Semgallen
(Semigallia, auch Semigola), der östliche Teil des ehemaligen Herzogtums Kurland, [* 2] das nach dem Untergang der Selbständigkeit des livländischen Ordensstaats 1561-1795 unter der Lehnsoberhoheit Polens stand und den östlichen Teil des gegenwärtigen Gouvernements Kurland einnimmt. S. umfaßt die Kreise [* 3] Mitau [* 4] und Selburg, südlich von der Düna, und hat in den Städten vorzugsweise deutsche, auf dem Land aber neben dem deutschen Adel ausschließlich lettische Bevölkerung. [* 5] Von 1217 bis 1246 bestand ein Bistum S., das dann mit dem Erzbistum Riga [* 6] verschmolzen wurde.