Sedlnitzky
von
Choltiz
,
Leopold,
Graf, geb. in Österreichisch-Schlesien, trat in den geistlichen
Stand,
wurde Dompropst zu
Breslau,
[* 2] 1836
Administrator des
Bistums und dann
Fürstbischof, als welcher er sich allgemeine
Liebe erwarb.
Als er sich weigerte, in der
Frage der gemischten
Ehen von
der bisherigen
Praxis abzuweichen, ward er von
der streng papistischen
Partei verfolgt, zerfiel mit der römischen
Kurie, resignierte deshalb 1840 auf das
Bistum, wurde mit einem
Gehalt aus
Friedrich
Wilhelms IV. Privatschatulle
Wirklicher
Geheimer Rat und Mitglied des
Staatsrats, trat 1863 zur evangelischen
Kirche über und starb als der letzte seines
Stammes in
Berlin,
[* 3] wo er ein
Seminar für protestantische
Theologie Studierende
(das Paulinum) gestiftet hatte. Seine Selbstbiographie erschien in
Berlin 1872.