Seez
oder Seezbach
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
Zufluss des
Walensees und
durch denselben der
Linth. Entspringt im
Hintergrund des
Weisstannenthals,
wo in der Alp Unter Siez (bei etwa 1280 m) die
Bäche aus den
Alpen Ober Siez (von N.) und Foo
(von S.)
zusammenfliessen. Der Ober Siezbach sammelt die
Bäche vom
Riesetenpass bis zu den beiden
Willenbützfurkeln (Uebergänge zum
Spitzmeilen und ins Schilzbachthal), der Foobach diejenigen vom
Foopass bis zur
Scheibe und zum Muttenthalergrat.
Von der Alp Unter Siez fliesst die Seez
nach NO. bis zum Austritt aus dem
Weisstannenthal bei
Mels, dann,
scharf umbiegend, nach NW. bis zum
Walensee. Die Länge bis
Mels beträgt etwa 15 km, das Gefälle 780 m oder 5,2%. Davon kommen
aber auf die untern 4 km etwa 300 m oder 7,5% Fall. Bis etwa 5 km unterhalb des Dorfes
Weisstannen eilt die Seez
vorherrschend durch einen hübschen Wiesengrund, der allerdings nur schmal und auf beiden
Seiten von steilen
Wald- und teilweise
auch Felshängen eingefasst ist, aber selber doch nur ein mässiges Gefälle hat (im Mittel etwas über 4%), so dass das
Strässchen auf dem Thalgrund dem plätschernden Bach entlang dahinzieht.
Dann folgt eine lange, enge
Wald- und Felsschlucht, die der Bach in kleinen Schnellen und Fällen durchrauscht,
um dann eine grosse Wasserkraft für die Turbinenanlagen von
Mels zu liefern. Von den Seitenbächen, die der Seez
im
Weisstannenthal
zueilen, ist der beim Dorf
Weisstannen mündende
Gufelbach zu nennen, der einen beträchtlichen Teil der
Grauen Hörner
entwässert, da er mit seinen obern Verzweigungen einerseits bis zum
Hangsackgrat und
Laritschkopf, andrerseits bis zum
Piz Sol
und Stafinellagrat reicht.
Von
Mels an fliesst die Seez
noch 12,4 km weit in geregeltem
Lauf, dem
Seezkanal, ruhig zum
Walensee und hält sich dabei fast
immer an die linke Thalseite. Nur bei
Flums und von da abwärts entfernt sie sich davon, ohne jedoch an
die rechte
Seite hinüber zu treten. Das Gefälle ist auf dieser ganzen Strecke ein sehr geringes, nämlich von 500 m bei
Mels auf 423 m am
Walensee, also nur 0,64%. Der grösste Zufluss auf dieser Strecke ist der 1 km unterhalb
Flums, gerade unter dem Hügel der Ruine
Gräplang von links mündende
Schilzbach, dessen Quelladern bis an die Gebirge des
Spitzmeilen und
Magereu hinauf reichen.
Zwei kleinere Bäche kommen noch aus der Kohlschlager- und der Mädemseralp, wovon der erstere etwa 3 km unterhalb Mels der letztere 1 km oberhalb Flums mündet, beide von links. Eine Reihe kleiner, im Sommer meist trocken liegender Wildbäche von der Alvierkette sammelt sich zum Teil in dem langen, schmalen, der Eisenbahnlinie folgenden Entsumpfungskanal des Klein Seezli und zum andern Teil in demjenigen des Seezli oder Stiffler, die, bei Walenstadt sich kreuzend (indem der letztere über den ersteren hinwegführt), beide ebenfalls direkt in den Walensee münden.
Vor Ausführung dieser Kanalbauten haben die Seez und ihre Zuflüsse, die zwar alle nur klein sind, aber bei rascher Schneeschmelze oder stärkere Regengüssen doch verheerend auftreten konnten, die breite und flache Sohle des Seezthales oft überschwemmt und der Versumpfung preisgegeben. Jetzt haben sich die Verhältnisse wesentlich gebessert, und das Land ist der Kultur wieder zurückgegeben. Die einst ausgedehnten Sumpf- und Rietflächen schwinden mehr und mehr und machen besseren Wiesen und Aeckern Platz. Unterhalb Tscherlach zweigt von der Seez ein Gewerbekanal ¶
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ab, der den Fabriken von Walenstadt dient und in der Nähe der Kaserne in den See mündet. 960: aqua Sedes.