Semnōnen,
german. Volk, ursprünglich das angesehenste im Bunde der Sueven (s. d.), zu dessen religiöser Feier sich Abgesandte der einzelnen suevischen Stämme im heiligen Haine der S. vereinten, den man bei Mittenwalde sucht. Sie wohnten zwischen der mittlern Elbe und Oder, zu beiden Seiten der Spree. 17 n. Chr. trennten sie sich von der Oberhoheit Marbods und schlossen sich dessen Gegner Armin an. Seit Ausgang des 2. Jahrh. n. Chr. schwindet ihr Name; sie zogen mit andern Stämmen nach Süddeutschland und bildeten den Hauptstock der Alamannen. –
Vgl. Baumann, Schwaben und Alamannen (in den «Forschungen zur deutschen Geschichte», Bd. 16, Gött. 1876).