Seidel
(Seitel), Flüssigkeitsmaß, bis 1875 in Österreich = ¼ Maß = 0,354 Lit.; in Bayern bis 1871 = ½ altes Maß = 0,535 L.; in einigen Gegenden Deutschlands auch s. v. w. Schoppen, = 0,5 L.
488 Wörter, 3'564 Zeichen
Volkswirtschaft — Münzwesen, Maße und Gewichte — Hohl- und Körpermaße
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(Seitel), Flüssigkeitsmaß, bis 1875 in Österreich = ¼ Maß = 0,354 Lit.; in Bayern bis 1871 = ½ altes Maß = 0,535 L.; in einigen Gegenden Deutschlands auch s. v. w. Schoppen, = 0,5 L.
1) Gustav, Kupferstecher, geb. 28. April 1819 zu Berlin, besuchte die dortige Akademie und war sechs Jahre lang Schüler von Buchhorn und Mandel. Seine Stiche, meist in Linienmanier, sind in der Wiedergabe der Originale von treuer Zeichnung und großer Gewandtheit in der Behandlung der Stoffe. Seine Hauptblätter sind: die müde Pilgerin nach Ed. Däge, einige Porträte nach Pesne, die Venus Urania (Kartonmanier) nach Kaulbach, das Porträt Mendelssohn-Bartholdys nach Magnus, Amor und Psyche nach Klöber (1862), das Porträt des Konsuls Wagener nach Schrader, Dame im Rokoko-Kostüm nach Gustav Richter und Lavinia nach Tizian.
2) Philipp Ludwig, Mathematiker, geb. 24. Okt. 1821 zu Zweibrücken, habilitierte sich 1846 als Privatdozent an der Münchener Universität und ward daselbst 1847 Professor der Mathematik. Außer Untersuchungen über Kettenbrüche und Reihen lieferte er mit Steinheil eine Reihe von Bestimmungen der Brechungs- und Zerstreuungsverhältnisse verschiedener Medien, Untersuchungen über die gegenseitigen Helligkeiten der Fixsterne erster Größe und über die Absorption, welche das Licht bei seinem Durchgang durch die Atmosphäre erleidet. In einer spätern Arbeit dehnte er seine photometrischen Bestimmungen über alle Sterne 1.-3. Größe aus; ebenso untersuchte er die Reflexionsfähigkeit der Planeten Venus, Mars und Jupiter. Vgl. »Denkschriften der Münchener Akademie«, Bd. 6, Abt. 3, 1852; »Münchener gelehrte Anzeigen« 1853.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
1) Franz und August, Brüder, Landschaftsmaler, ersterer 1818, letzterer 1820 zu München geboren, widmeten sich anfangs den gelehrten Studien, gingen aber zur Malerei über, worin sie bedeutende Leistungen in der Stimmungslandschaft aufzuweisen haben. Der ältere, Franz, bildete sich unter Rottmann, an dessen Arbeiten die seinigen bisweilen erinnern, z. B.: Partie am Kochelsee, der Hintersee (1856, Hauptbild), Waldlandschaft, Morgen am Chiemsee. Von dem jüngern, August, nennen wir: Sommernachmittag in der Gegend von Salzburg, Herbstlandschaft aus der Umgegend von München, flache Sommerlandschaft mit Bauernhütte, Ziegen auf einer Gebirgsweide, ein Postillon läßt bei einer Dorfschmiede seine Pferde beschlagen und Feste Salzburg. Manche ihrer Bilder sind durch Lithographie und Galvanographie vervielfältigt worden.
2) Gustav, Kupferstecher, geb. 28. April 1819 zu Berlin, besuchte die dortige Akademie, war sechs Jahre Schüler von Buchhorn und Mandel und studierte mit Eifer das dortige Kupferstichkabinett. Seine Stiche, meistens in Linienmanier nach neuern Meistern, zeigen eine sehr korrekte Zeichnung und eine meisterhafte Wiedergabe der Gewandstoffe. Hauptblätter von ihm sind: Venus Urania, nach Kaulbach (Kartonstich); Amor bei der schlafenden Psyche, nach Klöber (Schwarzkunst); die müde Pilgerin, nach Daege; die Bildnisse: von Knobelsdorf, nach Pesne; von Th. Körner, nach E. Körner; von Mendelssohn-Bartholdy, nach Magnus; vom Bildhauer Schadow, nach Wilh. Schadow; vom Grafen Schwerin, nach Pesne; das besonders meisterhafte des Konsuls Wagener, nach Schrader (Nationalgallerie); Dame im Rokokokostüm, nach Gustav Richter; die Lavinia, nach Tizian (Berliner Museum); Karls I. Abschied von seinen Kindern und Esther vor Ahasverus (beide nach Schrader, Mezzotinto). Für das Blatt: Amor und Psyche wurde er Ehrenmitglied der Akademie in Petersburg.