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Leipziger Disputation im Jahr 1519 (das. 1843): Beiträge zur Reformationsgeschichte" (das. 1846 u. 1848, 2 Hefte)' »Jakob Schenk, Freibergs Reformator^ < Leipz. 1875); auch gab er ^Luthers erste und älteste Vorlesungen über die Psalmen^ lateinisch Dresd. 1876, ^^ Bde.) und den 6. Band [* 3] von De Weites Ausgabe ocr "Briefe, Sendschreiben und Beden-5e/t Luthers (Verl. 1856) heraus. Seife. Bei der Untersuchung von S. wird der Wassergehalt durch Trocknen bei 110" bestimmt.
Die letzten Anteile Wasser hält S. sehr energisch fest, auch ieht die getrocknete sehr begierig wieder Wasser an. Zur Bestimmung des Fettsäuregehalts übergießt man 6-10 ^^ S. mit der W W sachen Menge zwölffach verdünnter Schwefelsäure, [* 4] erwärmt bis zur völlig klaren Abscheidung der fetten Säuren, schmelzt diese mit einer gewogenen Menge gut getrockneten weißen Wachses oder Stearinsäure zusammen, legt den erstarrten Kuchen auf ein FUter, wäscht ihn mit destilliertem Wasser, bis dieses frei von Schwefelsäure ist, und trocknet ihn unter einer Glocke über konzentrierter Schwefelsäure.
Von dem Gewicht des Kuchens zieht man dasjenige des Wachses ab, der Rest repräsentiert die fetten Säuren der S. Um unverseiftes Fett in S. zu entdecken, wird sie fein gepulvert, mit Sand gemischt, bei 100" getrocknet und mit Petroläther ausgezogen. Beim Verdunsten des letztern bleibt das Fett zurück, welches auf seine Verseifbarkeit geprüft werden muß, da dem Fett lmufig Mineralöle beigemischt werden. Die Frage, aus welchen Fetten eine S. hergestellt ist, ist sehr schwer, häufig gar nicht zu beantworten.
Einige Anhaltspunkte gewährt die Menge Kali, welche zur Verseifung der aus der S. abgeschiedenen fetten Säuren erforderlich ist. Man filtriert 1 2 F der Säuren ab, verseift sie mit überschüssiger alkoholischer Kalilauge und titriert den Rest des Kalis mit Halbnormalsalzsäure. Der so gefundene Verseifungswert mit dem spezifischen Gewicht der fetten Säuren und dem Schmelz- und Erstarrungspunkt derselben dient zur Beurteilung. Durch Ermittelung des Verseifungswertes läßt sich namentlich feststellen, ob Kokosöl oder Palmöl benutzt worden war.
Die Gegenwart von Harz ist meist an Farbe u. Geruch der S. zu erkennen. Zur quantitativen Bestimmung des Harzes löst man 0,5 A der fetten Säuren der S. in Alkohol, setzt tropfenweise Kalilauge bis zur alkalischen Reaktion zu, erhitzt bis zur Verseifung, füllt mit Äther auf 100 ccm auf, schüttelt mit 1 ^^ fein zerriebenem Silbernitrat, nimmt 50-70 com der ätherischen Lösung ab, bringt sie in einen graduierten Cylinder, schüttelt mit wenig Silbernitrat, dann mit 90 ecm verdünnter Salzsäure, hebt einen Teil der ätherischen Lösung ab, verdunstet zur Trockne, wägt den Rückstand und stellt ihn als Harz in Rechnung.
Zur Untersuchung des Alkalis zersetzt man eine Probe S. mit Säure und Drüft, ob die wässerige Flüssigkeit ein oder zwei Alkalien enthält. Im ersten Fall zersetzt man eine andre Probe S. mit überschüssiger titrierter Säure und titriert den Rest der Säure zurück. Sind zwei 'Alkalien zugegen, so wird eine weitere Probe mit Salzsäure zersetzt und in der wässerigen Flüssigkeit das Kali mit Platinchlorid. Zur Bestimmung des unverseiften Alkalis löst man eine Probe S. in Wasser, setzt Kochsalz bis zur Sättigung hinzu, trennt die abgeschiedene S. von der Lösung, spült sie mit Kochsalzlösung ab und titriert das Alkali in der Flüssigkeit.
Zur Bestimmung des Glycerins löst man die S. in Wasser, zersetzt sie mit der erforderlichen Menge Schwefelsäure, trennt die fetten Säuren vonder Salz [* 5] lösung, neutralisiert diese genau mit Soda, verdampft sie zur Trockne und entzieht dem Rückstand durch Alkohol das Glycerin. S. wird sehr häufig ver^ fälschl. Kieselsäure, Kreide, [* 6] Thran, Stärkemehl bleiben ungelöst zurück, wenn man die S. in Alkohol löst; enthält die S. Wasserglas, so scheidet Säure au^ der wässerigen Lösung gallertartige Kieselsäure ab. Seismometer.
Die Erdbebenmesser zerfallen in zwei Klassen: Seismoskop und Seismograph. Erstere lassen nur erkennen, daß zu einer Zeit ein Erdbeben [* 7] stattgefunden hat; will man dagegen dic Periode, Dauer und Richtung von den Schwingungen kennen lernen, welche ein Erdbeben ausmachen, so wendet man solche Instrumente an, welche die Be^ wegung eines Erdpartikcls während einer Erschütterung messen und auf eine Fläche übertragen. Die iw tensive Erdbebenforschung der letzten Jahrzehnte, wie sie namentlich von E. de Rossi und Palmieri in Ita lien, von John Milne in Japan [* 8] betrieben wird, hat zur Erfindung einer Reihe von Instrumenten geführt, deren Prinzipien folgende sind. Am verbreitetsten sind die Pendelinstrumente, von denen eine Gruppe so eingerichtet ist, daß die Pendel [* 9] zur Zeit des Stoßen in Schwingung [* 10] geraten und dadurch die Richtung der Bewegung angeben, während andre gerade in Nuhc verharren und einen festen Punkt abgeben.
Wird mit einem Pendel der letztern Art ein Zeiger verbunden, der nach unten gerichtet ist und bis auf eine ebene Fläche reicht, die mit dem Erdboden in Verbindung steht, so zeichnen sich auf dieser die Bewegungen der Erdoberfläche vermittelst ihrer eignen Bewegung ab. Umgekehrt kann die Einrichtung derart sein, daß da5 Pendelgewicht die Fläche bildet, auf welche ein vom Erdboden aufwärts reichender Stift die Bewegung schreibt. In Japan wandte man in den letzten 'Ialsren bis zu 40 Fuß lange Pendel an, die Kugeln im Gewicht von 80 Pfd. trugen.
Die frei schwingenden Pendel werden angewandt, um aus der Schwingungsrichtung die Bewegungsrichtung der Erde zu entnehmen. Da jedoch alle Pendel beim Schwingen dic Neigung haben, ihre Oszillati^nsebene zu verändern, anderseits die Bewegungsrichtung bei einem Erdbeben nicht konstant ist, so sind die Angaben des Pendels in Bezug auf die Richtung nicht zuverlässig. Auch die Pendel der erstern Art, die den Bewegungen! der Erde gegenüber ruhig bleiben sollen, geraten häufig! in Schwingungen und zwar infolge der Reibung [* 11] de^j Schreibstiftes an der ebenen Fläche. Um diesem vor! zubeugen, hat man die frei schwingenden Pendel mit, einem solchen Reibungswiderstand versehen, daß siel für geringe Schwankungen unempfindlich sind.
Dai durch treten diese Pendelapparate in die
Reihe der Seismographen. Da die
Stärke
[* 12] des
Stoßes aber selbst bei einem ».demselben
Erdbeben verschieden sein! kann, so wendet man
Pendel mit verschieden starker
Hemmung an und beobachtet die schwachen
Beben mit
Pendeln, die nur mit einer schwachen
Hemmung versehen sind. Ein großer Nachteil haftet allen Pendelseismometern
infolge
des Umstandes an, daß gewöhnlich bei einem
Erdbeben mehrere
Stöße aufeinander folgen.
Fallen
[* 13] die
Stöße mit der Schwingungsdauer
des
Pendels zusammen, so kann ee kommen, daß selbst bei geringer
Erschütterung dao
Pendel bedeutende
Ausschläge
macht, während anderseits ein heftiger einmaliger
Stoß oder mehrere
Stöße, die das
Pendel von verschiedenen Seiten beeinflussen,
nur einen c^rinhen
Ausschlag bewirken können. Man sucht diesen ubelstand dadurch zu vermeiden, daß man mehrere
Pendel von
verschiedener
Länge anwendet. Diese störenden Fehler des
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