Sefinenthal
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2600-960 m. Linksseitiges Nebenthal zum Lauterbrunnenthal. Den S.-Hang bildet die vom Gspaltenhorn nach O. ziehende Kette des Tschingelgrates, die in steilen Wänden abbricht und eine Reihe von Hängegletschern trägt; nördl. über dem Thal ragen die Ausläufer des Büttlassen und Schilthorns auf. Das von der Sefinenlütschine in schönen Kaskaden durchbrauste Thal hat einen wilden und romantischen Charakter. Es wird von einem Fussweg durchzogen, der von Stechelberg aus über die grosse Sehnenalp und die Sefinenfurgge ins Kienthal führt (Lauterbrunnen-Reichenbach 12 Stunden).
Sehnenalp und Sefinenfurgge werden urkundlich schon 1240 genannt, in welchem Jahr die erstere von den Edeln von Wädiswil an das Kloster Interlaken überging.
Die ganze Gegend ist seit dem Ende des 13. Jahrhunderts durch Leute aus dem Lötschenthal besiedelt worden, die von Hans von Imthurn-Gestelenburg hierher gerufen wurden und sich auch im Grindelwald- und Lauterbrunnenthal, sowie bis zur Planalp über Brienz niederliessen. 1346 verkaufte Peter V. von Imthurn-Gestelenburg seine hiesigen Besitzungen an das Kloster Interlaken.