Schweißhund
5 Wörter, 32 Zeichen
Schweißhund,
[* 2] (Canidae), Säugetierfamilie der Ordnung der reißenden oder Raubtiere, [* 4] deren Angehörige so bestimmte gemeinsame Charaktere besitzen, daß die verschiedenen Gattungen, in die man sie gebracht hat, mit wenig Ausnahmen wertlos sind. Das Gebiß der Hunde zeigt 42 Zähne, [* 5] oben und unten sechs Schneidezähne, jederseits oben und unten einen großen Eckzahn, oben drei, unten vier Backzähne, einen großen Reißzahn und hinter ihm oben und unten zwei Höckerzähne.
Das Gebiß ist mithin ein geringer differenziertes Raubtiergebiß als das der Katzen, [* 6] von denen sich auch die Hunde zugleich durch die nicht zurückziehbaren Krallen und die glatte Zunge unterscheiden. Die Hunde sind Zehengänger und haben an den vordern Füßen meist fünf, hinten vier Zehen, eine Afterdrüse fehlt, mit Ausnahme des Hyänenhundes (s. d.), allen, doch findet sich oft eine Drüse an der Schwanzwurzel (z. B. die stinkende Viole beim Fuchs. [* 7] s. d.). Unter den Sinnen der Hunde steht der Geruch oben an, fast ebenso hoch ist auch das Gehör [* 8] entwickelt, wogegen das Gesicht [* 9] nur teilweise bei den steppenbewohnenden Formen zu vorzüglicher Schärfe ausgebildet ist. Im Gegensatz zu den Katzen leben die Hunde gesellig. Sie sind fast über die ganze Erde verbreitet, finden sich von den Polen bis zum Äquator und von der Meeresküste bis hoch in die Gebirge hinauf. Sie fehlen auf den westind. Inseln, Madagaskar [* 10] und den Mascarenen, auf den austral. und oceanischen Inseln (mit Ausnahme des Dingo auf Australien) [* 11] und auf Neuseeland.
Die Hunde bilden 4 Gattungen mit 54 Arten, nämlich:
1) Canis, echte Hunde, vom Charakter der Familie. Man hat die Gattung in 13 Nebengattungen von sehr bedingtem Werte zerlegt, dem Habitus nach kann man aber drei Gruppen unterscheiden: a. Wölfe (Lupinae) mit runder, selten elliptischer Pupille; hierher gehört der Wolf (s. d.), der Dingo (s. d., (Canis Dingo Shaw; s. die beigefügte Tafel: Wilde Hunde und Hyänen II, [* 3] Fig. 3), der Mähnenwolf (s. d.; Taf. I, [* 3] Fig. 5), der Coyote (Canis latrans Say; Taf. II, [* 3] Fig. I), Heul- oder Prairiewolf, 90 cm lang mit 40 cm messendem Schwanze, bewohnt das südl. Nordamerika [* 12] von 55° nördl. Br. bis Mexiko, [* 13] grau, nach den Lokalitäten mit hellern oder dunklern, kürzern oder längern Haaren, immer mit schwarzer Schwanzspitze, b. Schakale (Sacaliiniae): der Schakal (s. d., Canis aureus L.; Taf. I, [* 3] Fig. 4), der Bheriah (Canis pallipes Sykes) oder indische Wolf, etwas größer als der Schakal, mit gestrecktem Kopf und spitzer Schnauze, rötlichgelbem, hellerm oder dunklerm Pelz, auf dem Rücken dunkel gesprenkelt, Schwanz mit schwarzer Spitze, bewohnt Indien; der Savannenhund (s. d., Canis cancrivorus Desm.); Taf. I, [* 3] Fig. 6). c. Füchse (Vulpinae): der Fuchs (s. d., (Canis vulpes L.; Taf. I, [* 3] Fig. 2), der Polarfuchs s. d., Canis lagopus L.; Taf. I, [* 3] Fig.
3) und der Fennek (s. d., Canis Zerda Zimmermann; Taf. I, [* 3] Fig. 1). 2) Ohrhunde (s. d., Otocyon) mit nur einer Art (Otocyon caffer Lichtst.; Taf. II, [* 3] Fig. 5). 3) Hyänenhunde (s. d., Lycaon), gleichfalls mit nur einer Art (Lycaon pictus Desm.; Taf. II, [* 3] Fig. 6). 4) Waldhunde (s. d., Ictycon), auch nur eine Art (Ictycon venaticus Lund).
In der Gefangenschaft halten fast alle Angehörigen dieser großen Familie gut aus, wenn sie auch durch den penetranten Geruch höchst lästig werden. Die meisten vertragen unsern Winter und nur einige afrik. Arten bedürfen größerer Wärme. [* 14] Als Futter genügt in der Regel Pferdefleisch, doch nehmen sie auch Brot [* 15] und Obst gern an.
Vgl. Hamilton Smith, The natural history of dogs (Bd. 25 u. 28 von Jardines «The naturalist's library»),
Edinb. 1839-40; Bd. 18 u. 19 der zweiten Ausg., 1844-55);
Mivart, Dogs, jackals, wolves and foxes: a monograph of the Canidae (Lond. 1890).
Der Haushund (Canis familiaris L.) ist unzweifelhaft das älteste Haussäugetier, das mit dem Menschen auf das innigste verbunden ist. Mit ihm hat er sich über die ganze Erde verbreitet und wußte sich mit der den Hundearten eigenen Anpassungsfähigkeit besser als jedes andere Haustier an die verschiedensten Verhältnisse zu gewöhnen.
Über das Stammtier dieses nirgends im eigentlich wilden, aber hin und wieder im verwilderten Zustande vorkommenden Geschöpfes ist man bis jetzt noch nicht vollständig aufgeklärt, wenn es auch nach den Untersuchungen von Jeitteles wahrscheinlich ist, ¶
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daß verschiedene Rassengruppen von verschiedenen wilden Arten stammen. Fragt man die Vorgeschichte, so findet sich, daß der Hund das erste Haustier war, welches der Mensch in Europa [* 18] besaß, und daß in der Steinzeit [* 19] überall, von Dänemark [* 20] bis zu den Alpen, [* 21] nur eine einzige, scharf charakterisierte, eher kleine als große Hunderasse vorkam, welche, nach Rütimeyers Untersuchungen, zwischen dem Wachtelhunde und dem Hühnerhunde, doch dem erstern näher stand. Diese ursprüngliche Hunderasse war wahrscheinlich eine wilde, vom Menschen zuerst gezähmte Art. Die Vergleichung der Schädel zeigt, daß dieser Torfhund und seine Nachkommen, wohin die Spitze, Pommer, Dachs- und Wachtelhunde, Pinscher und Rattenfänger gehören, von dem noch jetzt wilden Schakal (Canis aureus L.) abstammen.
Erst in denjenigen Pfahlbauten, [* 22] welche auch Gegenstände von Metall (Bronze) [* 23] finden lassen, zeigt sich ein großer, ebenfalls gezähmter Wolfshund, der mit den Schweiß-, Jagd-, Schäfer-, Wind- und Vorstehhunden von dem ind. Wolfe (Canis pallipes Sykes) herstammt. Die auf den ägypt. Denkmälern dargestellten Doggen und der Straßenhund des Orients stammen von dem großen Schakal oder Dib (Canis lupaster Ehrenbg.), die ägypt. Windhunde von dessen schlankerer Varietät (Canis Anthus F. Curvier) ab. In Amerika [* 24] fanden die Entdecker schon zahme Hunde, die, nach Tschudi, von den europäischen verschieden sind und eine eigene Art bilden (s. Inkahund). In Australien und Neuseeland fand man ebenfalls bei der Entdeckung zahme oder halbwilde Hunde (Dingo) vor. Wo die Hunde verwildern, werden sie einander sehr ähnlich und durch ihre spitzen Ohren, den steifgetragenen Schwanz, das struppige Haar [* 25] dem Schakal ähnlich.
Sonach scheint die Frage hinsichtlich der Abstammung unserer Haushunde für die Rassen des alten Kontinents vorläufig dahin gelöst, daß wahrscheinlich weder Wolf noch Fuchs an ihrer Bildung teilhatten, daß sie aber wenigstens drei wilden Hundearten entstammen, dem Schakal, dem Dib (in seinen Varietäten) und dem ind. Wolfe, Bheriah oder Landgah genannt, die sich leicht von dem Menschen zähmen ließen und später durch ihre Kreuzungen die verschiedensten Rassen erzeugten, die also alle mehr oder minder Bastarde und Blendlinge wären.
Die Haushunde werden in verschiedene Rassen eingeteilt, welche man zweckmäßig in zwei große Gruppen zusammenfaßt:
A. Jagdhunde. [* 26]
1) Schweißhunde
(s. d.). Hierher gehört a. der hannoversche Schweißhund
(s. Tafel: Hunderassen,
[* 17]
Fig.
7), b) der bayrische Gebirgsschweißhund
, c) der englische Schweißhund, Bluthund (Bloodhound,
[* 17]
Fig. 6).
Letzterer, seit mehrern Jahrhunderten in England heimisch, wird heute nicht mehr zur Jagd verwendet, diente früher, um die
Spuren flüchtender Mörder zu verfolgen, und wird auch in neuerer Zeit wieder zu diesem Zwecke benutzt. Charakteristisch an
ihm ist der Kopf.
Der Schädel ist schmal, hochgewölbt, mit stark hervortretendem Hinterhauptbeine; die dünne Haut [* 27] liegt lose und in starken Falten. Die Lippen (Lefzen) hängen stark herunter. Die Augen liegen tief, die untern Augenlider sind heruntergezogen und zeigen die rote Bindehaut. Behang sehr lang und tief angesetzt, nach innen gedreht. Der Körper ist kräftig, Höhe 70, Länge des Rückens 74 cm; Haar grob; Farbe lohbraun mit schwarzem Sattel. Weiße Flecken oder Abzeichen nicht erwünscht. Die sog. Bluthunde, welche auf Cuba zur Sklavenverfolgung dienten, haben mit dieser Rasse nichts gemein, entstammten vielmehr einer Kreuzung von Windhunden und Bulldoggen.
2) Die deutschen Bracken (Wildbodenhunde) werden unterschieden in a. holsteinische Stöberhunde, b. Heidbracken, c. Sauerländer Holzbracke, d. Steinbracke. Alle haben Mittelgröße, Hängeohren und sind Wolfsfarben, rostgelb oder schwarz mit gelben Abzeichen. Sie dienen dazu, das Wild lautjagend vor den Schützen zu bringen.
3) Die österreichische Bracke. Mittelgröße, Farbe schwarz mit rostbraunen oder gelben Abzeichen. Behang unten abgerundet. Rute (Schwanz) nicht zu stark gekrümmt. Beine gerade, kräftig.
4) Die Schweizer Laufhunde (s. Laufhunde).
5) Die französischen Laufhunde (s. Laufhunde).
6) Die englischen Bracken, a. Der Fuchshund (Foxhound, [* 17] Fig. 10) wird in England und auch Deutschland [* 28] in Meuten gehalten und dient zum Verfolgen von Füchsen, Hirschen und Sauen. Die Reiter («das rote Feld») folgen zu Pferde [* 29] (Parforcejagden). Die Fuchshunde jagen das Wild mit der Nase [* 30] und sollen es durch Ausdauer ermüden, nicht an Schnelligkeit übertreffen. Der Hund soll deshalb stämmig und kräftig sein, Läufe gerade, Pfoten geschlossen, Rücken nicht zu lang, Hinterhand muskulös, Hals lang und biegsam, Behang tief angesetzt, glatt herabhängend (wird meist halb abgeschnitten zur Vermeidung von Verletzungen beim Jagen durch Gestrüpp), Nase lang mit weit offenen Nasenlöchern, Brust breit, Rippen tief, Hals ohne Wamme, Ellbogen nicht nach außen gedreht.
Haar grob, an der säbelförmigen Rute Bürste bildend. Die Farbe ist Nebensache: rot mit schwarzem Sattel, weiß mit schwarzen oder roten Platten, auch dreifarbig, wolfsfarbig, nicht ganz schwarz. b. Der Harrier (s. d.), kleinere Art des Fuchshundes, c. Der Staghound (Hirschhund), größere Art des Fuchshundes. In England werden die größten Fuchshunde zur Hirschjagd, die kleinsten zur Hasenjagd benutzt, weshalb man die eben genannten drei Hunderassen als schwere, mittlere und leichte Fuchshunde bezeichnen kann. d. Der Beagle (kurz- und rauhhaarige Form), kleinste Art der engl. Bracken. Niedrig gebaut, steht auf feinen, geraden Läufen, hat breite, lange, unten abgerundete Behänge und starken Stirnabsatz. Ausgezeichneter Hasenstöberer, dem der Jäger zu Fuße folgt.
7) Der Otterhund (s. d.).
8) Die Vorsteh- oder Hühnerhunde (s. d.). Sie suchen vor dem Jäger revierend und zeigen ihm das Wild durch festes Vorstehen oder Vorliegen.
a. Die deutschen Vorstehhunde. α. Der kurzhaarige deutsche Vorstehhund [* 17] (Fig. 5), Mittelgröße, 60-66 cm Schulterhöhe, Hündin etwas niedriger, [* 17] Figur kräftig, aber keineswegs plump; im ruhigen Gange werden Hals und Kopf mäßig aufgerichtet, die Rute meist schräg hoch getragen. Der Gesichtsausdruck ist ernst und verständig und wird bei Anregung freundlich; der Kopf ist nicht zu schwer, leicht gewölbt, das Nasenbein breit, vor den Augen nicht verschmälert; der Fang (Schnauze) breit und abgestumpft, die Lippen gut überfallend. Behang mittellang, oben nicht zu breit, unten stumpf abgerundet, oben in ganzer ¶
Breite [* 32] angesetzt, ohne Drehung glatt herabhängend. Auge [* 33] leicht oval, klar, nicht tiefliegend oder rote Lider zeigend, je nach Haarfarbe hell- oder dunkelbraun, niemals gelb. Nase braun, Doppelnase unzulässig. Kehlhaut am Halse geschlossen anliegend, keine Wamme. Rücken breit und gerade, über den Nieren sanft gewölbt. Bauch [* 34] nach hinten mäßig aufgezogen. Rute gerade oder schwach gekrümmt, an der untern Seite keine Bürste tragend. Ein Drittel derselben soll coupiert werden.
Beine gerad und kräftig. Fuß derb und geschlossen. Farbe braun, weiß mit braunen Platten weißbraun geschimmelt mit braunen Platten. Rot, gelb, schwarz, grau fehlerhaft, ebenso Abzeichen, wie sie die Dachshunde haben. β. Der langhaarige deutsche Vorstehhund. Charakteristik wie beim vorigen, nur Brustkorb seitlich mehr zusammengedrückt, Hals etwas länger als beim kurzhaarigen. Behaarung lang, seidenhaarig, weich und glänzend, sanft und stach gewellt (nicht geträufelt), im Gesicht kurz, dicht und weich, am Behange und dessen Rändern überhängend, sodaß derselbe größer erscheint als er in der That ist, an Kehle, Hals, Brust und Bauch eine gewellte, überstehende Franse, an der Hinterseite der Vorder- und Hinterläufe eine Feder, an der Unterseite der Rute eine Fahne bildend, welch letztere in der Mitte der Rute ihre größte Länge erreicht und nach dem Ende zu sich allmählich verliert.
Farbe wie beim vorhergehenden. γ. Der stichelhaarige deutsche Vorstehhund. [* 31] Figur wie α. Behaarung: harsch, auf dem Körper 4-6 cm lang, in der Körperrichtung von vorn nach hinten glatt aufliegend, fast glanzlos, an der Hinterseite der Läufe etwas länger. Unter dem langen Deckhaar stets eine Unterwolle, die im Sommer oft ganz verschwindet, im Winter deutlich zu sehen ist. An der Schnauze Schnurrbart, auf dem Nasenrücken Haar kurz und rauh, nicht lang und weich, gekrümmt oder überfallend. Auf dem Behange etwas länger als beim kurzhaarigen Hund. Die Augenbrauen buschig nach oben stehend, an der Rute keine Fahne. Farbe braun und weiß meliert mit braunen Platten.
b. Die englischen Vorstehhunde. α. Der Pointer (s. d., [* 31] Fig. 4). β. Der Setter (s. d., [* 31] Fig. 1). γ. Der Retriever (s. d.).
c. Die französischen Vorstehhunde, α. Der kurzhaarige Braque d'arret, unserm deutschen ähnlich, aber schwerer, β. Der rauhige Griffon, zwei Formen: à poil dur und à poil long. Unterscheidet sich vom deutschen stichelhaarigen Vorstehhunde durch das Fehlen der Unterwolle, durch einen längern Bau und eine reichlichere Behaarung, namentlich auf dem Kopfe. Der Barbet ist ein dem Griffon verwandter Hund mit krausgelocktem Haare. [* 35] γ. Der Epagneul, langhaariger franz. Vorstehhund, niedriger als unser deutscher, ziemlich langes, nicht sehr weiches, etwas gekräuseltes Haar. Farbe weiß mit braunen Platten. Auf dem Kopfe ein charakteristisches Haarbüschel.
9) Die Stöberhunde, a. Die Spaniels: Sussex-, Clumber-, schwarzer, Norfolk-, Cokerspaniel (s. Spaniel), | b. Die Wasserspaniels (s. d.). c. Der Basset, ein franz. Stöberhund, kurzhaarig, niedrig, schwer. Zwei Formen: krumm- und geradläufige. Meist die Farbe wie der engl. Foxhound, dem er auch bis auf die kurzen Läufe sehr gleicht. |
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10) Die Erdhunde, a. Der Dachshund (s. d., [* 31] Fig. 3). Hauptzweck: Verfolgung des Fuchses und Dachses in deren unterirdische Baue, wo er so lange lautvorliegt, bis man die Röhren [* 36] geöffnet hat. Kommt als kurz-, lang- und rauhhaariger Dachshund oder Teckel vor. In Form und Farbe sollen alle drei Arten übereinstimmen. Niedrige, langgestreckte Bauart (wieselartig), die vordern Läufe (Beine) im Knie einwärts, mit den Füßen wieder auswärts gebogen. Gewicht nicht über 10 kg. Kopf langgestreckt, spitzschnauzig, von oben gesehen am breitesten am Hinterkopfe, Oberkopf breit, flach gewölbt.
Behang mittellang, ziemlich breit, unten stumpf abgerundet, glatt herunterhängend. Raum zwischen Auge und Ohr [* 37] größer als bei irgend einem andern Hunde. Brust tief, Rute mittellang, gerade oder mit geringer Krümmung getragen. Farbe: schwarz mit gelbbraunen Abzeichen an Kopf, Hals, Brust, Bauch, Läufen und unter der Rute, oder dunkelbraun, goldbraun, hasengrau oder asch- und silbergrau mit dunklern Platten (Tigerdachs), immer mit rostroten Abzeichen, nur bei ganz roten oder gelben Dachshunden nicht.
Weiß nur als kleiner Bruststreifen zulässig. Beim langhaarigen Dachshund Haar sanft gewellt, seidenartig wie beim Gordon-Setter (s. Setter), beim rauhhaarigen Dachshunde Haar dick und hart, abstehend, ähnlich wie beim Griffon à poil dur. b. Der Foxterrier (glatt- und rauhhaariger). Engl. Hund von 18 Pfd. Meistgewicht. Soll weder hochläufig noch niedrig gestellt sein, kurz im Rücken. Schneidiger, muskulöser Hund, kräftige, kurz coupierte Rute. Farbe: weiß vorherrschend, schwarze oder rote Platten, namentlich auf dem Kopfe, auch dreifarbig. Der rauhhaarige unterscheidet sich nur durch das Haar.
11) Die Windhunde. a. Der kurz- oder glatthaarige Windhund (s. d., [* 31] Fig. 22), auch Greyhound genannt, b. Der langhaarige oder russische Windhund (s. d., [* 31] Fig. 23) oder Barsoi. c. Der rauhhaarige Windhund oder Deerhound (s. Windhund).
B. Luxus, Schutz- und Wachthunde.
1) Die deutsche Dogge [* 31] (Fig. 8), früher unterschieden in Ulmer Dogge und dänische Dogge [* 31] (Fig. 9), welcher Unterschied als unhaltbar aufgegeben wurde. Die Dogge hat weder das schwere und plumpe des engl. Mastiff, noch soll sie an den Windhund erinnern. Sie dürfte ein Nachkomme des heute ausgestorbenen Hatzrüden sein. Bei bedeutender Größe soll sie eine kräftige und elegante Bauart haben. Weiter Schritt, stolze Haltung, Kopf und Hals hoch, Rute meist abwärts oder horizontal getragen, in der Erregung schräg hoch gerichtet, ohne bedeutende Krümmung.
Kopf mäßig lang gestreckt, eher hoch als seitlich zusammengedrückt. Stirn im Profil nur wenig höher als Nasenrücken, von vorn gesehen nicht auffällig breiter als der stark entwickelte Schnauzenteil. Nase groß, Nasenrücken fast gerade. Lippe [* 38] vorn senkrecht abgestumpft. Auge klein, rund, mit scharfem Ausdruck. Ohren mittelgroß, gestutzt, spitz zulaufend, aufrecht stehend. Hals ohne Wamme, Rücken gerade, Haar sehr kurz, dicht, fein, an der Unterseite der Rute nicht verlängert. Farbe: geflammt (geströmt) einfarbig gelb, schiefergrau, aschgrau, Hellsilbergrau, schwarz;
gefleckt: Grundfarbe weiß oder hellsilbergrau mit unregelmäßig zerrissenen und verteilten schwarzen und grauen Flecken.
Die Schulterhöhe eines Rüden soll mindestens 76 cm, die einer Hündin mindestens 70 cm betragen.
2) Der große dänische Hund.
3) Der englische Mastiff (s. Fig. 17), wahrscheinlich Verwandter des vorigen, schwerer, massiger Hund, Kopf schwer, viereckig, Haut runzelig, Schnauze kurz. Augen klein, weit voneinander entfernt, Nase ¶