Schweizerhalle
(Kt. Basel Land,
Bez.
Arlesheim, Gem.
Pratteln und Bez. Liestal,
Gem.
Muttenz). 274 m. Salinen und Fabriken, am linken Rheinufer
und 2,5 km nw. der Station
Pratteln der Linie
Olten-Basel. Postbureau, Telegraph, Telephon. 15
Häuser, 229 reform.
Ew. Kirchgemeinden
Pratteln und
Muttenz. Die
Saline Schweizerhalle
ist die zweitälteste und die am meisten produktive der fünf
schweizerischen Salinen. Das Salz wurde im Jahr 1836 durch Oberbergrat Karl Christian Glenck (1779-1845) beim
«Roten
Haus»,
wie der damalige landesübliche Name lautete, in einer
Tiefe von etwa 130 m erbohrt. Am fand
die feierliche Eröffnung der
Saline statt, wobei der Landratspräsident den ersten Holzstoss unter der Siedepfanne entzündete.
Am wurden die beiden ersten Fuder Salz, 90 Zentner, auf reichgeschmückten
Wagen in das Staatsmagazin nach
Liestal
verbracht.
Der Salzstock von Schweizerhalle
liegt in der Anhydritgruppe des Muschelkalkes, unterlagert vom Wellenkalk und überlagert
vom Hauptmuschelkalk. Das Steinsalz kommt nicht rein, sondern mit Ton untermischt vor. Es sind im Laufe der Zeit 9 Bohrlöcher
hinuntergetrieben worden, von denen nur einige wenige heute noch im Betriebe stehen. Sie liefern durchschnittlich 130 bis 150 Minutenliter
Soole von 27% Salzgehalt. Indem nämlich das Grundwasser durch die Bohrlöcher zu dem Salzstocke tritt, löst es das
Steinsalz auf. Die Siede- und Trocknungsvorrichtungen der
Saline Schweizerhalle
stehen auf der
Höhe moderner Technik. Die
jährliche Salzproduktion schwankt etwas, doch ist sie heute eher im Zunehmen begriffen. Nach dem Statistischen
Jahrbuch der
Schweiz 1906 hat die
Saline im Jahr 1905 produziert:
q | |
---|---|
Kochsalz | 192878 |
Tafelsalz | 345 |
Viehsalz | 4491 |
Gewerbesalz | 22918 |
Düngsalz | 698 |
Total | 221330 |
Die
Saline Schweizerhalle
ist von Anfang bis heute in Privathänden geblieben (Familie von Glenck). Laut Konzessionsvertrag
bezieht der Staat Basel Land
den Zehnten des Bruttoertrages an Kochsalz, teils in Natura, teils in
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Bar, was für den Kanton eine jährliche Einnahmequelle von etwa Fr. 150000 bedeutet.
Ausser der Saline besitzt Schweizerhalle
noch eine Farbwaren- und eine chemische Fabrik, sowie ein Soolbad.