mehr
Basel Vorteil ziehenden Bezirk Arlesheim, ohne den der Halbkanton eine Zunahme von blos 17% aufweisen würde), Zug 44%, Solothurn 45%, St. Gallen 48% (industrieller Kanton). Es folgen endlich die Kantone mit grossen Städten: Zürich 72%, Neuenburg 78% (zwei grössere Städte), Genf (dessen Volkszahl sich mehr als verdoppelt hat) mit 107% und zuletzt Basel Stadt mit 278%, d. h. mit einer mehr als dreifachen Zunahme.
Noch deutlicher tritt diese Erscheinung der Anziehungskraft der städtischen Zentren hervor, wenn wir anstatt der Kantone
die 187 Bezirke der Schweiz
miteinander vergleichen. Von ganz besonderer Bedeutung erscheint diese Anziehung in den beiden
Zeiträumen von 1850 bis 1860 und von 1880 bis 1888, während welcher 66 bezw. 80 ländliche Bezirke
eine Abnahme zeigen. Dagegen weisen die Zählungen von 1870, 1880 und 1900 blos 29, 43 und 37 Bezirke auf, deren Bevölkerungsziffer
gesunken war.
Wenn wir das halbe Jahrhundert in seiner Gesamtheit ins Auge fassen, sehen wir, dass im Jahr 1900 volle 41 Bezirke, d. h. also 22% oder fast ein Viertel aller Bezirke, weniger Einwohner zählten als im Jahr 1850. Selbstverständlich sind dies alles rein ländliche Bezirke oder solche mit nur kleinen Landstädtchen. Von den in der Zunahme begriffenen 146 Bezirken zeigen 30 eine solche von weniger als 10%, 27 eine solche von 10-20%, 16 eine solche von 20-30% und 33 eine solche von 30-50%; für 24 Bezirke beträgt die Zunahme 50-100%, und in 16 Bezirken hat sich die Bevölkerung mehr als verdoppelt.
Diese letztern sind Zürich (Stadt), Biel, der stark industrielle Solothurner Bezirk Kriegstetten (mit Biberist, Gerlafingen etc.), Basel Stadt, Arlesheim (Basel Land), die vier St. Galler Bezirke Gossau, Rorschach, Tablat und St. Gallen, ferner Lausanne, Vevey, Brig, La Chaux de Fonds, Neuenburg und endlich die beiden Genfer Landbezirke. Diese 16 Bezirke wiesen 1900 für sich allein 682150 Ew. (gegen 239679 im Jahr 1850) auf. Es bedeutet dies eine Zunahme von 185%, die nahezu der Hälfte (48%) der Gesamtzunahme des ganzen Landes entspricht.
Die 19 Städte von über 10000 Ew. zeigen folgende Zunahme: 1850: 255722 Ew.;
1860: 323751 Ew.;
1870: 382683 Ew.;
1880: 469670 Ew.;
1888: 533899 Ew.;
1900: 742205 Ew. Ihre Einwohnerzahl hat sich somit in fünfzig Jahren nahezu verdreifacht.
Während der letztvergangenen zwölf Jahre allein betrug der Zuwachs 208306 Ew. oder 39%, wovon 72755 auf den Ueberschuss der Geburten und 435551 auf den Ueberschuss der Einwanderung entfallen. Mit Ausnahme von La Chaux de Fonds, St. Gallen, Schaffhausen, Herisau und Le Locle ist die Einwanderung überall bedeutender als der Geburtenüberschuss.
Die 41 Bezirke mit Rückgang in der Bevölkerungsziffer verteilen sich auf 13 Kantone und sind alles ländliche Bezirke, die meist ungünstig, d. h. abseits der grossen Verkehrswege und der industriellen Strömungen, gelegen erscheinen. Fünf dieser Bezirke zeigen einen andauernden Rückgang, indem jede Zählung gegenüber der unmittelbar vorhergehenden eine Bevölkerungsabnahme ergibt. Es sind dies die beiden Luzerner Bezirke Entlebuch und Willisau, der Schaffhauser Bezirk Schleitheim, der Bündner Bezirk Hinterrhein und der Tessiner Bezirk Valle Maggia. Am ausgesprochensten zeigt sich der Rückgang in den drei letztgenannten Bezirken, die während eines Zeitraumes von 50 Jahren 31 und 30% ihrer Bewohner verloren haben. 27 dieser 41 Bezirke sind nicht um mehr als 10% zurückgegangen.
Am schärfsten erscheint die mit dem Anwachsen der städtischen Zentren parallel gehende Entvölkerung der Landbezirke ausgesprochen in den beiden Kantonen Luzern und Schaffhausen, die daher noch eine nähere Erwähnung verdienen. Sie weisen folgende Zahlen auf:
Ew. | Landbezirke | Stadtbezirk | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
1850 | 1900 | ±% | 1850 | 1900 | ±% | |
Luzern | 105154 | 92180 | -14 | 27699 | 54339 | +96 |
Schaffhausen | 28173 | 23280 | -17 | 12014 | 23341 | +94 |
Sehr deutlich tritt diese Anziehungskraft der Städte auf das platte Land in einer Tabelle der «Eidgenössischen Volkszählung vom 1. Dezember 1900» hervor, die die «Zu- oder Abnahme der Wohnbevölkerung infolge Geburten oder Wanderungen zwischen 1888 und 1900» darstellt. Indem während dieses 12 jährigen Zeitraumes alle Kantone und selbst alle Bezirke (exkl. Diessenhofen im Thurgau und Valle Maggia im Tessin) einen Geburtenüberschuss aufweisen, zeigen 15 von den 25 Ständen und 122 Bezirke, d. h. zwei Dritteile aller Bezirke, einen Ueberschuss der Auswanderung über die Einwanderung. So hat in diesem Zeitraum z. B. Appenzell A. R. mit einem Ueberschuss von 5144 Geburten über die Todesfälle doch infolge der Auswanderung blos eine wirkliche Zunahme von 1172 Köpfen aufgewiesen. Kantone mit starker Auswanderung sind Bern, Freiburg, Glarus, Appenzell A. R. und Aargau, während umgekehrt Zürich, Genf, Basel Stadt und Waadt eine starke Einwanderung zeigen. In Zürich, Genf und Basel Stadt übersteigt die Bevölkerungszunahme durch Einwanderung sogar diejenige durch den Geburtenüberschuss, was aus folgender Tabelle ersehen werden kann:
Kanton | Zunahme 1888-1900 | ||
---|---|---|---|
durch d. Ueberschuss der Geburten | durch d. Ueberschuss der Einwanderung | Total | |
Zürich | 41861 | 51992 | 93853 |
Basel Stadt | 13784 | 24694 | 38478 |
Genf | 1260 | 25840 | 27100 |
Waadt | 22331 | 11393 | 33724 |
Neuenburg verdankt seine starke Zunahme um 18148 ¶
mehr
Köpfe zum grossen Teil seiner hohen Geburtenziffer, während sich die Einwanderung blos mit 2940 Köpfen daran beteiligt hat.
3. Volksdichte.
Das Studium der Verschiebung der Bevölkerung der Schweiz
führt uns zur Untersuchung der Verteilung der Bewohner über das
ganze Land oder der Volksdichte. Es ist klar, dass die Bevölkerung in einem so reich gegliederten Bergland,
wie es die Schweiz
darstellt, sehr ungleichmässig verteilt sein muss. Ebenso selbstverständlich ist es, dass das zwischen
Alpen und Jura eingeschlossene Mittelland als das am dichtesten besiedelte Gebiet erscheint. Sehr volkreich sind ferner auch
die Jurathäler nördlich der Aare nach ihrem Austritt aus dem Bielersee, sowie die Landschaften des Neuenburger
Jura, wo die Uhrenindustrie Städte in einer Höhenlage sich entwickeln liess, in der sich sonst blos Sennberge und kleine
Flecken zu finden pflegen.
Der tiefst gelegene Abschnitt der Schweiz
, d. h. derjenige unter 500 m Meereshöhe mit den Kantonen Genf
und Basel Stadt
in ihrer
Gesamtheit, dem grössern Teil der Kantone Schaffhausen,
Aargau,
Zürich,
Basel Land,
Solothurn,
Tessin,
Nidwalden,
Zug,
Thurgau
und Waadt,
sowie der Hälfte von Schwyz,
sieht seine Bevölkerungsziffer rascher ansteigen als der
mittlere Abschnitt zwischen 500 und 1000 m oder die noch höher gelegenen Gebiete. Er umfasste 1888 die Hälfte der
Gesamtbevölkerung und war bis 1900 auf 53% derselben angewachsen, während sich der mittlere Abschnitt mit 42% (1888 45%)
und die höhern Regionen blos mit 5% beteiligen.
Dem mittleren Gebiet (500-999 m) gehören an beide Appenzell
in ihrer Gesamtheit, nahezu die Hälfte von Schwyz
und Wallis,
sowie mehr als die Hälfte
von Freiburg,
Bern,
St. Gallen,
Neuenburg
und Luzern.
Graubünden
ist der einzige Kanton, in dem mehr als die Hälfte der Bewohner in einer Höhe von 1000 m und mehr leben, während
im Wallis
32% aller Bewohner auf diese Höhenlage entfallen. Für alle andern Kantone stellt diese Erscheinung eine Ausnahme dar,
mit der Einschränkung freilich, dass der ganze Berner Amtsbezirk Saanen, der Waadtländer Bezirk La Vallée und der Walliser
Bezirk Entremont diesen Gebieten über 1000 m angehören. Die beiden höchstgelegenen Dörfer der Schweiz
sind bekanntlich
Cresta in Graubünden
mit 1949 m und Chandolin im Wallis
mit 1936 m. Wir lassen zum Vergleich die Zahlenverhältnisse der
beiden letzten Zählungen für die einzelnen Höhenstufen folgen:
1888 | 1900 | |
---|---|---|
Volkszahl der Gemeinden unter 500 m Höhe | 1462897 | 1768005 |
Volkszahl der Gemeinden von 500 bis 999 m Höhe | 1302934 | 1386687 |
Volkszahl der Gemeinden in 1000 m Höhe und darüber | 151923 | 160751 |
Die beigegebene graphische Darstellung gibt uns ein Bild von der Verteilung der Bevölkerung der Schweiz
nach der Höhe (Zählung von 1900).
Die Einwohnerzahl des tiefst gelegenen Abschnittes hat in 12 Jahren um 21%, diejenige der höhern Landesteile dagegen blos um 6% zugenommen. Dies erklärt sich zum grossen Teil auch daraus, dass die überwiegende Mehrzahl der bedeutenden Städte, nach denen die Bevölkerung mehr und mehr hindrängt, gerade in dieser tief gelegenen Region sich findet. Folgende Tabelle gibt über diese Verhältnisse klare Auskunft:
Von je 1000 Einwohnern des gesamten Landes fallen auf
Gemeinden mit unter 1000 Ew. | Gemeinden v. 1000 bis 4999 Ew. | Gemeinden v. 5000 bis 9999 Ew. | Gemeinden mit 10000 u. mehr Ew. | |
---|---|---|---|---|
1888 | 339 | 429 | 81 | 151 |
1900 | 286 | 410 | 84 | 220 |
Die grossen Gemeinden umfassen somit zur Zeit für sich allein nahezu einen Vierteil der Gesamtbevölkerung der Schweiz.
Die Volksdichte ist je nach den einzelnen Kantonen eine sehr verschiedene, da sie in mehreren derselben durch die bedeutende Flächenausdehnung des unproduktiven Bodens stark beeinflusst wird. Für das ganze Land umfasst der unproduktive Boden beinahe genau ¼ der Gesamtfläche.
Unter Berücksichtigung dieses Einflusses und durch Berechnung der Volksdichte auf Grundlage des produktiven Bodens erhält man folgende Durchschnittszahlen:
Ew. auf 1 km2 | ||
---|---|---|
d. festen Bodenfläche | d. produktiven Bodens | |
Zürich | 260 | 266 |
Bern | 88 | 109 |
Luzern | 102 | 107 |
Uri | 19 | 41 |
Schwyz | 65 | 73 |
Obwalden | 33 | 38 |
Nidwalden | 51 | 60 |
Glarus | 47 | 72 |
Zug | 122 | 129 |
Freiburg | 80 | 87 |
Solothurn | 127 | 132 |
Basel Stadt | 3144 | 3910 |
Basel Land | 160 | 165 |
Schaffhausen | 141 | 148 |
Appenzell A. R. | 228 | 235 |
Appenzell I. R. | 78 | 83 |
St. Gallen | 129 | 136 |
Graubünden | 15 | 25 |
Aargau | 148 | 154 |
Thurgau | 129 | 134 |
Tessin | 51 | 74 |
Waadt | 100 | 103 |
Wallis | 22 | 40 |
Neuenburg | 177 | 182 |
Genf | 525 | 578 |
Schweiz: |
83 | 107 |
Die Berechnung blos nach dem produktiven Boden verbessert in erster Linie die Mittelzahlen für die Kantone Uri (mehr als doppelt so grosse Volksdichte), Wallis, Graubünden, Glarus und Tessin.
Für die Schweiz
als Ganzes ergibt sich unter Berücksichtigung der Gesamtfläche (inkl. der mehr als 1 km2 messenden
Seen) eine Volksdichte von 80 Ew. auf 1 km2. Zum Vergleich fügen wir hier die Mittelzahlen für
einige andere europäische Staaten bei: Spanien (Festland) 36,
¶
mehr
Oesterreich-Ungarn 72, Frankreich 74, Deutsches Reich 112, Italien 115. Seit 1888 hat die Schweiz
mit Bezug auf ihre Volksdichte
Frankreich überflügelt.
Noch grössere Unterschiede in der Volksdichte ergehen sich, wenn wir statt der Kantone die einzelnen Bezirke betrachten.
Die beiden Extreme werden dargestellt durch die Graubündner Bezirke Hinterrhein und Inn mit 5 bezw. 6 Ew.
auf den km2 und den Stadtbezirk Genf
mit 22860 Ew. auf den km2. Doch kann diese letztere Zahl kaum als Vergleich dienen,
da es sich hier um eine nahezu vollständig überbaute Fläche handelt. Unter den nicht städtischen oder vorstädtischen
Bezirken zeigen die höchsten Zahlen für die Volksdichte: Rorschach 402, Horgen 383, Vorderland (Appenzell
A. R.) 361 Ew.
auf den km2. Sieben der 187 schweiz
erischen Bezirke bleiben unter 10 Ew. und 65 unter 83 Ew. (Mittel der Schweiz), 25 halten
sich zwischen 83-99, 42 zwischen 100-149 und 14 zwischen 150199 Ew. auf den km2.
Ueber 200 Ew. auf den km2 zählen 34 Bezirke, die wir hier nach Kantonen anführen wollen:
1) Zürich: Horgen, Meilen, Winterthur und Zürich; 2) Bern: Bern, Biel, Nidau;
3) Luzern: Luzern; 4) Solothurn: Kriegstetten, Olten, Solothurn; 5) Basel Stadt: Stadtbezirk und Landbezirk;
6) Basel Land: Arlesheim;
7) Schaffhausen: Schaffhausen; 8) Appenzell A. R.: Mittelland und Vorderland;
9) St. Gallen: Gossau, Rorschach, St. Gallen, Tablat, Unter Rheinthal und Unter Toggenburg;
10) Aargau: Aarau, Kulm und Zofingen;
13) Waadt: Lausanne und Vevey;
14) Neuenburg: La Chaux de Fonds und Neuenburg; 15) Genf: Stadtbezirk und Linkes Ufer.
Diese übervölkerten Bezirke bilden Inseln, die sich auf der Karte sofort erkennen lassen. Sie gruppieren sich um unsere grössten Städte Zürich, Basel, Genf etc., sowie um St. Gallen mit seinen industriellen Nebengebieten in Appenzell und im Thurgau; sie finden sich ferner im Aaregebiet des Aargaues, von Solothurn und des Berner Jurafusses, sowie in den Ufergegenden des Genfersees. Die übrigen Gebiete mit starker Bevölkerung treffen wir im Kanton Neuenburg, im Gebiet des Luzerner Armes des Vierwaldstättersees u. endlich in einigen alpinen Zentren, die von Fremden oder Kranken stark besucht werden.
Eine von Genf
zum Südende des Bodensees gezogene Diagonale würde die Schweiz
in zwei an Fläche nahezu gleiche
Hälften teilen, von denen aber die nördliche für sich allein etwa 5/6 der Gesamtbevölkerung umfasst.
Folgende Zahlen zeigen die Zunahme der Bevölkerung der Schweiz auf je 1 km2:
Jahr | Volksdichte |
---|---|
1837 | 55 |
1850 | 60 |
1860 | 63 |
1870 | 66 |
1880 | 71 |
1900 | 83 |
1905 | 87 (berechnet). |
Diese letztgenannte Mittelzahl übersteigt diejenige von Frankreich und erscheint besonders gross, wenn man das Verhältnis des unproduktiven Bodens in Rücksicht zieht.
4. Verteilung der Bevölkerung nach dem Geschlecht.
Sie ist je nach den einzelnen Kantonen eine sehr verschiedene. In den Städtekantonen herrschen die Frauen offenkundig vor, und zwar hauptsächlich wegen der grossen Zahl der weiblichen Dienstboten. Auf dem Land überwiegt dagegen infolge der Auswanderung der jungen Mädchen nach den Städten und der Zuwanderung von Bauernknechten oft das männliche Geschlecht. Doch werden diese Faktoren vielfach auch durch die Auswanderung der Männer merklich beeinflusst, so dass eine allgemeine Regel nicht aufgestellt werden kann.
Jahr | Männliche Bevölkerung | Weibliche Bevölkerung | Gesamtüberschuss der weiblichen Bevölkerung | Gesamtüberschuss der weibl. Bevölkerung in den 19 grössten Städten |
---|---|---|---|---|
1850 | 1181911 | 1210829 | 28918 | 15244 |
1860 | 1236362 | 1274132 | 37770 | 12793 |
1870 | 1304833 | 1364314 | 59481 | 25365 |
1880 | 1394626 | 1451476 | 56850 | 33549 |
1888 | 1417574 | 1500180 | 82606 | 42207 |
1900 | 1627025 | 1688418 | 61393 | 47755 |
In den 19 grösseren Städten von über 10000 Ew. entfallen auf je 100 Frauen 88 und im übrigen Land 99 Bewohner männlichen Geschlechtes. Für die ganze Schweiz stellte sich dieses Verhältnis 1850 auf 98, 1860 auf 97, 1870 auf 96, 1880 auf 96, 1888 auf 94 und 1900 wiederum auf 96. Unsere Nachbarstaaten zeigen folgende Verhältniszahlen: Deutschland 97, Frankreich, Oesterreich-Ungarn und Italien je 98.
Ueberwiegende männliche Bevölkerung zeigen folgende, vorwiegend agrikole Kantone: Wallis 106 Männer auf 100 Frauen (zum Teil infolge der Arbeiten am Simplontunnel), Uri 104, Luzern 103, Freiburg 102, Obwalden und Bern je 101 und endlich Waadt 100,3 Männer. Alle übrigen Kantone weisen einen Frauenüberschuss auf und zählen auf je 100 Frauen: Basel Land, Graubünden und Thurgau 99, Schwyz 98, Solothurn 97, Nidwalden 96, Schaffhausen und Aargau 95, Zug und Appenzell I. R. 94, Zürich, Appenzell A. R. und St. Gallen 93, Neuenburg 92, Genf 89, Glarus und Basel Stadt 87, Tessin 83 Männer. Im Kanton Tessin erklärt sich diese Tatsache nicht aus der (hier nahezu verschwindenden) weiblichen Einwanderung, sondern vielmehr aus der starken Auswanderung der Männer.
Gehen wir auf die einzelnen Bezirke ein, so finden wir als Extreme: Brig mit 146 Männern auf 100 Frauen (Maximum Naters mit 212% Männern; Folge der Arbeiten am Simplon) und Valle Maggia (Tessin) mit blos 58 Männern auf 100 Frauen, welches Verhältnis für die Erwachsenen allein sogar bis auf 47% sinkt (Minimum der Männer mit 42% in der Gemeinde Campo: 86 männl. Ew. und 205 weibl. Ew.). In 3 Gemeinden des Bezirkes Valle Maggia und in 7 Gemeinden des Bezirkes Blenio entfallen (wenigstens in den Wintermonaten) mehr als zwei Frauen auf je einen Mann. Einen ansehnlichen Männerüberschuss zeigen folgende 12 Bezirke, in denen auf je 1000 Frauen entfallen: ¶