Seehorn
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder und Ober Simmenthal).
Gipfel. S. den Art. Röthihorn.
SEEHORN
916 Wörter, 6'196 Zeichen
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Seehorn
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder und Ober Simmenthal).
Gipfel. S. den Art. Röthihorn.
Seehorn
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 2760 m. Gipfel in der vom Surettahorn (3025 m) nach N. streichenden Kette zwischen dem Splügenpassthal und dem Surettathal;
2,6 km n. vom Surettahorn und 4 km sö. Splügen.
Nach N., dem Hinterrheinthal zu, setzt sich der Grat in das Mittaghorn (2441 m) fort. Am Fuss des W.-Hanges liegen auf hoher Rasenterrasse die drei schönen und ansehnlichen Splügenerbergseen (2198 und 2270 m), die Seeforellen (Salmo lacustris) und Ellritzen (Phoxinus laevis) beherbergen.
Das Seehorn
kann von diesen
Seen aus in 2 Stunden unschwierig erstiegen werden.
Gesteine sind grüner Roffnagneis (der nach Rolle ein Aequivalent des Verrucano und somit jünger als die übrigen kristallinen Bildungen des Surettamassives sein soll) in Gestalt von Granitporphyr-Gneis mit einem nach NO. zum Surettathal hinabreichenden eingefalteten Streifen von marmorisiertem Kalkstein, sowie Dolomit und Zellen- oder Rötidolomit der Trias. Im S. folgt gegen den Surettagletscher hin Granitporphyr mit einem eingeklemmten Zug der nämlichen Sedimentgesteine.
Seehorn
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
2242 m. Bis hoch hinauf dicht bewaldeter, in den obern Partien aber doch mehr felsiger Gipfel auf der O.-Seite des Davosersees. An seinem Fuss führt ein hübscher Waldweg von Davos Dorf an das obere Ende des Sees und von da einerseits nach dem Wolfgang (Uebergang ins Prätigau) und andrerseits in die Alp Drusatscha.
Auch die Eisenbahn Landquart-Davos führt hier entlang.
Der Berg kann von der Alp Drusatscha (Maiensäss) wie auch von der Hüttengruppe Bedera im vordern Teil des Flüelathales aus leicht bestiegen werden. Er bietet einen sehr hübschen Ueberblick über die Landschaft Davos mit ihrem See und den zwei stattlichen Orten Dorf und Platz.
Ueber das
Hörnli (2448 m) und den von
hier nach OSO. ziehenden
Kamm hängt das Seehorn
mit dem
Pischahorn (2982 m) zusammen. Am SW.-Fuss des
Seehorns erhebt sich
auf einer Terrasse über der sog.
Stille in schöner und geschützter Lage der stolze Bau des Basler Sanatoriums.
Seehorn
(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur
und Ober
Landquart). 2283 m. Gipfel in der Totalpgruppe der Plessuralpen; 2,1 km n. der
Weissfluh (2848
m). Wenig felsige, bis gegen die oberste
Spitze hin grüne und (mit Ausnahme des S.-Abfalles) sanfte
Höhe,
zu deren
Seiten im O. der
Casanna- und im W. der
Durannapass von
Langwies im
Schanfigg einerseits in die Alp
Casanna (2037 m) und
andrerseits in die
Fideriser Alp Duranna (2058 m) und nach
Serneus und
Conters im hintern
Prätigau hinabführen. Im NO. erhebt
sich der überall begrünte
Gaudergrat; im N. liegen der auf einer fast ebenen Hochfläche ruhende
See
(2140 m) über der Alp
Duranna (mit zwei weitern winzigen Becken) und ein ausgedehntes
Ried- und Torfgebiet; im S. entspringt
zwischen dem Seehorn
und dem
Schafturm der gegen
Langwies hinabrinnende
Fondeierbach.
Die nähere Umgebung des Seehorns ist überhaupt von grosser Sanftheit und Lieblichkeit und mit blumenreichen Triften, Alpwiesen und -weiden geschmückt. Nur auf der S.-Seite zeigen sich auch Schuttstriche (Reckholderalp). Hauptgesteine sind graue Bündnerschiefer (wohl eozäner Flysch) und kalkige Schiefer mit Echinodermenresten, die den Kreideflysch repräsentieren dürften. Weiter im W., gegen den Kistenstein hin, enthält der graue Kalkton- und Tonschiefer ein Gipslager. Im SO., im Quellgebiet des Fondeierbaches, folgen kristalline Schichten (Phyllit und Gneis) und im O., überm Casannapass im Obersässthäli, bunte Bündnerschiefer und Serpentin. Gegen die Casanna und Schafturm-Weissfluh hin liegen auf dem Kristallinen Kalke und Dolomite der Trias in höchst komplizierten Lagerungsverhältnissen.
Seehorn
(Kt. Wallis, Bez. Brig). 2454 m. Auf zwei Seiten felsige und auf der dritten begraste Pyramide in dem Dreieck zwischen dem Thal der Diveria, der Simplonstrasse, Gondo, dem Zwischbergenthal, der Furgge und Algaby. Rechts über dem Strassenstück Algaby-Gondo. Kann von Algaby her über die Furgge (oder Furggelipass) in 4 Stunden leicht erstiegen werden.
Sehr interessante, aber beschränkte Aussicht.
Der Gipfel besteht bis zur Figenenalp herab, von woher er durch ein ziemlich gefährliches Couloir erklettert werden kann, aus schiefrigem Gneis;
bei Figenen zeigt sich eine Einlagerung von weissem Marmor und dunklen Schichten mit Granaten, während der Bergfuss endlich aus Antigoriogneis, in den die tiefe Schlucht von Gondo eingeschnitten ist, besteht.
Seehorn
(Gross) (Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
3123 m. Höchster Gipfel der Gegend des Seethales;
12 m höher als der den Felskletterern so wohl bekannte Gross Litzner, von diesem nur durch eine enge Scharte getrennt und früher oft mit ihm verwechselt.
Hinten über dem Seethal und 11,5 km onö.
Gross Seehorn
und
Gross Litzner sind vollkommen
ebenbürtige Gestalten, der eine so trotzig und herausfordernd wie der andere, eigentlich nur die zwei Türme eines einzigen
mächtigen Felsgerüstes.
Von den Touristen wird freilich der Gross Litzner vorgezogen, teils weil er der Silvretta-Klubhütte näher ist, teils auch wegen seines kühnen Felsobelisken, der von weither gar sehr in die Augen sticht und zur Erkletterung reizt.
Doch ist auch das Gross Seehorn
kein leichter Berg und erfordert ebenfalls
Mut und Geschick.
Oft wird es mit dem Gross Litzner zusammen erklettert, indem man den letztern über den SO.-Grat oder die S.-Wand erreicht und dann in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln absteigt, um von da das Seehorn anzugreifen.
Das letztere ist jedoch auch über verschiedene Rippen und Couloirs der S.-Wand, sowie vom Seegletscher aus und über den NW.-Grat zu erreichen.
(Klein) (Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
3010 und 3034 m. Doppelspitziger Felsgipfel hinten über dem Seethal, vom Gros Seehorn (3123 m) durch eine tiefe Scharte (2858 m) getrennt. An der N.-Flanke liegt der Seegletscher, über den der Gipfel erstiegen werden kann.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
Name den man, besonders in Lenk, dem Punkte gibt, den der Siegfriedatlas Fluhhorn nennt. S. diesen Art.