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sich auf Eisengießerei,
[* 3]
Maschinen- und Wagenbau- anstalten sowie Fabrikation von
Cement,
Farben und Firnis, Seife,
Musikinstrumenten,
Möbeln, Kachelöfen
[* 4] und Korkwaren. Bedeutend ist die
Tisch- lerei, ferner Ziegeleien und Sägewerke. S. ist Sitz der Unfallversicherung
der
land- und forstwirtschaft- lichen
Arbeiter des Grohherzogtums
Mecklenburg- Schwerin.
[* 5] Die Umgebung der Stadt ist
durch die Seen landschaftlich sehr fchön, besonders durch den Schloßgarten, der sich weithin erstreckt, und dessen ältester
Teil 1708 von
Herzog Wilhelm im franz.
Stil angelegt ist. S. ist ein uralter Ort und wurde 1161 von
Heinrich dem Löwen
[* 6] erobert
und 1166 zur Stadt erhoben. -
Vgl. Beschreibung von S. (Wism. 1857);
Fromm, Chronik der Haupt- und Residenzstadt S. (Schwer. 1863);
Führer durch S. und Umgebung (ebd. 1875);
Wörls Führer durch S. (2. Aufl., Würzb. 1888);
Quade, Chronik der Haupt- und Residenzstadt S. (Schwer. 1892).
Schwerin
an der Warthe.
1) Kreis [* 7] im preuß. Reg.-Vez. Posen, [* 8] hat 650,69 ci^m und (1890) 22355 (10^662 männl., 11693 weibl.) E., 2 Städte, 40 Land- gemeinden und 21 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis S., am Einfluß der Obra in die Warthe und an der Nebenlinie Bentschcn-Meseritz (im Bau) der Preuß. Staatsbahnen, [* 9] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgerickt Meseritz), hat (1890) 6560 E., darunter 2421 Katholiken und 243 Isracliten, Postamt erster Klasse, evang. und kath. Kirche, Synagoge, höhere Knabenschule; Fabriken für Cigarren und Stärke, [* 10] Dampfmahl- und Säge- mühle, Ackerbau, Viehzucht, [* 11] Handel und Schiffahrt.
Schwerin
, eins der ältesten Adelsgcfchlechter
Pommerns, hatte schon im 12. Jahrh, im Mecklen- burgischen geblüht, wo es
im Anfang des 16. Jahrh, auöstarb. Von
Pommern
[* 12] aus verbreitete es sich nach
Mecklenburg, der
Mark,
Preußen,
[* 13] Polen,
Schweden,
[* 14]
Kurland
[* 15] und
Bayern.
[* 16] Gegenwärtig blühen zwölf verschiedene Linien: vier gräfliche in
Preußen, zwei gräfliche
(zu Huvbn, seit 1766, und zu Stegeberg, seit 1776) und eine (seit 1778) frciberrliche in
Schweden, eine (seit 1813) freiherrliche
in
Bay crn und vier Linien im einfachen Adelsstande, darunter die Linie
Reh- berg; soweit indessen die
Mitglieder der letztgenann- ten Linie
Besitzer des gräfl.
Zicten-Schwerin
schen
Fide'ikommisses sind, führen sie seit 1859 den
Namen Orasen von Zieten-Schwerin.
Als gemein- samer Abnherr der in
Deutschland
[* 17] bestehenden gräfl. Häuser ist
Hans von S.
(gest. gegen 1556) anzu- sehen. Dessen Urenkel
Otto vonS. (geb. gest. zeichnete sich in
kurbran- denb.
Staatsdiensten aus, wurde 1648 in den Reichsfreiherrenstand erhoben, 1654 mit dem
Erb- kämmereramt der Kurmark
Brandenburg
[* 18] beliehen und stand seit 1658 als Oberpräsidcnt an der
Spitze der gesamten
Verwaltung des brandend.-preuß.
Staates und
Hofs. Als vertrauter Freund des
Großen Kurfürsten und seiner Gemahlin, leitete S. auch die Erziehung der beiden
ältesten Prinzen
Karl Emil und
Friedrich. Sein Sohn
Freiherr
Otto vonS. (geb. 1615, gest. 1705) wurde als kur- brandenb.
Geh. Staatsministcr 1700 zum
Reichs- grafen erhoben. Von seinen beiden
Söhnen stiftete
Graf
Friedrich Wilhelm
von S. (geb. 1678, gest. 1727) als
Geh.
Staatsrat und Oberhofmeister der K önigin von
Preußen die Linie Walsleben und Wildenh^fs,
deren gegenwärtiges Haupt
Graf
Otto von ^. ist, geb. Majoratsherr der Herrschaften Walsleben im
Kreise
[* 19] Ruppin
und
Wildenhoss im Kreife
Preußisch - Enlau, und
Graf
Otto von S. (geb. 1684, gest. 1755) die Linie zu Wolfshagen
in der
Mark und
Mecklenburg, an deren
Spitze jetzt
Graf
Otto, geb. steht.
Die Linie zu Schwerin
sburg in
Pom- mern wurde von
Hans
Bogislaw von S., einem Nachkommen Christophs, des ältesten
Sohnes des obenerwähnten
Hans von S., gestiftet.
Hans
Bogi- slaw von S. (geb. gest.
Geh. Oberfinanzrat,
OberforstmePn der Kur- mark und Landjügermeifter, fowie der berübmte Feldmarfchall Kurt
Christoph von Schwerin
(s. d.) wurden 1740 von
Friedrich II. in den Grafenstand erhoben und ihnen 1741 die Erbküchenmeisterwürde von Altvorpommern,
die feit 1853 mit dem
Besitz von Schwcrinsburg verknüpft ist, erneuert und be- stätigt.
Ein Urenkel
Hans
Bogislaws war
Graf Maximilian von Schwerin
(s. d.). Der Sohn
Hans Bogiflaws,
Graf Wilhelm
Friedrich
Karl von S.
(geb. gest. wurde als
Adjutant des Königs in der
Schlacht bei Zorn- dorf von
den
Russen gefangen und nach
Petersburg
[* 20] geführt. Bei der Thronbesteigung
Peters III. 1762 wurde er zu diesem geschickt, um
ihn zum Frieden zu bewegen. 1795 führte er als Generallieutenant die preuß.
Truppen gegen
Polen, wurde aber überall gefchlagen
und deshalb kriegsgerichtlich zum
Ver- lust seines
Regiments und einjähriger Gefangen- fchaft verurteilt.
Als
Friedrich Wilhelm III. zur Re- gierung gelangte, fuchte S. vergeblich um Revision seines Prozesses nach. - Die Linie
zu
Wendisch- Wilmersdorf (eine ältere, von
Preußen 1762 ge- grafte, war bereits 1789 wieder erlofchen) wurde durch Henning
Bernd, einen Nachkommen von
Hen- ning, dem zweiten
Sohne des obenerwähnten
Ahn- herrn
Hans, gestiftet und
erlangte den preuß. Grafenstand. Haupt diefer Linie ist jetzt
Friedrich
Graf von S., geb.
Erb- berr auf
Wendisch-Wilmersdorf im
Kreise
Teltow. Einem jüngern Zweige diefer Linie steht das
Fide'i- kommiß Vohrau in
Schlesien
[* 21] zu. -
Vgl. Gollmert, Wilhelm und Leonhard von S., Geschichte des Ge- schlechts von S. (3 Bde., Verl. 1878);
Schwebet, Die Herren und Grafen von S. (ebd. 1885).
Schwerin
, Kurt
Christoph,
Graf von, preuß. Generalfeldmarfchall, geb. zu Löwitz
bei
Anklam,
[* 22] trat 1700 als Fähnrich in
Holland. Dienste
[* 23] und focht in den
Schlachten
[* 24] von Ramillics und
Malplaquet.
Er nahm 1706 mecklenb. Dienste, stieg 1708 zum Obersten
auf und wurde 1711 mit geheimen
Aufträgen an
Karl XII. nach
Bender ge-
schickt, wo er sich ein volles Jahr aufhielt. Nach seiner Rückkehr ernannte ihn der
Herzog 1718 zum Generalmajor. Als
solcher schlug er 1719 das kayerl.
Kommissionshecr (13000 Hannoveraner), das die Streitigkeiten zwischen dem Herzog und seinen Land- ständcn beilegen sollte. Als aber ein Teil von Vor- pommern, wo S.s Güter lagen, an Preußen fiel, trat er 1720 in preuß. Dienste. Friedrich Wilhelm I. ernannte ihn 1730 zum Gouverneur von Peitz und 1731 zum Generallieutenant und schenkte ihm sein besonderes Vertrauen bei Beratung aller militär. Angelegenheiten. 1739 wurde er zum General der Infanterie befördert. Bei der Thronbesteigung Friedrichs II. zum Feldmarfchall und in den Grafen- stand erhoben, gewann er im ersten Schlesischen Kriege durch kräftigen Angriff nock die fast schon verlorene Schlacht bei Mollwitz Nach dem Frieden ernannte ihn Friedrich zum ¶