* See.
Bezirk des Kantons Freiburg. Die Viehzählung von 1906 hat folgende Resultate ergeben:
1906 | |
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Rindvieh | 11830 |
Pferde | 1360 |
Schweine | 6514 |
Schafe | 1445 |
Ziegen | 1857 |
Bienenstöcke | - |
Der Flächeninhalt des Bezirks, wie er neulich durch die Katastrierung der Ufer des Murtensees und des Gebietes des Grossen Mooses festgestellt wurde, beträgt 15233 ha, wovon
ha | |
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Gebäude und Plätze | 121 |
Gärten | 56 |
Weinberge | 206 |
Wiesen und Felder | 9730 |
Waldung | 3097 |
Weiden | 1885 |
Unproduktives Gebiet | 136 |
Der Wert der Grundstücke beträgt 24,7 Millionen, der der Gebäude 32,9 Millionen; die Gebäulichkeiten sind für 26,2 Millionen gegen Brandschaden versichert, die Mobilien für 24,2 Millionen. Die Hypothekarschulden erreichen 22,2 Millionen. Die Vermögenssteuer ergibt auf den einzelnen Steuerpflichtigen Fr. 16,57, die Steuer auf Handel und Industrie Fr. 28,81. Die Gemeindefonds machen 3,9 Millionen aus, die Armenfonds Fr. 690000, die Schulfonds Fr. 832000. Die Kosten der öffentlichen Unterstützung steigen auf Fr. 5,60 per Kopf der Bevölkerung. Im Bezirk existieren drei Banken und vier ¶
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Sparkassen. Ein in Burg errichtetes Greisenasyl ist zu den früher schon erwähnten philanthropischen Institutionen hinzugekommen. Der Bezirk besitzt die Strafkolonie Belle-Chasse im Grossen Moos, deren Grundbesitz 390 ha einnimmt. Sonst ist in diesem Bezirk der kleine Grundbesitz am stärksten vertreten. 61% der bäuerlichen Betriebe haben eine Ausdehnung von weniger als 5 ha;
die durchschnittliche Grösse eines Betriebes ist 7 ha. Er ist zudem, nach dem Bezirk Broye, derjenige, wo die Zerstückelung in zerstreute Parzellen am weitesten geht;
die mittlere Anzahl Parzellen auf den landwirtschaftlichen Betrieb beträgt 15 (der allgemeine Durchschnitt im Kanton: 8);
durchschnittliche Grösse einer Parzelle: ½ ha.
Dieser Zustand hemmt den Fortschritt in der Landwirtschaft und besonders in der Viehzucht, welche einer gewissen Ausdehnung der Bodenfläche bedarf;
deshalb suchen auch zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe ihr Verhältnis durch zugepachteten Boden zu verbessern. In 45% der Betriebe sind landwirtschaftliche Maschinen in Gebrauch;
die Verwendung von Motoren dagegen ist wenig verbreitet.
Die Betriebszählung von 1905 hat 1764 landwirtschaftliche Betriebe aufgewiesen und 618 andere, deren wichtigste sind: Bekleidungsindustrie: 201 Unternehmungen, Bau und Mobiliar: 166, Maschinen- und Werkzeugfabrikation: 93, Nahrung: 66. Zur gleichen Zeit bestanden 308 Handelsgeschäfte, worunter 114 für Nahrungsmittel, 88 Hôtels, Cafés etc. Monatsmärkte werden in Murten und Kerzers abgehalten. Das Elektrizitätswerk Hauterive liefert dem Bezirk Kraft und Licht. Die Eisenbahn Freiburg-Murten-Ins wird mittelst Elektrizität betrieben. Diese hat einer neuen Industrie gerufen: dem Stahlwerk von Courtepin, wo man einen besondern Stahl für Kriegsschiffe herstellt. Den schon genannten Hauptverkehrswegen ist die Strasse Murten-Schiffenenbrücke-Düdingen beizufügen, die über die Saane hinweg den See- mit dem Sensebezirk und der Linie Freiburg-Bern verbindet. An der Sensethalbahn (Flamatt-Gümmenen) sind die Gemeinden an der NO.-Grenze des Bezirks interessiert.