Schweizer
Spanien und Portugal

* 2
Spanien.
(Schweizergarden, Schweizer
regimenter), die ehedem in fremden
Diensten stehenden
Truppen aus
geworbenen Schweizern.
Sie standen in der
Regel unter eignen
Offizieren, hatten eigne
Gerichtsbarkeit und dienten (seit Ende
des
Mittelalters) gegen hohen
Sold (Sprichwort:
»Point d'argent,
point de Suisse«,
»Kein
Kreuzer, kein Schweizer«
) besonders in
Frankreich,
Holland,
Spanien,
[* 2]
Piemont,
Neapel
[* 3] und im
Kirchenstaat; in der spätern Zeit bildeten sie hauptsächlich die
Leibgarde despotischer
Fürsten (vgl.
Fremdentruppen).
Jetzt sind solche Militärkapitulationen durch den Bundesrat auf dem Weg des Gesetzes verboten.
Vgl. Rudolf, Geschichte der Feldzüge und des Kriegsdienstes der S. im Ausland (Baden [* 4] 1845, 2 Bde.);
v. Mülinen, Geschichte der Schweizer
Söldner bis zur
Errichtung der ersten stehenden
Garde 1497 (Bern
[* 5] 1888).
Die Palastwache des Papstes bilden 100 S. in malerischem Kostüm [* 6] (angeblich von Michelangelo nach der Luzerner Tracht entworfen) mit Hellebarde und Pickelhaube. Allgemein gebraucht man (besonders in Frankreich und Rußland) den Ausdruck S. für Thürhüter, Pförtner; auf Gütern bezeichnet er den Milch- und Käsewirtschafter (vgl. Holländerei).