Schwindel
(Vertigo), eigentümliches
Gefühl des gestörten
Gleichgewichts, besteht in einer kreisförmigen oder pendelartigen
Scheinbewegung, in einem scheinbaren
Schwanken der
Objekte, besonders des
Fußbodens. Der Kranke verliert dabei
das
Bewußtsein des
Gleichgewichts, welches besonders zur Behauptung der aufrechten
Stellung des
Körpers notwendig ist. Der
S. kommt vor in reiner Form oder mit andern
Störungen der
Gehirn- und Nerventhätigkeit vermischt. Im erstern
Fall, z. B. bei
dem Schwindel
gefühl, das viele
Personen beim Besteigen hoher
Türme,
Berge,
Masten ergreift, scheint es
sich lediglich um eine
Augentäuschung, um die mangelhafte
Abschätzung der
Distanzen einzelner Gegenstände zu handeln, bei
welcher Täuschung diejenige Beurteilung unsrer eignen Körperlage, die wir als
Ortssinn oder
Muskelsinn bezeichnen, getrübt
wird. Im andern
Fall, z. B. bei wirbelndem
Drehen des
Körpers, beim
Tanzen, Schaukeln, Seefahren und im
Rausch, werden noch
andre sensible oder Hemmungsnervenbahnen mit in die Erregung einbezogen, woraus
Ohrensausen,
Übelkeit,
Erbrechen, verlangsamte
Herzthätigkeit,
Ohnmacht und ähnliche
Zufälle hervorgehen. - In übertragenem
Sinne nennt man S. jede an die
Grenzen
[* 2] des
Betrugs
hart anstreifende oder auch solche überschreitende Thätigkeit, insbesondere auf dem Gebiet des
Erwerbs.