedelung
Cockerills auf etwa 2000
Seelen
belief, beträgt (1888) 31,398
Seelen. Diese Serainger
Werke umfassen Kohlengruben, Hochöfen für
Eisen
[* 5] zur Stahlerzeugung,
Eisen- und Stahlhütten, Dampfhämmer, eine Maschinenfabrik, eine Kesselschmiede etc. und
beschäftigen
ca. 12,000
Arbeiter. An Bildungsanstalten bestehen eine höhere Knabenschule und eine
Industrieschule.