Schwefligs
äuresalze
(Sulfite), Verbindungen von schwefliger Säure mit Basen, entstehen bei Einwirkung von schwefliger Säure auf Oxyde, Hydroxyde und Kohlensäuresalze und werden, soweit sie unlöslich sind, durch Wechselzersetzung erhalten. Sie sind farblos, wenn die Base ungefärbt ist, und geruchlos; löslich und von scharfem Geschmack sind die normalen und sauren S. der Alkalien und die sauren der Erdalkalien, die übrigen sind unlöslich; beim Erhitzen geben sie schweflige Säure und Metalloxyde oder Schwefelsäuresalze und Schwefelmetalle, im feuchten Zustand oder in Lösung werden sie beim Liegen an der Luft, schneller durch Chlor und Salpetersäure zu Schwefelsäuresalzen oxydiert, mit Schwefelsäure [* 2] oder Salzsäure entwickeln sie schweflige Säure; mit Chlorbaryum geben sie einen weißen Niederschlag, der sich in verdünnter Salzsäure löst, und in dieser Lösung entsteht beim Erwärmen mit Salpetersäure ein Niederschlag von schwefelsaurem Baryt.
Schwefligs
aurer
Kalk CaSO3 entsteht bei
Zersetzung von kohlensaurem
Kalk oder
Ätzkalk mit schwefliger
Säure,
wird auch aus
Chlorcalcium durch schwefligs
aures
Natron gefällt und in der
Technik erhalten, indem man
schweflige Säure auf gelöschten
Kalk leitet. Er bildet farblose
Kristalle
[* 3] mit 2
Molekülen
Wasser, löst sich sehr
schwer in
Wasser, leichter in schwefliger
Säure (zu saurem
Salz),
[* 4] gibt beim Erhitzen schwefelsauren
Kalk und
Schwefelcalcium.
Dies
Salz, welches 41 Proz.
schweflige Säure enthält, ist für die
Technik wichtig, weil es billig, haltbar
und transportfähig ist und auf die einfachste
Weise
schweflige Säure für die verschiedensten
Zwecke liefert. Man benutzt
es zum
Konservieren von
Bier und
Wein, als
Antichlor und in der Zuckerfabrikation. Schwefligs
aures
Natron Na2SO3 entsteht
bei Einwirkung schwefliger
Säure auf
Soda, bildet farblose
Kristalle mit 7
Molekülen
Kristallwasser, wird
an der
Luft durch
Verwittern und
Oxydation trübe und matt, ist leicht löslich in
Wasser, kaum in
Alkohol, scheidet sich aus
der kalt gesättigten wässerigen
Lösung beim Erwärmen als wasserfreies
Salz ab, reagiert alkalisch, wird bei 150° wasserfrei,
verwandelt sich an der
Luft in schwefelsaures
Natron, schmilzt beim Erhitzen zu Schwefelnatrium und schwefelsaurem
Natron und löst
Schwefel zu unterschwefligs
aurem
Natron.
Saures schwefligs
aures
Natron NaHSO3 entsteht beim Übersättigen von
Soda mit schwefliger
Säure, bildet kleine,
farblose
Kristalle, riecht und schmeckt nach schwefliger
Säure, ist leicht löslich in
Wasser, unlöslich in
Alkohol, reagiert sauer und verwittert an der
Luft unter
Bildung von schwefliger
Säure und schwefelsaurem
Natron. Es kommt als
Leukogen in den
Handel und dient zur Zerstörung von rückständigem
Chlor in gebleichten
Stoffen, als
Mittel zur Konservierung
von
Wein,
Bier,
Fleisch,
Eidotter für die
Zwecke der Weißgerber, zum
Bleichen von
Wolle, zum Einquellen von
Getreide,
[* 5] zur
Darstellung einiger
Aldehyde etc.