Seidel
(Seitel), Flüssigkeitsmaß, bis 1875 in Österreich [* 2] = ¼ Maß = 0,354 Lit.;
in Bayern [* 3] bis 1871 = ½ altes Maß = 0,535 L.;
in einigen Gegenden Deutschlands [* 4] auch s. v. w. Schoppen, = 0,5 L.
Seidel
488 Wörter, 3'564 Zeichen
Volkswirtschaft — Münzwesen, Maße und Gewichte — Hohl- und Körpermaße
Seidel
(Seitel), Flüssigkeitsmaß, bis 1875 in Österreich [* 2] = ¼ Maß = 0,354 Lit.;
in Bayern [* 3] bis 1871 = ½ altes Maß = 0,535 L.;
in einigen Gegenden Deutschlands [* 4] auch s. v. w. Schoppen, = 0,5 L.
Seidel,
1) Gustav, Kupferstecher, geb. zu Berlin, [* 5] besuchte die dortige Akademie und war sechs Jahre lang Schüler von Buchhorn und Mandel. Seine Stiche, meist in Linienmanier, sind in der Wiedergabe der Originale von treuer Zeichnung und großer Gewandtheit in der Behandlung der Stoffe. Seine Hauptblätter sind: die müde Pilgerin nach Ed. Däge, einige Porträte [* 6] nach Pesne, die Venus Urania (Kartonmanier) nach Kaulbach, das Porträt Mendelssohn-Bartholdys nach Magnus, Amor und Psyche nach Klöber (1862), das Porträt des Konsuls Wagener nach Schrader, Dame im Rokoko-Kostüm nach Gustav Richter und Lavinia nach Tizian.
2) Philipp Ludwig, Mathematiker, geb. zu Zweibrücken, [* 7] habilitierte sich 1846 als Privatdozent an der Münchener Universität und ward daselbst 1847 Professor der Mathematik. Außer Untersuchungen über Kettenbrüche und Reihen lieferte er mit Steinheil eine Reihe von Bestimmungen der Brechungs- und Zerstreuungsverhältnisse verschiedener Medien, Untersuchungen über die gegenseitigen Helligkeiten der Fixsterne [* 8] erster Größe und über die Absorption, welche das Licht [* 9] bei seinem Durchgang durch die Atmosphäre erleidet. In einer spätern Arbeit dehnte er seine photometrischen Bestimmungen über alle Sterne 1.-3. Größe aus; ebenso untersuchte er die Reflexionsfähigkeit der Planeten [* 10] Venus, Mars [* 11] und Jupiter.
Vgl. »Denkschriften der Münchener Akademie«, Bd. 6, Abt. 3, 1852; »Münchener gelehrte Anzeigen« 1853.