Selen
(Selenium
), ein, seinen Eigenschaften nach, dem
Schwefel am nächsten stehendes Element, welches sich jedoch
in der Natur in weit geringerer Menge als dieser findet; die Mineralien, in denen es einen Bestandteil bildet, sind:
Selenblei
oder Clausthalit, Selen
silberblei oder Naumannit, Selenkupferblei oder Zorgit, Selenkupferthallium oder Crookesit,
Selen
kupfersilber oder Enkairit, Selenkupfer oder Berzelin, Selenquecksilber oder Tiemannit und
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Selen
quecksilberblei oder Lerbachit; alles sehr seltene und nur in kleinen Mengen vorkommende Mineralien. Gewöhnlich scheidet
man das käufliche S. aus dem in den Bleikammern der Schwefelsäurefabriken sich absetzenden Schlamm ab. Man erhält es als
grauschwarze, schwach metallisch glänzende Masse von muschligem Bruche, in dünnen Splittern am Rande dunkelrot durchscheinend,
geruch- und geschmacklos, unlöslich im Wasser. In der Hitze bei abgehaltener Luft schmilzt das S. und
verwandelt sich dann in einen gelben Dampf, der sich beim Abkühlen zu einem roten Sublimate verdichtet. Beim Erhitzen an
der Luft entzündet sich das S. und verbrennt wie Schwefel mit blauer Flamme. Das S. hatte bisher gar
keine Verwendung, erst neuerdings braucht man es bei der Herstellung gewisser physikalischer Instrumente (Photophone und Selen
radiophone).
Die Verbindungen des S., wie z. B. selenige
Säure, Selensäure und deren Salze haben aber noch keine Verwendung gefunden.
- Zollfrei.