Schwoiser,
Eduard, Genre- und Historienmaler, geb. 1827 bei Brunn in Mähren, verdankt seine künstlerische Ausbildung nur sich selbst. Er kam nach München und malte, ohne vorher einen Lehrer gehabt zu haben, anfangs Genrebilder von rührender Stimmung und löblichem Kolorit, z. B. 1856 die genesende Mutter. Schon 1857 ging er ganz zur Historie über, begann hierin mit dem Bild: Albrecht von Habsburg segnet seinen Sohn Rudolf vor dem Zug nach Palästina und widmete sich dann fast ausschließlich der Monumentalmalerei. Seine bedeutendsten Leistungen sind hierin das Ölbild im Maximilianeum: Heinrich IV. in Canossa und das Fresko im Nationalmuseum: Turnier zu München bei der Vermählung Herzog Wilhelms V. von Bayern mit Renata von Lothringen. Seit mehr als zehn Jahren ist er fast ausschließlich mit dem Freskenschmuck der Schlösser des Königs Ludwig II. im bayrischen Gebirge und des Prachtschlosses auf der Herreninsel des Chiemsees beschäftigt. Nur in die Jahre 1875-78 fällt die Ausführung der Fresken im Rathaussaal zu Landsberg am Lech in Gemeinschaft mit Ferd. Piloty.