mehr
Basel Vorteil ziehenden Bezirk Arlesheim, ohne den der Halbkanton eine Zunahme von blos 17% aufweisen würde), Zug 44%, Solothurn 45%, St. Gallen 48% (industrieller Kanton). Es folgen endlich die Kantone mit grossen Städten: Zürich 72%, Neuenburg 78% (zwei grössere Städte), Genf (dessen Volkszahl sich mehr als verdoppelt hat) mit 107% und zuletzt Basel Stadt mit 278%, d. h. mit einer mehr als dreifachen Zunahme.
Noch deutlicher tritt diese Erscheinung der Anziehungskraft der städtischen Zentren hervor, wenn wir anstatt der Kantone die 187 Bezirke der Schweiz miteinander vergleichen. Von ganz besonderer Bedeutung erscheint diese Anziehung in den beiden Zeiträumen von 1850 bis 1860 und von 1880 bis 1888, während welcher 66 bezw. 80 ländliche Bezirke eine Abnahme zeigen. Dagegen weisen die Zählungen von 1870, 1880 und 1900 blos 29, 43 und 37 Bezirke auf, deren Bevölkerungsziffer gesunken war.
Wenn wir das halbe Jahrhundert in seiner Gesamtheit ins Auge fassen, sehen wir, dass im Jahr 1900 volle 41 Bezirke, d. h. also 22% oder fast ein Viertel aller Bezirke, weniger Einwohner zählten als im Jahr 1850. Selbstverständlich sind dies alles rein ländliche Bezirke oder solche mit nur kleinen Landstädtchen. Von den in der Zunahme begriffenen 146 Bezirken zeigen 30 eine solche von weniger als 10%, 27 eine solche von 10-20%, 16 eine solche von 20-30% und 33 eine solche von 30-50%; für 24 Bezirke beträgt die Zunahme 50-100%, und in 16 Bezirken hat sich die Bevölkerung mehr als verdoppelt.
Diese letztern sind Zürich (Stadt), Biel, der stark industrielle Solothurner Bezirk Kriegstetten (mit Biberist, Gerlafingen etc.), Basel Stadt, Arlesheim (Basel Land), die vier St. Galler Bezirke Gossau, Rorschach, Tablat und St. Gallen, ferner Lausanne, Vevey, Brig, La Chaux de Fonds, Neuenburg und endlich die beiden Genfer Landbezirke. Diese 16 Bezirke wiesen 1900 für sich allein 682150 Ew. (gegen 239679 im Jahr 1850) auf. Es bedeutet dies eine Zunahme von 185%, die nahezu der Hälfte (48%) der Gesamtzunahme des ganzen Landes entspricht.
Die 19 Städte von über 10000 Ew. zeigen folgende Zunahme: 1850: 255722 Ew.;
1860: 323751 Ew.;
1870: 382683 Ew.;
1880: 469670 Ew.;
1888: 533899 Ew.;
1900: 742205 Ew. Ihre Einwohnerzahl hat sich somit in fünfzig Jahren nahezu verdreifacht.
Während der letztvergangenen zwölf Jahre allein betrug der Zuwachs 208306 Ew. oder 39%, wovon 72755 auf den Ueberschuss der Geburten und 435551 auf den Ueberschuss der Einwanderung entfallen. Mit Ausnahme von La Chaux de Fonds, St. Gallen, Schaffhausen, Herisau und Le Locle ist die Einwanderung überall bedeutender als der Geburtenüberschuss.
Die 41 Bezirke mit Rückgang in der Bevölkerungsziffer verteilen sich auf 13 Kantone und sind alles ländliche Bezirke, die meist ungünstig, d. h. abseits der grossen Verkehrswege und der industriellen Strömungen, gelegen erscheinen. Fünf dieser Bezirke zeigen einen andauernden Rückgang, indem jede Zählung gegenüber der unmittelbar vorhergehenden eine Bevölkerungsabnahme ergibt. Es sind dies die beiden Luzerner Bezirke Entlebuch und Willisau, der Schaffhauser Bezirk Schleitheim, der Bündner Bezirk Hinterrhein und der Tessiner Bezirk Valle Maggia. Am ausgesprochensten zeigt sich der Rückgang in den drei letztgenannten Bezirken, die während eines Zeitraumes von 50 Jahren 31 und 30% ihrer Bewohner verloren haben. 27 dieser 41 Bezirke sind nicht um mehr als 10% zurückgegangen.
Am schärfsten erscheint die mit dem Anwachsen der städtischen Zentren parallel gehende Entvölkerung der Landbezirke ausgesprochen in den beiden Kantonen Luzern und Schaffhausen, die daher noch eine nähere Erwähnung verdienen. Sie weisen folgende Zahlen auf:
Ew. | Landbezirke | Stadtbezirk | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
1850 | 1900 | ±% | 1850 | 1900 | ±% | |
Luzern | 105154 | 92180 | -14 | 27699 | 54339 | +96 |
Schaffhausen | 28173 | 23280 | -17 | 12014 | 23341 | +94 |
Sehr deutlich tritt diese Anziehungskraft der Städte auf das platte Land in einer Tabelle der «Eidgenössischen Volkszählung vom 1. Dezember 1900» hervor, die die «Zu- oder Abnahme der Wohnbevölkerung infolge Geburten oder Wanderungen zwischen 1888 und 1900» darstellt. Indem während dieses 12 jährigen Zeitraumes alle Kantone und selbst alle Bezirke (exkl. Diessenhofen im Thurgau und Valle Maggia im Tessin) einen Geburtenüberschuss aufweisen, zeigen 15 von den 25 Ständen und 122 Bezirke, d. h. zwei Dritteile aller Bezirke, einen Ueberschuss der Auswanderung über die Einwanderung. So hat in diesem Zeitraum z. B. Appenzell A. R. mit einem Ueberschuss von 5144 Geburten über die Todesfälle doch infolge der Auswanderung blos eine wirkliche Zunahme von 1172 Köpfen aufgewiesen. Kantone mit starker Auswanderung sind Bern, Freiburg, Glarus, Appenzell A. R. und Aargau, während umgekehrt Zürich, Genf, Basel Stadt und Waadt eine starke Einwanderung zeigen. In Zürich, Genf und Basel Stadt übersteigt die Bevölkerungszunahme durch Einwanderung sogar diejenige durch den Geburtenüberschuss, was aus folgender Tabelle ersehen werden kann:
Kanton | Zunahme 1888-1900 | ||
---|---|---|---|
durch d. Ueberschuss der Geburten | durch d. Ueberschuss der Einwanderung | Total | |
Zürich | 41861 | 51992 | 93853 |
Basel Stadt | 13784 | 24694 | 38478 |
Genf | 1260 | 25840 | 27100 |
Waadt | 22331 | 11393 | 33724 |
Neuenburg verdankt seine starke Zunahme um 18148
mehr
Köpfe zum grossen Teil seiner hohen Geburtenziffer, während sich die Einwanderung blos mit 2940 Köpfen daran beteiligt hat.
3. Volksdichte.
Das Studium der Verschiebung der Bevölkerung der Schweiz führt uns zur Untersuchung der Verteilung der Bewohner über das ganze Land oder der Volksdichte. Es ist klar, dass die Bevölkerung in einem so reich gegliederten Bergland, wie es die Schweiz darstellt, sehr ungleichmässig verteilt sein muss. Ebenso selbstverständlich ist es, dass das zwischen Alpen und Jura eingeschlossene Mittelland als das am dichtesten besiedelte Gebiet erscheint. Sehr volkreich sind ferner auch die Jurathäler nördlich der Aare nach ihrem Austritt aus dem Bielersee, sowie die Landschaften des Neuenburger Jura, wo die Uhrenindustrie Städte in einer Höhenlage sich entwickeln liess, in der sich sonst blos Sennberge und kleine Flecken zu finden pflegen.
Der tiefst gelegene Abschnitt der Schweiz, d. h. derjenige unter 500 m Meereshöhe mit den Kantonen Genf und Basel Stadt in ihrer Gesamtheit, dem grössern Teil der Kantone Schaffhausen, Aargau, Zürich, Basel Land, Solothurn, Tessin, Nidwalden, Zug, Thurgau und Waadt, sowie der Hälfte von Schwyz, sieht seine Bevölkerungsziffer rascher ansteigen als der mittlere Abschnitt zwischen 500 und 1000 m oder die noch höher gelegenen Gebiete. Er umfasste 1888 die Hälfte der Gesamtbevölkerung und war bis 1900 auf 53% derselben angewachsen, während sich der mittlere Abschnitt mit 42% (1888 45%) und die höhern Regionen blos mit 5% beteiligen.
Dem mittleren Gebiet (500-999 m) gehören an beide Appenzell in ihrer Gesamtheit, nahezu die Hälfte von Schwyz und Wallis, sowie mehr als die Hälfte von Freiburg, Bern, St. Gallen, Neuenburg und Luzern. Graubünden ist der einzige Kanton, in dem mehr als die Hälfte der Bewohner in einer Höhe von 1000 m und mehr leben, während im Wallis 32% aller Bewohner auf diese Höhenlage entfallen. Für alle andern Kantone stellt diese Erscheinung eine Ausnahme dar, mit der Einschränkung freilich, dass der ganze Berner Amtsbezirk Saanen, der Waadtländer Bezirk La Vallée und der Walliser Bezirk Entremont diesen Gebieten über 1000 m angehören. Die beiden höchstgelegenen Dörfer der Schweiz sind bekanntlich Cresta in Graubünden mit 1949 m und Chandolin im Wallis mit 1936 m. Wir lassen zum Vergleich die Zahlenverhältnisse der beiden letzten Zählungen für die einzelnen Höhenstufen folgen:
1888 | 1900 | |
---|---|---|
Volkszahl der Gemeinden unter 500 m Höhe | 1462897 | 1768005 |
Volkszahl der Gemeinden von 500 bis 999 m Höhe | 1302934 | 1386687 |
Volkszahl der Gemeinden in 1000 m Höhe und darüber | 151923 | 160751 |
Die beigegebene graphische Darstellung gibt uns ein Bild von der Verteilung der Bevölkerung der Schweiz nach der Höhe (Zählung von 1900).
Die Einwohnerzahl des tiefst gelegenen Abschnittes hat in 12 Jahren um 21%, diejenige der höhern Landesteile dagegen blos um 6% zugenommen. Dies erklärt sich zum grossen Teil auch daraus, dass die überwiegende Mehrzahl der bedeutenden Städte, nach denen die Bevölkerung mehr und mehr hindrängt, gerade in dieser tief gelegenen Region sich findet. Folgende Tabelle gibt über diese Verhältnisse klare Auskunft:
Von je 1000 Einwohnern des gesamten Landes fallen auf
Gemeinden mit unter 1000 Ew. | Gemeinden v. 1000 bis 4999 Ew. | Gemeinden v. 5000 bis 9999 Ew. | Gemeinden mit 10000 u. mehr Ew. | |
---|---|---|---|---|
1888 | 339 | 429 | 81 | 151 |
1900 | 286 | 410 | 84 | 220 |
Die grossen Gemeinden umfassen somit zur Zeit für sich allein nahezu einen Vierteil der Gesamtbevölkerung der Schweiz.
Die Volksdichte ist je nach den einzelnen Kantonen eine sehr verschiedene, da sie in mehreren derselben durch die bedeutende Flächenausdehnung des unproduktiven Bodens stark beeinflusst wird. Für das ganze Land umfasst der unproduktive Boden beinahe genau ¼ der Gesamtfläche.
Unter Berücksichtigung dieses Einflusses und durch Berechnung der Volksdichte auf Grundlage des produktiven Bodens erhält man folgende Durchschnittszahlen:
Ew. auf 1 km2 | ||
---|---|---|
d. festen Bodenfläche | d. produktiven Bodens | |
Zürich | 260 | 266 |
Bern | 88 | 109 |
Luzern | 102 | 107 |
Uri | 19 | 41 |
Schwyz | 65 | 73 |
Obwalden | 33 | 38 |
Nidwalden | 51 | 60 |
Glarus | 47 | 72 |
Zug | 122 | 129 |
Freiburg | 80 | 87 |
Solothurn | 127 | 132 |
Basel Stadt | 3144 | 3910 |
Basel Land | 160 | 165 |
Schaffhausen | 141 | 148 |
Appenzell A. R. | 228 | 235 |
Appenzell I. R. | 78 | 83 |
St. Gallen | 129 | 136 |
Graubünden | 15 | 25 |
Aargau | 148 | 154 |
Thurgau | 129 | 134 |
Tessin | 51 | 74 |
Waadt | 100 | 103 |
Wallis | 22 | 40 |
Neuenburg | 177 | 182 |
Genf | 525 | 578 |
Schweiz: | 83 | 107 |
Die Berechnung blos nach dem produktiven Boden verbessert in erster Linie die Mittelzahlen für die Kantone Uri (mehr als doppelt so grosse Volksdichte), Wallis, Graubünden, Glarus und Tessin.
Für die Schweiz als Ganzes ergibt sich unter Berücksichtigung der Gesamtfläche (inkl. der mehr als 1 km2 messenden Seen) eine Volksdichte von 80 Ew. auf 1 km2. Zum Vergleich fügen wir hier die Mittelzahlen für einige andere europäische Staaten bei: Spanien (Festland) 36,
mehr
Oesterreich-Ungarn 72, Frankreich 74, Deutsches Reich 112, Italien 115. Seit 1888 hat die Schweiz mit Bezug auf ihre Volksdichte Frankreich überflügelt.
Noch grössere Unterschiede in der Volksdichte ergehen sich, wenn wir statt der Kantone die einzelnen Bezirke betrachten. Die beiden Extreme werden dargestellt durch die Graubündner Bezirke Hinterrhein und Inn mit 5 bezw. 6 Ew. auf den km2 und den Stadtbezirk Genf mit 22860 Ew. auf den km2. Doch kann diese letztere Zahl kaum als Vergleich dienen, da es sich hier um eine nahezu vollständig überbaute Fläche handelt. Unter den nicht städtischen oder vorstädtischen Bezirken zeigen die höchsten Zahlen für die Volksdichte: Rorschach 402, Horgen 383, Vorderland (Appenzell A. R.) 361 Ew. auf den km2. Sieben der 187 schweizerischen Bezirke bleiben unter 10 Ew. und 65 unter 83 Ew. (Mittel der Schweiz), 25 halten sich zwischen 83-99, 42 zwischen 100-149 und 14 zwischen 150199 Ew. auf den km2.
Ueber 200 Ew. auf den km2 zählen 34 Bezirke, die wir hier nach Kantonen anführen wollen:
1) Zürich: Horgen, Meilen, Winterthur und Zürich; 2) Bern: Bern, Biel, Nidau;
3) Luzern: Luzern; 4) Solothurn: Kriegstetten, Olten, Solothurn; 5) Basel Stadt: Stadtbezirk und Landbezirk;
6) Basel Land: Arlesheim;
7) Schaffhausen: Schaffhausen; 8) Appenzell A. R.: Mittelland und Vorderland;
9) St. Gallen: Gossau, Rorschach, St. Gallen, Tablat, Unter Rheinthal und Unter Toggenburg;
10) Aargau: Aarau, Kulm und Zofingen;
11) Thurgau: Arbon;
12) Tessin: Mendrisio;
13) Waadt: Lausanne und Vevey;
14) Neuenburg: La Chaux de Fonds und Neuenburg; 15) Genf: Stadtbezirk und Linkes Ufer.
Diese übervölkerten Bezirke bilden Inseln, die sich auf der Karte sofort erkennen lassen. Sie gruppieren sich um unsere grössten Städte Zürich, Basel, Genf etc., sowie um St. Gallen mit seinen industriellen Nebengebieten in Appenzell und im Thurgau; sie finden sich ferner im Aaregebiet des Aargaues, von Solothurn und des Berner Jurafusses, sowie in den Ufergegenden des Genfersees. Die übrigen Gebiete mit starker Bevölkerung treffen wir im Kanton Neuenburg, im Gebiet des Luzerner Armes des Vierwaldstättersees u. endlich in einigen alpinen Zentren, die von Fremden oder Kranken stark besucht werden.
Eine von Genf zum Südende des Bodensees gezogene Diagonale würde die Schweiz in zwei an Fläche nahezu gleiche Hälften teilen, von denen aber die nördliche für sich allein etwa 5/6 der Gesamtbevölkerung umfasst.
Folgende Zahlen zeigen die Zunahme der Bevölkerung der Schweiz auf je 1 km2:
Jahr | Volksdichte |
---|---|
1837 | 55 |
1850 | 60 |
1860 | 63 |
1870 | 66 |
1880 | 71 |
1900 | 83 |
1905 | 87 (berechnet). |
Diese letztgenannte Mittelzahl übersteigt diejenige von Frankreich und erscheint besonders gross, wenn man das Verhältnis des unproduktiven Bodens in Rücksicht zieht.
4. Verteilung der Bevölkerung nach dem Geschlecht.
Sie ist je nach den einzelnen Kantonen eine sehr verschiedene. In den Städtekantonen herrschen die Frauen offenkundig vor, und zwar hauptsächlich wegen der grossen Zahl der weiblichen Dienstboten. Auf dem Land überwiegt dagegen infolge der Auswanderung der jungen Mädchen nach den Städten und der Zuwanderung von Bauernknechten oft das männliche Geschlecht. Doch werden diese Faktoren vielfach auch durch die Auswanderung der Männer merklich beeinflusst, so dass eine allgemeine Regel nicht aufgestellt werden kann.
Jahr | Männliche Bevölkerung | Weibliche Bevölkerung | Gesamtüberschuss der weiblichen Bevölkerung | Gesamtüberschuss der weibl. Bevölkerung in den 19 grössten Städten |
---|---|---|---|---|
1850 | 1181911 | 1210829 | 28918 | 15244 |
1860 | 1236362 | 1274132 | 37770 | 12793 |
1870 | 1304833 | 1364314 | 59481 | 25365 |
1880 | 1394626 | 1451476 | 56850 | 33549 |
1888 | 1417574 | 1500180 | 82606 | 42207 |
1900 | 1627025 | 1688418 | 61393 | 47755 |
In den 19 grösseren Städten von über 10000 Ew. entfallen auf je 100 Frauen 88 und im übrigen Land 99 Bewohner männlichen Geschlechtes. Für die ganze Schweiz stellte sich dieses Verhältnis 1850 auf 98, 1860 auf 97, 1870 auf 96, 1880 auf 96, 1888 auf 94 und 1900 wiederum auf 96. Unsere Nachbarstaaten zeigen folgende Verhältniszahlen: Deutschland 97, Frankreich, Oesterreich-Ungarn und Italien je 98.
Ueberwiegende männliche Bevölkerung zeigen folgende, vorwiegend agrikole Kantone: Wallis 106 Männer auf 100 Frauen (zum Teil infolge der Arbeiten am Simplontunnel), Uri 104, Luzern 103, Freiburg 102, Obwalden und Bern je 101 und endlich Waadt 100,3 Männer. Alle übrigen Kantone weisen einen Frauenüberschuss auf und zählen auf je 100 Frauen: Basel Land, Graubünden und Thurgau 99, Schwyz 98, Solothurn 97, Nidwalden 96, Schaffhausen und Aargau 95, Zug und Appenzell I. R. 94, Zürich, Appenzell A. R. und St. Gallen 93, Neuenburg 92, Genf 89, Glarus und Basel Stadt 87, Tessin 83 Männer. Im Kanton Tessin erklärt sich diese Tatsache nicht aus der (hier nahezu verschwindenden) weiblichen Einwanderung, sondern vielmehr aus der starken Auswanderung der Männer.
Gehen wir auf die einzelnen Bezirke ein, so finden wir als Extreme: Brig mit 146 Männern auf 100 Frauen (Maximum Naters mit 212% Männern; Folge der Arbeiten am Simplon) und Valle Maggia (Tessin) mit blos 58 Männern auf 100 Frauen, welches Verhältnis für die Erwachsenen allein sogar bis auf 47% sinkt (Minimum der Männer mit 42% in der Gemeinde Campo: 86 männl. Ew. und 205 weibl. Ew.). In 3 Gemeinden des Bezirkes Valle Maggia und in 7 Gemeinden des Bezirkes Blenio entfallen (wenigstens in den Wintermonaten) mehr als zwei Frauen auf je einen Mann. Einen ansehnlichen Männerüberschuss zeigen folgende 12 Bezirke, in denen auf je 1000 Frauen entfallen:
mehr
Bezirk | Männer |
---|---|
Brig | 1442 |
Albula | 1254 |
Küssnacht | 1232 |
Saint Maurice | 1176 |
Erlach | 1160 |
La Vallée | 1147 |
Laupen | 1125 |
Frutigen | 1120 |
Oron | 1117 |
Échallens | 1115 |
Cossonay | 1115 |
Orbe | 1100 |
Weitere 74 Bezirke zeigen noch einen Männerüberschuss im Verhältnis von 1001-1099 auf je 1000 Frauen. Dann folgen die Bezirke mit Frauenüberschuss, und zwar zunächst 80, in denen auf je 1000 Frauen 999-900 Männer kommen, und endlich folgende 21 mit starker männlicher Minderheit:
Bezirk | Männer auf je 1000 Frauen |
---|---|
Solothurn | 885 |
Bremgarten | 881 |
Uster | 879 |
Ober Rheinthal | 878 |
Vevey | 875 |
Bernina | 874 |
Basel Stadt | 870 |
Neuenburg | 869 |
Glarus (Kanton) | 868 |
Horgen | 859 |
Stadt Genf | 858 |
Gersau | 857 |
Leventina | 855 |
Stein (Schaffh.) | 848 |
Unter Klettgau | 842 |
Lugano | 832 |
Moesa | 788 |
St. Gallen | 785 |
Locarno | 754 |
Blenio | 594 |
Valle Maggia | 581 |
Wie man sieht, finden sich in dieser Reihe neben Stadtbezirken auch noch verschiedene reine Land- und Bergbezirke, wie z. B. der grössere Teil des Kantons Tessin, dessen einzelne Thäler vielfach eine starke temporäre Auswanderung aufweisen.
Der eben besprochene Frauenüberschuss kommt, wie wir später noch sehen werden, keineswegs von einem Ueberschuss der weiblichen Geburten her, sondern erklärt sich aus andern Ursachen, so besonders daraus, dass die im Allgemeinen einfacher und nüchterner lebenden Frauen im reifen Alter den Krankheiten gegenüber sich widerstandsfähiger erweisen als die Männer. Bemerkenswert ist noch, dass das numerische Verhältnis der Frauen zu den Männern bei der einheimischen Bevölkerung ein stärkeres ist als bei den Ausländern, von denen ja zahlreiche blos vorübergehend anwesende Handwerksgesellen und andere Arbeiter, sowie technische und kaufmännische Angestellte sind. Unsere Ausführungen werden durch folgende Zahlen belegt:
Gesamtbevölkerung | Schweizer | Ausländer | |
---|---|---|---|
Männer | 1627025 | 1427140 | 199885 |
Frauen | 1688418 | 1504879 | 183539 |
Frauenüberschuss: | 61393 | 77739 | -16346 |
Männer auf je 100 Frauen | 96 | 95 | 109. |
Dass der Männerüberschuss bei den Ausländern in erster Linie auf Rechnung der Arbeiter zu schreiben ist, lässt sich auch daraus klar erkennen, dass die Männer vom 23. Altersjahr an zahlreicher werden als die Frauen, welche Ueberlegenheit sie durch alle Altersklassen hindurch bis zum 55. Altersjahr behaupten.
Wie bereits bemerkt, macht sich der Frauenüberschuss namentlich im den 19 Städten mit über 10000 Ew. fühlbar. Eine grosse Rolle spielt namentlich bei bestimmten Altersklassen die weibliche Einwanderung. Dies geht deutlich aus der auf der folgenden Seite beigefügten graphischen Darstellung hervor, die für das Jahr 1900 die Verteilung der männlichen und der weiblichen Bevölkerung nach Geburtsjahrfünfen gibt.
Man sieht, wie die Linie, die infolge der Sterblichkeit normalerweise sinken sollte, im Gegenteil schon von etwas vor dem 20. Altersjahr an aufsteigt, um für die Frauen sogar merklich die Altersklasse der Kinder zu übersteigen. In einem die ganze Schweiz umfassenden und blos die Landesangehörigen berücksichtigenden analogen Diagramm würde die Linie sich gleichmässig und ununterbrochen senken.
5. Altersverhältnisse.
Mit Bezug auf die Frage nach den Altersverhältnissen der Bevölkerung sind die ganze Schweiz umfassende Erhebungen erst seit 1867 veranstaltet worden. Doch gibt schon die Zählung von 1860 genügend sichere Anhaltspunkte für die Frage nach dem Alter. Aus den zahlreichen Veröffentlichungen des eidgenössischen statistischen Bureaus heben wir im Folgenden die am meisten charakteristischen Zahlen hervor.
Es scheint, dass sich die Zahl der Greise seit 1860 vermehrt hat. Während es 1860 auf je 10000 Ew. 797 Greise im Alter von 60-79 Jahren und 46 Greise von 80 und mehr Jahren gab, waren diese Zahlen 1900 auf 876 bezw. 52 angestiegen. Ueber die Altersverhältnisse der gesamten Bevölkerung gibt nachfolgende Tabelle Auskunft:
Jahr | Minderjährige bis 19 Jahre | Erwachsene 20-59 Jahre | Greise 60 u. mehr Jahre |
---|---|---|---|
1860 | 984555 | 1310830 | 215109 |
1900 | 1343950 | 1663926 | 307567 |
Zunahme: | 36% | 27% | 43%. |
An dieser Zunahme beteiligen sich die beiden Geschlechter in recht ungleichem Mass und zwar derart, dass auch hierin das weibliche Geschlecht günstiger gestellt erscheint als das männliche:
Jahr | Minderjährige | Erwachsene | Greise | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Männl. | Weibl. | Männl. | Weibl. | Männl. | Weibl. | |
1860 | 490520 | 494035 | 639834 | 670996 | 106008 | 109101 |
1900 | 674081 | 669869 | 812089 | 851837 | 140855 | 166712 |
Zunahme: | 37% | 36% | 27% | 27% | 33% | 53%. |
1860 entfielen auf je 100 Frauen bei den Minderjährigen 99, bei den Erwachsenen 95 und bei den Greisen 97 Männer, während sich das Verhältnis im Jahr 1900 auf 101, 95 und 84 stellte. Für die 80jährigen sinkt diese Proportion sogar von 106 auf 82% und für die 90jährigen von 87 auf 69%.
Greise von 80 u. mehr Altersjahren.
Jahr | Männer | Frauen |
---|---|---|
1860 | 5975 | 5674 |
1900 | 7667 | 9413 |
Zunahme: | 28% | 66%. |
Eine Abnahme zeigt sich seit 1860 in der Anzahl der 95 und mehr Jahre alten Greise doch ist anzunehmen, dass die Angaben der ältern Zählungen nicht ganz zuverlässig sind. Den indirekten Beweis für diese Annahme erhielt das eidgenössische statistische Bureau anlässlich der Zählung von 1900. Eine durch die zuständigen Zivilstandsämter an Hand der öffentlichen Bücher (Taufregister, Bürgerrodel etc.) vorgenommene genaue
mehr
Nachprüfung der Geburtsdaten aller derjenigen Personen, welche laut den Volkszählungspapieren das 90. Altersjahr zurückgelegt gehabt hätten, ergab, dass 29 Fälle überhaupt nicht ins Verzeichnis der 90jährigen gehörten. Alte Leute pflegen sich gerne ein höheres Alter zuzuschreiben als sie in Wirklichkeit haben und erinnern sich oft auch ihres Geburtsdatums nicht mehr genau. Nach peinlich genauer Kontrole konnte dann für die Zählung von 1900 eine Liste von 563 Neunzigjährigen aufgestellt werden, die sich auf die einzelnen Altersklassen folgendermassen verteilen:
Alter in Jahren | Männer | Frauen |
---|---|---|
90 | 77 | 85 |
91 | 63 | 98 |
92 | 41 | 69 |
93 | 18 | 34 |
94 | 13 | 20 |
95 | 9 | 13 |
96 | 6 | 5 |
97 | 4 | 3 |
98 | - | 2 |
99 | - | 1 |
100 | - | 1 |
101 | - | 1 |
Zusammen also 231 Männer und 332 Frauen, von denen die zweitälteste, eine Tessinerin, 1906 im Alter von 106 Jahren gestorben ist. Fünf der damals Neunzigjährigen haben in den folgenden Jahren ihr volles Jahrhundert erreicht. Zu bemerken bleibt, dass die Zählung von 1888 keinen einzigen Fall eines 100jährigen erwiesen hatte. Diese 563 Senioren verteilten sich nach ihrem Zivilstand wie folgt:
Ledige | Verheiratete | Verwitwete | Geschiedene | Total | |
---|---|---|---|---|---|
Männer | 24 | 24 | 181 | 2 | 231 |
Frauen | 44 | 5 | 282 | 1 | 332 |
Der Konfession nach waren 323 reformiert, 239 katholisch und 1 israelitisch, während die Muttersprache bei 341 deutsch, 155 französisch, 52 italienisch, 14 romanisch und 1 englisch war. Die Verteilung nach der Konfession entspricht dem allgemeinen Verhältnis, diejenige nach der Muttersprache ergibt: für das Deutsche 60% (Gesamtbevölkerung 70%), für das Französische 28% (anstatt 22%), für das Italienische 9% (anstatt 7%) und für das Romanische 2% (anstatt 1%). Auf die einzelnen Kantone verteilen sich die Veteranen wie folgt: Bern 74, Waadt 58, Tessin 48, Aargau 48, Zürich 44, Neuenburg 32, Graubünden 30, Genf 29, St. Gallen 26, Wallis 25, Thurgau 22, Luzern 20, Solothurn 16, Glarus 13, Basel Land, Schaffhausen und Freiburg je 11, Basel Stadt 10, Uri 9, Schwyz und Obwalden je 6, Zug 5, Appenzell A. R. 4, Appenzell I. R. 3, Nidwalden 2. An dieser Verteilung sind Mittelland und Gebirge beteiligt, doch scheint es, als ob Tessin, Graubünden, Glarus und Uri zu stark, Zürich, St. Gallen, Solothurn, Freiburg und Basel Stadt dagegen zu schwach vertreten seien.
Soweit man aus den Zählungsergebnissen schliessen darf, weist die Schweiz eine ziemlich lange mittlere Lebensdauer ihrer Bewohner auf, während das Verhältnis der 100jährigen an dasjenige anderer Länder nicht heranreicht.
6. Heimat.
Wir kennen kantonsweise die Verteilung der Gesamtbevölkerung in Bürger des eigenen Kantons, Bürger anderer Kantone und Ausländer. Die immer leichter und bequemer werdenden Verbindungen von Ort zu Ort, der Geschmack am Wechsel des Wohnsitzes, der Trieb, ausserhalb der eigenen Heimatsgemeinde das
mehr
Glück zu suchen, und noch weitere Faktoren bedingen eine stets zunehmende Verschiebung der die Wohnbevölkerung zusammensetzenden verschiedenen Elemente:
1850 | 1860 | 1870 | 1880 | 1888 | 1900 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Bürger ihrer Wohngemeinde | 1532694 | 1474011 | 1442301 | 1386873 | 1338595 | 1276994 |
Bürger anderer Gemeinden ihres Wohnkantons | 631094 | 694657 | 781903 | 869787 | 909358 | 1045112 |
Bürger anderer Kantone | 157382 | 226843 | 294036 | 378407 | 440151 | 609913 |
Ausländer | 71570 | 114983 | 150907 | 211035 | 229650 | 383424 |
a) Bürger ihrer Wohngemeinde. Die Zahlen für die autochthonen, d. h. noch in ihrer Heimatgemeinde wohnhaften Bürger sind sowohl relativ als absolut in rascher Abnahme begriffen. Auf je 1000 Ew. entfielen Bürger ihrer Wohngemeinde im Jahr 1850: 640, 1860: 587, 1870: 540, 1880: 487, 1888: 459, 1900: 385. Das um die Mitte des Jahrhunderts auf nahezu ⅔ sich stellende Verhältnis ist somit bis 1900 auf etwas mehr als ⅓ gesunken.
Ganz verschieden erscheinen in dieser Beziehung die einzelnen Kantone gestellt. Die autochthone oder «bodenständige» Bevölkerung hat noch die Majorität in folgenden Kantonen mit zahlreichen Ortsbürgern:
‰ | |
---|---|
Appenzell I. R. | 858 |
Wallis | 715 |
Obwalden | 650 |
Uri | 613 |
Nidwalden | 603 |
Glarus | 603 |
Schwyz | 600 |
Aargau | 580 |
Tessin | 558 |
Schaffhausen | 515 |
Graubünden | 514 |
Während die Gemeindebürger im Jahr 1850 noch in 21 Ständen die absolute Mehrheit bildeten, hatten sie diese 1900 blos noch in 11 Ständen behauptet, die alle Landkantone sind. Weniger als einen Drittel Bürger ihrer Wohngemeinde zeigen folgende Kantone:
‰ | |
---|---|
Appenzell A. R. | 333 |
Bern | 326 |
Thurgau | 323 |
Luzern | 313 |
Waadt | 280 |
Basel Stadt | 249 |
Neuenburg | 194 |
Genf | 170 |
Die Zerstreuung der Gemeindebürger schwankt in einem sehr beträchtlichen Verhältnis. Als Beispiele aus vielen führen wir blos an, dass kein einziger der 336 in der Schweiz niedergelassenen Bürger von Bremgarten (Kanton Bern) in seiner Heimatgemeinde ansässig ist und dass von den 402 über die ganze Schweiz zerstreuten Bürgern von Chardonnay (Waadt) nur ein einziger in seiner Heimatgemeinde wohnt.
b) Eine zweite Rubrik der Ausscheidungen umfasst die Bürger anderer Gemeinden ihres Wohnkantons, die die erste Etappe der Auswanderung markieren. Ihre Proportionalzahl auf je 1000 Ew. ist im Zeitraum 1850-1900 von 264 auf 315, d. h. etwa von einem Viertel auf ein Drittel angewachsen. Den stärksten Prozentsatz zeigen natürlich die grossen Kantone, da sie für die Wanderungen im Innern den weitesten Raum bieten. In dieser Beziehung lassen sich die Kantone in folgende Reihe einordnen:
Bürger anderer Gemeinden ihres Wohnkantons:
Kanton | ‰ der Gesamtbevölkerung |
---|---|
Basel Stadt | 9 |
Appenzell I. R. | 15 |
Zug | 128 |
Schaffhausen | 133 |
Glarus | 157 |
Genf | 159 |
Obwalden | 162 |
Solothurn | 173 |
Uri | 179 |
Wallis | 184 |
Nidwalden | 185 |
Schwyz | 194 |
Tessin | 198 |
Basel Land | 247 |
Graubünden | 255 |
Aargau | 256 |
Neuenburg | 256 |
Zürich | 269 |
St. Gallen | 299 |
Thurgau | 312 |
Freiburg | 345 |
Appenzell A. R. | 366 |
Waadt | 399 |
Luzern | 500 |
Bern | 542 |
Es wohnen somit im Kanton Bern mehr als die Hälfte der Bürger einer Gemeinde ausserhalb derselben in andern
mehr
Gesamtzahl der 1900 in der Schweiz wohnenden Bürger jedes einzelnen Kantones.
Kanton | Total aller Bürger | davon wohnen nicht im Heimatkanton % |
---|---|---|
Bern | 662804 | 23 |
Zürich | 305703 | 15 |
Aargau | 251665 | 31 |
Waadt | 222199 | 14 |
St. Gallen | 202563 | 19 |
Luzern | 153747 | 23 |
Freiburg | 122427 | 14 |
Tessin | 114498 | 8 |
Thurgau | 113921 | 37 |
Wallis | 109475 | 6 |
Solothurn | 90134 | 27 |
Graubünden | 89836 | 11 |
Neuenburg | 72396 | 21 |
Basel Land | 62848 | 29 |
Schwyz | 58415 | 25 |
Appenzell A. R. | 55648 | 31 |
Genf | 47632 | 9 |
Schaffhausen | 42188 | 36 |
Glarus | 34524 | 29 |
Basel Stadt | 34207 | 15 |
Uri | 19381 | 19 |
Zug | 19196 | 28 |
Appenzell I. R. | 17458 | 32 |
Obwalden | 14843 | 17 |
Nidwalden | 14311 | 28 |
Schweiz: | 2932019 | 21 |
Gemeinden des Kantons. Wenig bekannt ist im Allgemeinen die Gesamtzahl der Bürger jedes einzelnen Kantones, die von der Gesamteinwohnerzahl der Kantone erheblich abweicht und sich zusammensetzt aus den daheim, d. h. im eigenen Kanton, und den anderswo, d. h. in andern schweizerischen Kantonen, wohnenden Bürgern. Wir geben daher in vorstehender Tabelle diese Gesamtzahlen der Bürger jedes einzelnen Kantones und fügen den Prozentsatz der ausserhalb ihres Heimatkantones niedergelassenen Bürger bei.
Wie man sieht, weicht die Reihenfolge der Kantone mit Bezug auf die Anzahl ihrer Bürger erheblich von derjenigen mit Bezug auf die Gesamtbevölkerung ab. Die Verhältniszahlen der in andern Kantonen niedergelassenen Bürger eines Kantons sind für die Kantone der deutschen Schweiz weitaus grösser als für die übrigen Landesgegenden. Alle rein französisch sprechenden Kantone, sowie Freiburg, Wallis, Tessin und sogar Graubünden stehen in dieser Beziehung weit hinter dem Gesamtmittel für die Schweiz zurück. Bedenkt man, dass der Kanton Bern 70000 Bürger mehr hat als er Einwohner zählt, so lässt sich sein gewichtiger Einfluss auf alle schweizerischen Angelegenheiten besser begreifen. Die Anzahl dieser Berner Bürger kommt beinahe der Summe der Bürger der 15 in unserer Tabelle an letzter Stelle aufgeführten Kantone gleich.
c) Die in einem andern als ihrem Heimatskanton wohnenden Schweizerbürger stellten 1850 66‰ der Gesamtbevölkerung dar, welches Verhältnis dann bei jeder folgenden Zählung zugenommen hat: 1860, 90‰;
1870, 110‰;
1880, 133‰;
1888, 151‰;
1900, 184‰. Die in dieser Hinsicht zwischen den einzelnen Kantonen sich offenbarenden grossen Unterschiede erklären sich aus ihrer geographischen und materiellen Lage, aus der Anziehungskraft der einzelnen Kantonshauptorte, dem Aufschwung der verschiedenen Industrien etc. Ihrer Lage jenseits bedeutender Alpenketten haben es der Tessin und das Wallis zuzuschreiben, dass sie von der Einwanderung von Schweizern aus andern Kantonen noch am wenigsten verspürt haben.
Die Reihenfolge der Kantone nach der prozentualen Anzahl der in ihnen wohnenden Schweizerbürger anderer Kantone ist folgende:
‰ | |
---|---|
Tessin | 24 |
Wallis | 29 |
Graubünden | 88 |
Bern | 91 |
Appenzell I. R. | 103 |
Aargau | 115 |
Uri | 135 |
Luzern | 143 |
Freiburg | 144 |
Schwyz | 152 |
Obwalden | 157 |
Nidwalden | 166 |
Schaffhausen | 168 |
Glarus | 192 |
Waadt | 210 |
Zürich | 231 |
Thurgau | 232 |
St. Gallen | 232 |
Basel Land | 239 |
Appenzell A. R. | 253 |
Genf | 274 |
Solothurn | 307 |
Basel Stadt | 361 |
Zug | 370 |
Neuenburg | 446 |
Zu bemerken ist, dass die beiden Kantone Neuenburg und Genf noch eine weit stärkere Proportion aufweisen würden, wenn sie durch ihre Gesetzgebung die Einbürgerung der Schweizer nicht in weitgehendem Mass erleichtert hätten. Unter den am meisten von den Bürgern anderer Kantone überschwemmten Ständen befinden sich nicht blos diejenigen mit bedeutenden Städten, sondern z. B. auch Zug, Basel Land und Thurgau. Immerhin bleibt aber die Anziehungskraft der Städte als wichtiger Faktor.
Die Anzahl der in den 19 Städten über 10000 Ew. angesiedelten Schweizer aus andern Kantonen betrug 1850 noch 52931, 1870 schon das doppelte (103769) und 1900 schon beinahe das fünffache (238427). Die Extreme sind die Stadt Bern mit 221‰ und La Chaux de Fonds mit 518‰. Neuenburg nähert sich mit 483‰ der Hälfte. Das Mittel für alle 19 Städte beträgt 321‰, d. h. nahezu ⅓ ihrer Gesamtbevölkerung. Im Jahr 1900 zählten der Kanton Tessin auf 265 Gemeinden deren 157 und der Kanton Wallis auf 166 Gemeinden deren 77, in denen kein einziger Schweizer aus einem andern Kanton sich niedergelassen hatte. Andererseits finden wir einige Gemeinden, in denen das kantonsfremde Element sogar noch die Proportion für La Chaux de Fonds übersteigt, wie Derendingen (Solothurn) mit 67%, Cham (Zug) mit 64%, Obergerlafingen (Solothurn) und Vaumarcus (Neuenburg) mit je 63%.
Es ist von Interesse, den neuen Wohnort der in einen andern Kanton des Landes ausgewanderten Bürger jedes einzelnen Kantones festzustellen. Dabei ist es eine
mehr
bekannte Tatsache, dass der fern von seiner Heimatgemeinde in einem andern Kanton Wohnende seinen Heimatort oft gar nie gesehen hat. Wir wollen daher diese in andern Kantonen Niedergelassenen in folgendem in der offiziellen Reihenfolge der Kantone und unter Abrundung der betreffenden Zahlen anführen.
1. Zürich: 44000 (davon 7400 in St. Gallen, 5700 in Bern, 5800 im Thurgau, 4000 im Aargau, 3300 in Basel Stadt, 2800 in der Waadt, 2300 in Schaffhausen, je 1000-1600 in Luzern, Neuenburg, Genf, Graubünden, Appenzell A. R., Glarus und Solothurn).
2. Bern: 151000 (davon 33800 in Neuenburg, 27300 in der Waadt, 19500 in Solothurn, 12000 in Zürich, 10400 in Freiburg, je 3000-8000 im Aargau, in Genf, Basel Stadt, Luzern, Basel Land, Thurgau und St. Gallen).
3. Luzern: 35000 (davon 6000 in Zürich, je 3000-4000 im Aargau und in Bern, je 2000-3000 in Zug, Solothurn, Basel Stadt und St. Gallen, je 1000 bis 2000 in Schwyz, Freiburg, Thurgau und Waadt).
4. Uri: 3700 (davon 700 in Schwyz und 600 in Luzern).
5. Schwyz: 14500 (davon 5000 in Zürich, 2500 in St. Gallen, je 1000 in Zug und Luzern).
6. Obwalden: 2500 (davon je 500-600 in Luzern und Nidwalden).
7. Nidwalden: 4000 (davon 1150 in Luzern und 650 in Obwalden).
8. Glarus: 10000 (davon je 3000 in St. Gallen und Zürich, 600 in Bern).
9. Zug: 5300 (davon 1700 in Zürich, 800 in Schwyz).
10. Freiburg: 17000 (davon 7000 in der Waadt, 3000 in Neuenburg, 2700 in Genf, 2500 in Bern).
11. Solothurn: 24500 (davon 8300 in Bern, 3600 in Basel Stadt, 2400 in Basel Land, 2200 in Zürich, je 1400 im Aargau und in Neuenburg).
12. Basel Stadt: 5200 (davon je etwa 1000 in Zürich, Basel Land und Bern).
13. Basel Land: 18000 (davon 10000 in Basel Stadt, 2000 in Bern, 1600 in Zürich, 1000 in Solothurn).
14. Schaffhausen: 15000 (davon 7400 in Zürich, je 1000-1300 in Bern, St. Gallen und Thurgau).
15. Appenzell A. R.: 17000 (davon 10000 in St. Gallen, 2300 in Zürich, 1700 im Thurgau).
16. Appenzell I. R.: 5700 (davon 3200 in St. Gallen, 1500 in Appenzell A. R.).
17. St. Gallen: 39000 (davon 11000 in Zürich, je 6800 in Appenzell A. R. und Thurgau, je 1000 bis 2000 in Basel Stadt, Glarus und Bern).
18. Graubünden: 9500 (davon 2400 in St. Gallen, 2000 in Zürich).
19. Aargau: 79000 (davon 26000 in Zürich, 11000 in Bern, 7600 in Basel Stadt, je 4000-5000 in St. Gallen, Solothurn und Luzern, 3800 in Basel Land, 3500 in der Waadt, 2500 im Thurgau, 2000 in Neuenburg, 1900 in Zug, 1600 in Genf).
20. Thurgau: 42000 (davon 15400 in St. Gallen, 13000 in Zürich, 2400 in Bern, 2000 in Appenzell A. R., je 1000-2000 in Basel Stadt und Schaffhausen).
21. Tessin: 9700 (davon je 1100-1400 in Bern, Graubünden, Waadt und Neuenburg).
22. Waadt: 31000 (davon 14000 in Genf, 8200 in Neuenburg, 3600 in Bern, 1900 in Freiburg).
23. Wallis: 6700 (davon 3500 in der Waadt, 1600 in Genf).
24. Neuenburg: 15600 (davon 6200 in Bern, 4500 in der Waadt, 2500 in Genf).
25. Genf: 4000 (davon 2000 in der Waadt, 700 in Neuenburg).
Die grossen Zahlen betreffen ausnahmslos das wichtigste der benachbarten Attraktionszentren. Um abzukürzen, haben wir im Allgemeinen die Zahlen unter 1000 weggelassen.
Eine den Bevölkerungsaustausch innerhalb der Schweiz zeigende Tabelle der eidgenössischen Statistik über die kantonsweise Zahl der in der Schweiz geborenen Einwohner und der in der Schweiz wohnenden Gebürtigen desselben Kantones beweist, dass blos 8 Kantone einen Ueberschuss der Einwanderung aus andern Kantonen haben, während in allen übrigen Kantonen die Auswanderung ihrer Angehörigen nach andern Gegenden der Schweiz überwiegt. Auf je 100 Gebürtige kommen
mehr
z. B. im Kanton Schaffhausen blos 87, im Aargau (Ueberschuss der Auswanderung 26234) blos 88, in Appenzell I. R. 89, in Bern (Ueberschuss der Auswanderung 55496) 91 Einwohner. Die acht Kantone mit mehr Einwohnern als Gebürtigen sind: Basel Stadt mit 145, Genf mit 138, Zürich mit 115, Neuenburg mit 113, Zug mit 187, Waadt mit 105, Solothurn und St. Gallen mit je 103%. Die Betrachtung der einzelnen Bezirke ergibt auf die 187 Bezirke der Schweiz deren 51 mit einem Ueberschuss der Einwohner über die Gebürtigen. Die Maximalzahlen zeigen die Bezirke Solothurn mit 153, Zürich mit 156 und Biel mit 162%. Am stärksten werden von der Auswanderung im Innern betroffen die Bezirke Laupen mit 72, Schwarzenburg (Bern) mit 69 und Schleitheim mit blos 62 Einwohnern auf je 100 Gebürtige.
Wir sehen somit, dass mehr als ⅔ aller schweizerischen Bezirke vom letzten Drittel beständig «ausgesogen» werden. Wenn ihre schweizerische Bevölkerung auch nicht überall abnimmt, so behalten sie doch blos noch einen Teil der in ihnen Geborenen, während die übrigen von den 51 mehr begünstigten Bezirken angezogen werden.
d) Ausländer. Das Verhältnis der Ausländer zur Gesamtzahl der Bewohner der Schweiz ist von 30‰ im Jahr 1850 auf 116‰ im Jahr 1900 angewachsen und hat sich somit in diesem halben Jahrhundert nahezu vervierfacht. Heute entfallen auf je 100 Einwohner nahezu 12 Ausländer. Der Ueberflutung durch die Ausländer sind in erster Linie die Grenzkantone ausgesetzt. Mit Bezug auf den prozentualen Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung reihen sich die einzelnen Kantone folgendermassen auf:
Kanton | Ausländer ‰ |
---|---|
Appenzell I. R. | 24 |
Obwalden | 31 |
Freiburg | 34 |
Bern | 41 |
Solothurn | 42 |
Luzern | 44 |
Nidwalden | 46 |
Glarus | 48 |
Appenzell A. R. | 48 |
Aargau | 49 |
Schwyz | 54 |
Wallis | 72 |
Uri | 73 |
Zug | 80 |
Neuenburg | 104 |
Basel Land | 109 |
Waadt | 111 |
St. Gallen | 114 |
Thurgau | 133 |
Graubünden | 143 |
Zürich | 163 |
Schaffhausen | 184 |
Tessin | 220 |
Basel Stadt | 381 |
Genf | 397 |
Alle Kantone mit mehr als 10% Fremden sind Grenzkantone. Diese Durchdringung mit fremden Elementen macht sich nicht blos in grösseren Städten, sondern auch im ganzen Land bemerklich, wie folgende Zusammenstellung zeigt:
Ausländer 1850 | Ausländer 1900 | Zuwachs % | |
---|---|---|---|
19 hauptsächlichste Städte | 30488 | 186491 | 612 |
Uebrige Schweiz | 41082 | 196933 | 479 |
Total | 71570 | 383424 | 536 |
Das Maximum für die Städte wird erreicht von Gross-Genf u. Basel (Stadtbezirk), wo die Ausländer je 2/5 (d. h. 406 und 383‰) der Gesamtbevölkerung umfassen. Dann folgen Zürich mit 290‰, Schaffhausen mit 285‰ u. St. Gallen mit 274‰. Noch stärkere Anteile an Ausländern weisen folgende Gemeinden auf: Emmishofen (Thurg.) u. Chêne Bourg (Genf) mit 60 resp. 54%, d. h. mehr als der Hälfte Ausländer.
Dieser ansehnliche Prozentsatz des ausländischen Elementes bildet eine Gefahr für unsere nationale Selbstständigkeit. In einsichtiger Würdigung dieses Umstandes fördert denn auch der Bund die Einbürgerung der
mehr
Ausländer soviel als möglich. Ein Drittel (36% oder 137475 Köpfe) der Ausländer sind in der Schweiz geboren und dürften daher der Assimilation leichter zugänglich sein. Die in der Schweiz lebenden Ausländer gehören folgenden Heimatländern an:
1888 | 1900 | |
---|---|---|
Deutsches Reich | 112342 | 168451 |
Italien | 41881 | 117059 |
Frankreich | 53627 | 58522 |
Oesterreich-Ungarn | 14181 | 24433 |
Grossbritannien | 2577 | 3535 |
Russland | 1354 | 3200 |
Vereinigte Staaten | 986 | 1559 |
Liechtenstein | ? | 1024 |
Niederlande | 375 | 916 |
Belgien | 510 | 759 |
Spanien | 320 | 679 |
Dänemark | 252 | 575 |
Rumänien | 124 | 309 |
Bulgarien | 76 | 242 |
Schweden | 145 | 240 |
Türkei | 65 | 222 |
Luxemburg | 90 | 181 |
Griechenland | 120 | 147 |
Norwegen | 36 | 105 |
Portugal | 8 | 74 |
Serbien | 32 | 66 |
Brasilien | 84 | 168 |
Argentinien | 63 | 96 |
Canada | 23 | 50 |
Mexiko | 10 | 19 |
Uebriges Mittel- u. Südamerika | 91 | 215 |
Asien | 161 | 311 |
Afrika | 70 | 231 |
Australien | 47 | 56 |
Die Reichsdeutschen verteilen sich auf folgende Einzelstaaten:
1888 | 1900 | |
---|---|---|
Baden | 47211 | 65201 |
Württemberg | 31533 | 46280 |
Preussen | 11724 | 20656 |
Baiern | 7765 | 13748 |
Elsass-Lothringen | 6814 | 11099 |
Königreich Sachsen | 2721 | 4201 |
Hessen | - | 2523 |
Sachsen-Weimar | - | 604 |
Hamburg | - | 450 |
Sachsen-Koburg-Gotha | - | 405 |
Mecklenburg-Schwerin | - | 390 |
Braunschweig | - | 341 |
Alle übrigen 14 kleinen Staaten (selbst das Fürstentum Schaumburg-Lippe) sind ebenfalls mit Angehörigen vertreten, zusammen 1953.
Die meisten Deutschen zählen Zürich mit 46708, Basel Stadt mit 36654, St. Gallen mit 17000 und Thurgau mit 11572. Die Badenser bilden 60% der deutschen Kolonie in Basel, wo auch die Württemberger und Elsässer zahlreich vertreten sind. Alle übrigen deutschen Staaten haben die Grosszahl ihrer Angehörigen in Zürich. Von den Oesterreichern (23433) und Ungarn (978) leben je rund 7000 in Zürich, 5400 in St. Gallen, 2100 in Graubünden und 1100-1200 in Bern und Thurgau. Italiener: 29300 im Tessin, 14100 in der Waadt, 12300 in Zürich, 10200 in Genf, je 7700 in Bern und Graubünden, 6600 im Wallis, 5000 in St. Gallen. Von allen Ausländern in der Schweiz zeigen die Italiener den grössten Zuwachs, indem sich ihre Zahl 1888 bis 1900 nahezu verdreifacht hat und während der letztvergangenen Jahre noch mehr angewachsen zu sein scheint. - Von den 58500 Franzosen wohnen 34300 in Genf, 7700 in der Waadt, 5500 in Bern, 4400 in Neuenburg und 1800 in Basel Stadt. Die Liechtensteiner verteilen sich in der Hauptsache auf St. Gallen und Zürich, die Spanier auf Zürich, Bern und Genf, die Belgier auf Genf und die Waadt, die Niederländer auf Waadt, Graubünden, Zürich und Genf, die Skandinavier auf Zürich, die Russen auf Genf, Zürich, Bern und die Waadt, die Amerikaner auf Waadt, Zürich und Genf, die Afrikaner und Asiaten endlich auf Genf. Man sieht, dass sich viele Ausländer da aufhalten, wo Hochschulen bestehen.
Von den 33424 Ausländern sind 199885 männlichen und 183539 weiblichen Geschlechts. Etwa 30% (112316)
mehr
sind in dem Kanton, wo sie gegenwärtig wohnen, geboren; 25159 sind in einem andern Kanton und 245949 oder ⅔ im Ausland geboren. 109200 sind Protestanten, 264288 Katholiken, 7292 Juden und 2644 anderer Konfession.
93‰ aller Bewohner der Schweiz sind im Ausland geboren. Dieses Verhältnis übersteigt 100‰ in den Kantonen Thurgau (106), Graubünden (121), Zürich (128), Schaffhausen (141), Tessin (158), Basel Stadt (310) und Genf (343). Das entgegengesetzte Extrem zeigen
mehr
Appenzell I. R. (27‰), Obwalden (28) und Freiburg (29). Es ist begreiflich, dass die Assimilation in einem Kanton, wie z. B. Genf, wo von je 3 Einwohnern einer im Ausland geboren ist, schwierig wird.
7. Einbürgerung.
Die Vermehrung der schweizerischen Bevölkerung durch Einbürgerung erreicht bei weitem nicht die Zahlen, die unserm enormen Prozentsatz von Ausländern entsprechen würden.
1895-1904 wurde im Ganzen folgenden Gesuchen um Einbürgerung entsprochen:
Jahr | Zahl der Einbürgerungen |
---|---|
1895 | 540 |
1896 | 769 |
1897 | 706 |
1898 | 800 |
1899 | 779 |
1900 | 883 |
1901 | 826 |
1902 | 919 |
1903 | 408 |
1904 | 458 |
Wenn wir auf jeden aufgenommenen Bewerber im Durchschnitt eine Familie von 3½ Personen zählen, erhalten wir für die aufgeführten 10 Jahre eine durch Einbürgerung erfolgte Zunahme der Bevölkerung von 24800 Köpfen. Am meisten solcher Einbürgerungen finden in den Kantonen Genf, Zürich und Basel Stadt statt.
8. Konfession.
Wir sehen uns an dieser Stelle nicht in der Lage, für jede einzelne Volkszählung die kantonsweise Verteilung der Bewohner nach ihrer Konfession zu geben. Während wir also für alle Zählungen blos die Gesamtresultate der einzelnen Konfessionen anführen, wollen wir es nicht unterlassen, für 1850 und für 1900 etwas näher auf die Einzelergebnisse einzugehen.
Jahr der Zählg. | Protestanten | ‰ | Katholiken | ‰ | Israeliten | ‰ | Andere | ‰ |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1850 | 1417786 | 593 | 971809 | 406 | 3145 | 1 | - | - |
1860 | 1478591 | 589 | 1021821 | 407 | 4216 | 2 | 5866 | 2 |
1870 | 1566347 | 587 | 1084369 | 406 | 6996 | 3 | 11435 | 4 |
1880 | 1667109 | 586 | 1160782 | 408 | 7373 | 2 | 10838 | 4 |
1888 | 1716212 | 588 | 1184164 | 406 | 8069 | 3 | 9309 | 3 |
1900 | 1916157 | 578 | 1379664 | 416 | 12264 | 4 | 7338 | 2 |
Die beiden an letzter Stelle stehenden Gruppen sind nicht absolut miteinander vergleichbar. 1850 unterschied man blos 3 Gruppen; 1860 und 1870 fügte man eine Gruppe «andere christliche Konfessionen» bei, während der Titel der vierten Gruppe «Israeliten und Nichtchristen» lautete. Seit 1880 bilden die Israeliten die dritte Gruppe, während die vierte alle Personen einer andern Konfession oder ohne Konfession umfasst.
Kantonsweise Verteilung der Bevölkerung nach der Konfession (Vergleich zwischen den Zählungen von 1850 und 1900) | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kanton | Protestanten | Katholiken | Israeliten | Andere | ||||||||||||
1850 | ‰ | 1900 | ‰ | 1850 | ‰ | 1900 | ‰ | 1850 | ‰ | 1900 | ‰ | 1860 | ‰ | 1900 | ‰ | |
Zürich | 243928 | 973 | 345446 | 802 | 6690 | 27 | 80752 | 187 | 80 | 0 | 2933 | 7 | 1054 | 4 | 1905 | 4 |
Bern | 403768 | 881 | 506699 | 860 | 54045 | 118 | 80489 | 136 | 488 | 1 | 1543 | 3 | 2275 | 5 | 702 | 1 |
Luzern | 1563 | 12 | 12085 | 82 | 131280 | 988 | 134020 | 915 | - | - | 319 | 2 | 4 | 0 | 95 | 1 |
Uri | 12 | 1 | 773 | 39 | 14493 | 999 | 18924 | 961 | - | - | 1 | 0 | - | - | 2 | 0 |
Schwyz | 155 | 4 | 1836 | 33 | 44013 | 996 | 53537 | 967 | - | - | 9 | 0 | 5 | 0 | 3 | 0 |
Obwalden | 16 | 1 | 249 | 16 | 13783 | 999 | 15009 | 984 | - | - | - | - | - | - | 2 | 0 |
Nidwalden | 12 | 1 | 170 | 13 | 11327 | 999 | 12899 | 987 | - | - | - | - | - | - | 1 | 0 |
Glarus | 26281 | 870 | 24403 | 754 | 3932 | 130 | 7918 | 245 | - | - | 3 | 0 | 28 | 1 | 25 | 1 |
Zug | 125 | 7 | 1701 | 68 | 17336 | 993 | 23362 | 931 | - | - | 19 | 1 | 9 | 0 | 11 | 0 |
Freiburg | 12133 | 121 | 19305 | 151 | 87753 | 879 | 108440 | 848 | 5 | 0 | 167 | 1 | 23 | 0 | 39 | 0 |
Solothurn | 8097 | 116 | 31012 | 308 | 61556 | 884 | 69461 | 689 | 21 | 0 | 159 | 2 | 59 | 1 | 130 | 1 |
Basel Stadt | 24083 | 811 | 73063 | 651 | 5508 | 185 | 37101 | 331 | 107 | 4 | 1897 | 17 | 253 | 6 | 166 | 1 |
Basel Land | 38818 | 811 | 52763 | 770 | 9052 | 189 | 15564 | 227 | 15 | 0 | 130 | 2 | 222 | 4 | 40 | 1 |
Schaffhausen | 33880 | 960 | 34046 | 820 | 1411 | 40 | 7403 | 178 | 9 | 0 | 22 | 1 | 72 | 2 | 43 | 1 |
Appenzell A. R. | 42746 | 980 | 49797 | 901 | 875 | 20 | 5418 | 98 | - | - | 31 | 0 | 29 | 1 | 35 | 1 |
Appenzell I. R. | 42 | 4 | 833 | 62 | 11230 | 996 | 12665 | 938 | - | - | - | - | 1 | 0 | 1 | 0 |
St. Gallen | 64192 | 379 | 99114 | 396 | 105370 | 621 | 150412 | 601 | 63 | 0 | 556 | 2 | 88 | 0 | 203 | 1 |
Graubünden | 51855 | 577 | 55155 | 528 | 38039 | 423 | 49142 | 470 | 1 | 0 | 114 | 1 | 8 | 0 | 109 | 1 |
Aargau | 107194 | 536 | 114176 | 553 | 91096 | 456 | 91039 | 441 | 1562 | 8 | 990 | 5 | 79 | 1 | 293 | 1 |
Thurgau | 66984 | 753 | 77210 | 682 | 21921 | 247 | 35824 | 316 | 3 | 0 | 113 | 1 | 316 | 4 | 74 | 1 |
Tessin | 50 | 0 | 2209 | 16 | 117707 | 1000 | 135828 | 980 | 2 | 0 | 18 | 0 | 12 | 0 | 583 | 4 |
Waadt | 192225 | 963 | 242811 | 863 | 6962 | 35 | 36980 | 131 | 388 | 2 | 1076 | 4 | 519 | 2 | 512 | 2 |
Wallis | 463 | 6 | 1610 | 14 | 81096 | 994 | 112584 | 984 | - | - | 25 | 0 | 5 | 0 | 219 | 2 |
Neuenburg | 64952 | 918 | 107291 | 850 | 5570 | 79 | 17731 | 140 | 231 | 3 | 1020 | 8 | 475 | 5 | 237 | 2 |
Genf | 34212 | 533 | 62400 | 471 | 29764 | 464 | 67162 | 506 | 170 | 3 | 1119 | 8 | 331 | 4 | 1928 | 15 |
Zunahme: | 35% | 42% |
Diese Tabelle zeigt die starke gegenseitige Durchdringung der verschiedenen Konfessionen infolge der Volksverschiebungen im Innern des Landes und der Zuwanderung von Aussen her. Bei Betrachtung der absoluten Zahlen zeigt sich, dass die Reformierten mit Ausnahme von Glarus und die Katholiken mit Ausnahme des Aargaues überall in der Zunahme begriffen sind. Der Aargau ist zugleich auch der einzige Kanton, in dem die Zahl der Israeliten abgenommen hat. Diese Ausnahmen abgerechnet, hat überall die in Minderheit befindliche Konfession auf Kosten derjenigen der Mehrheit zugenommen. Im Kanton Genf haben sich Minorität und Majorität sogar gegenseitig verschoben.
Die stärkste Zunahme der Reformierten zeigen Solothurn (von 12 auf 31%) und Luzern (von 1 auf 8%), die bedeutendste Zunahme der Katholiken dagegen Zürich (von 3 auf 19%), Glarus (von 13 auf 25%), Basel Stadt (von 18 auf 33%), Schaffhausen (von 4 auf 18%), Waadt (von 3 auf 13%), Neuenburg (von 8 auf 14%) und Genf (von 46 auf 51%). An dieser Zunahme der Katholiken seit 1888 beteiligt sich in beträchtlichem Mass die Einwanderung von Italienern in die Schweiz.
Die gegenseitige Durchdringung der einzelnen Konfessionen macht sich wie in den Kantonen so auch in den einzelnen Bezirken und Gemeinden geltend.
Die Israeliten, deren Zahl sich während des halben Jahrhunderts vervierfacht hat, sind fast ausschliesslich in den grössern Städten ansässig. Die beiden Aargauer Gemeinden Ober Endingen und Lengnau (Bezirk Zurzach) die im Jahr 1850 noch 990 bezw. 525 Israeliten zählten, zeigten 1900 deren blos noch 263 bezw. 110, wie ihre Zahl auch in Avenches von 233 auf 96 zurückgegangen ist.
Die letzte Gruppe, die die Angehörigen anderer oder keiner Konfession umfasst, weist bedeutende Zahlen blos in Zürich, Bern und Genf auf.
mehr
Die 19 volksreichsten Städte der Schweiz sind von 194900 zu 482733 Reformierten, von 60006 zu 245604 Katholiken und von 816 zu 9259 Israeliten vorgeschritten und zeigen wie das ganze Land eine langsamere Zunahme der vorherrschenden Konfession gegenüber den Minoritäten. In diesen Städten entfielen auf je 1000 Einwohner
Jahr | Reformierte | Katholiken | Israeliten | Andere |
---|---|---|---|---|
1850 | 762 | 235 | 3 | 5 |
1900 | 651 | 331 | 12 | 6 |
9. Muttersprache.
a) Gegenseitiges Verhältnis der einzelnen Sprachen. Eine einigermassen befriedigende Statistik der Sprachverhältnisse der Schweiz besitzen wir erst seit der Zählung von 1880. Im Jahr 1850 hatte man sich damit begnügt, an Hand der von den einzelnen Gemeinden verwendeten Formulare in jedem Kanton eine gemeindeweise Darstellung zu geben, wobei jede Gemeinde als einsprachig aufgefasst wurde, indem man den aus anderssprachigen Kantonen Zugewanderten keine Rechnung trug.
Diese sicherlich nicht sehr genaue Zählmethode entbehrte keineswegs der Logik, da jede Sprache ihre in einen anderssprachigen Kanton ausgewanderten Angehörigen als für sich verloren betrachten kann. So sind z. B. die 55000 deutschsprechenden Bewohner der Kantone Waadt, Neuenburg und Genf für die deutsche Sprache in der Tat zum grössten Teil verloren. Diese Zählmethode gab also den welschen Kantonen einen grösseren Zuschlag, da die in der französischen Schweiz ansässigen Deutschschweizer die in den deutschsprechenden Kantonen niedergelassenen Welschen an Zahl bedeutend übertreffen. Die Erhebungen betreffend die Muttersprache bei den Zählungen von 1860 und 1870 geschahen dann nach Haushaltungen, nicht aber, wie diejenigen seit 1880, nach einzelnen Personen. Die Zahlen für 1880 umfassen die ortsanwesende, diejenigen für 1888 und 1900 dagegen die Wohnbevölkerung. Mit Hinblick auf die für die Schweiz so grosse Bedeutung der Sprachverhältnisse geben wir zwei Tabellen der eidgenössischen Statistik in extenso wieder.
Kantonsweise Unterscheidung der Gesamtbevölkerung von 1880-1900 nach der Muttersprache: α) Absolute Ergebnisse. | |||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kanton | Deutsch | Französisch | Italienisch | Romanisch | Andere Sprache | ||||||||||
1880 | 1888 | 1900 | 1880 | 1888 | 1900 | 1880 | 1888 | 1900 | 1880 | 1888 | 1900 | 1880 | 1888 | 1900 | |
1. Zürich | 313762 | 331697 | 413141 | 1471 | 1965 | 3894 | 1386 | 2063 | 11192 | 150 | 217 | 610 | 807 | 1241 | 2199 |
2. Bern | 452039 | 449668 | 483388 | 78640 | 85319 | 97789 | 1055 | 1243 | 7167 | 23 | 56 | 119 | 394 | 393 | 970 |
3. Luzern | 134155 | 134297 | 143337 | 302 | 437 | 747 | 294 | 497 | 2204 | 5 | 24 | 64 | 50 | 105 | 167 |
4. Uri | 18024 | 17027 | 18685 | 282 | 20 | 24 | 5313 | 184 | 947 | 23 | 16 | 38 | 52 | 2 | 6 |
5. Schwyz | 49631 | 49732 | 53834 | 146 | 156 | 296 | 1377 | 350 | 1108 | 63 | 57 | 88 | 18 | 12 | 59 |
6. Obwalden | 15254 | 14702 | 14958 | 9 | 30 | 33 | 88 | 300 | 254 | 4 | 7 | 12 | 1 | 4 | 3 |
7. Nidwalden | 11869 | 12116 | 12748 | 23 | 14 | 23 | 98 | 402 | 285 | 1 | 3 | 9 | 1 | 3 | 5 |
8. Glarus | 33995 | 33458 | 31797 | 27 | 51 | 54 | 124 | 206 | 361 | 58 | 96 | 118 | 9 | 14 | 19 |
9. Zug | 22592 | 22749 | 24042 | 120 | 125 | 157 | 219 | 120 | 819 | 30 | 16 | 17 | 33 | 19 | 58 |
10. Freiburg | 35705 | 37192 | 38738 | 79316 | 81577 | 87353 | 324 | 337 | 1679 | 10 | 9 | 18 | 45 | 40 | 163 |
11. Solothurn | 79514 | 84207 | 97930 | 764 | 1213 | 1912 | 91 | 144 | 829 | 3 | 3 | 16 | 52 | 54 | 75 |
12. Basel Stadt | 62644 | 71113 | 106769 | 1901 | 2040 | 2620 | 338 | 346 | 2333 | 31 | 57 | 101 | 187 | 193 | 404 |
13. Basel Land | 58961 | 61507 | 66402 | 217 | 303 | 607 | 72 | 115 | 1450 | 6 | 6 | 6 | 15 | 10 | 32 |
14. Schaffhausen | 38117 | 37510 | 40290 | 149 | 147 | 264 | 39 | 79 | 886 | 4 | 7 | 16 | 39 | 40 | 58 |
15. Appenzell A. R. | 51742 | 53757 | 54579 | 47 | 71 | 77 | 125 | 240 | 559 | 22 | 20 | 32 | 22 | 21 | 34 |
16. Appenzell I. R. | 12821 | 12849 | 13412 | 2 | 8 | 7 | 16 | 28 | 69 | 2 | 2 | 8 | - | 1 | 3 |
17. St. Gallen | 208718 | 225583 | 243358 | 376 | 471 | 710 | 960 | 1461 | 5300 | 239 | 392 | 452 | 198 | 267 | 465 |
18. Graubünden | 43664 | 43671 | 48762 | 115 | 173 | 479 | 12976 | 13721 | 17539 | 37794 | 37036 | 36472 | 442 | 209 | 1268 |
19. Aargau | 197862 | 192859 | 203071 | 366 | 465 | 819 | 301 | 163 | 2415 | 45 | 32 | 43 | 71 | 61 | 150 |
20. Thurgau | 99026 | 104078 | 110845 | 205 | 195 | 332 | 237 | 271 | 1867 | 33 | 61 | 77 | 51 | 73 | 100 |
21. Tessin | 1054 | 1843 | 3180 | 212 | 242 | 403 | 129409 | 124502 | 134774 | 39 | 71 | 107 | 63 | 93 | 174 |
22. Waadt | 21692 | 23873 | 24372 | 212164 | 218358 | 243463 | 2518 | 3398 | 10667 | 39 | 49 | 92 | 23171 | 1977 | 2785 |
23. Wallis | 31962 | 32471 | 34339 | 67214 | 68602 | 74562 | 1018 | 883 | 5469 | 3 | 4 | 13 | 19 | 25 | 55 |
24. Neuenburg | 24489 | 22579 | 17629 | 77525 | 83762 | 104551 | 1346 | 1498 | 3664 | 15 | 19 | 34 | 357 | 295 | 401 |
25. Genf | 11500 | 12317 | 13343 | 86414 | 89111 | 109741 | 2199 | 2579 | 7345 | 50 | 97 | 89 | 1432 | 1405 | 2091 |
Schweiz: | 2030792 | 20828552 | 2312949 | 608007 | 634855 | 730917 | 161923 | 155130 | 221182 | 38705 | 38357 | 38651 | 6675 | 6557 | 11744 |
Zuwachs 1880-1900 | 14% | 20% | 37% | - | 76% |
Aus diesen beiden Tabellen über die absoluten und über die relativen Ergebnisse heben wir noch einige interessante Tatsachen besonders hervor. Der Bau der Gotthardbahn ist die Ursache dafür, dass der Kanton Uri 1880 volle 22% italienische Bewohner (gegen 5% im Jahr 1900) aufwies. Das Italienische zeigt von 1880-1900 fast überall einen andauernden Zuwachs, so in Zürich von 4 auf 26‰, in Luzern von 2 auf 15‰, in Zug von 10 auf 33‰, in Basel Stadt von 5 auf 21‰, in Schaffhausen von 1 auf 22‰, in St. Gallen von 4 auf 21‰, im Thurgau von 2 auf 17‰, in der Waadt von 10 auf 38‰, im Wallis von 10 auf 48‰ und in Genf von 22 auf 55‰. Des fernern verweisen wir den Leser auf die Vergleichung der allgemeinen Ergebnisse für die mehrsprachigen Kantone Bern, Freiburg, Graubünden und Wallis.
b) Die Sprachgrenze. Es ist von Interesse, die hinsichtlich der Sprachgrenze durch die Zählung von 1850 erhaltenen Ergebnisse mit denen von 1900 zu vergleichen.
Kanton Bern. Im Berner Jura ist das Französische die herrschende Sprache der Amtsbezirke Courtelary, Delémont oder Delsberg (exkl. die beiden Gemeinden Ederswiler und Roggenburg), Franches Montagnes oder Freibergen, Moutier oder Münster (exkl. die beiden Gemeinden Schelten und Seehof), Porrentruy oder Pruntrut, Neuveville oder Neuenstadt und der zum Amtsbezirke Biel gehörenden Gemeinde Évilard oder Leubringen. Im Ganzen ist das Französische in 132 Gemeinden des ehemaligen Fürstbistums Basel vorherrschend geblieben, während 20 Gemeinden desselben (die 4 eben genannten in den Aemtern Delsberg und Münster, die 13 des Amtsbezirkes Laufen und 3 des Amtsbezirkes Biel) deutsch sind. Soweit die Zählung von 1850.