Sehnennaht
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s. Naht. ^[= # (Sutura), in der Anatomie, s. Knochennaht. - In der Chirurgie ist die N. ein schon im Mittelalter ...]
Sehnennaht
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Sehnennaht,
s. Naht. ^[= # (Sutura), in der Anatomie, s. Knochennaht. - In der Chirurgie ist die N. ein schon im Mittelalter ...]
s. Nähen. - Im Schiffbau heißen Nähte die Fugen zwischen den Planken, bez. Platten der Schiffshaut.
(Sutura), in der Anatomie, s. Knochennaht. - In der Chirurgie ist die Naht ein schon im Mittelalter sehr gebräuchliches Mittel, um Wundränder zu vereinigen. Man hat wohl die Vereinigung der Wundflächen durch Verbände, Heftpflaster, Kollodium, Stahlklammern als unblutige Naht bezeichnet, welcher die eigentliche mit Nadel und Faden [* 4] ausgeführte als blutige gegenübersteht. Von den vielfachen Methoden sind fast allein noch zwei üblich: die gewöhnlichste, die Knopfnaht, und die umschlungene Naht. Bei der ersten wird nahe am Rande des Wundspalts eingestochen und der Faden an einer genau gegenüberliegenden Stelle des andern Randes wieder herausgeführt; die Enden des Fadens werden angezogen und über dem so geschlossenen Spalt mit einfachen oder chirurgischen Knoten geknüpft.
Zur umschlungenen Naht dienen gerade, lange, sogen. Karlsbader Insektennadeln, welche tagelang in der Wunde liegen bleiben und dadurch wirken, daß der in ∞-Touren umschlungene Faden die Ränder aneinander hält. Man bedient sich dieser Methode, wenn man das Umlegen und Einrollen der Wundränder fürchtet (bei Hasenscharten und andern kosmetischen Operationen), bei Fällen, in denen die Naht zugleich blutstillend wirken soll, und endlich bei großen Bauchwunden, bei denen es auf genauen Schluß des Spalts ankommt.
Man wählt als Fäden meistens präparierte Seide [* 5] und Catgut (in Karbolöl aufbewahrte feine Darmsaiten), seltener Silberdraht; das Catgut hat den Vorzug, daß es in tiefen Wunden einheilt und liegen bleiben darf, während die andern Fäden nach 2, 3, 4 bis 8 Tagen entfernt werden müssen oder von selbst ausgestoßen werden. Die Naht wird bei Weichteilen, namentlich Haut, [* 6] Muskeln, [* 7] Sehnen, bei Nerven, [* 8] selten am Darm [* 9] und der Gebärmutter [* 10] angewandt, immer aber nur dann, wenn eine Aussicht auf direkte Verheilung, d. h. Heilung ohne Eiterung, vorliegt; gequetschte oder allzu tiefe Schuß- oder Rißwunden dürfen nicht genäht werden, weil sie doch in Eiterung übergehen und die Naht üblerweise den Abfluß der Sekrete hindert.
Die Knochennaht wird bei sogen. falschen Gelenken (Pseudarthrosis) angewandt, wo zwei sich gegenüberliegende Knochenenden gereizt und durch hindurchgezogene Silberdrähte vereinigt werden, um ihr Zusammenheilen zu bewirken. Die Nervennaht dient namentlich bei Schußverletzungen, aber auch sonst bei Nerventrennungen dazu, die getrennten Stücke zu vereinigen, um so die Leitung und Bewegungsfähigkeit des Gliedes wiederherzustellen. Die Sehnennaht wird bei Trennungen namentlich einzelner Sehnen der Finger mit gutem Erfolg ausgeführt und rettet oft die Beweglichkeit, welche ohne die Operation verloren wäre.
Vgl. Rawoth, Akiurgie (Berl. 1868).