Schweflige
Säure (Schweflichte Säure, Schwefelbioxyd, lat. acidum sulfurosum; frz. acide sulfureux; engl. sulphurous acid.), eine aus gleichen Gewichtsteilen Schwefel und Sauerstoff bestehende chemische Verbindung, bildet bei gewöhnlicher Temperatur ein farbloses, stechend riechendes Gas, das, in Wasser geleitet, von diesem verschluckt wird. Diese wässrige schweflige Säure bildet einen Handelsartikel und wird in Glasballons oder Fässern versendet. Das Wasser verschluckt bei 4° C. das 70 fache, bei 16° C. das 45 fache Volumen dieses Gases; diese wässrige Lösung riecht nach dem Gase, schmeckt und reagiert stark sauer.
Man benutzt diese Flüssigkeit zum Bleichen von Wolle, Seide und Strohgeflechten;
in der Branntweinbrennerei setzt man kleine Mengen der Maische zu.
Die Darstellung der wässrigen schwefligen Säure geschieht entweder durch Verbrennen von Schwefel oder Rösten von Schwefelkies, oder auch durch Erhitzen von Schwefelsäure mit Holzkohle;
im letzteren Falle entzieht die Kohle der Schwefelsäure ein Drittel ihres Sauerstoffs und es
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entsteht dadurch schweflige Säure; diese wird dann in Wasser geleitet. Man muß dieses Präparat in sehr gut verschlossenen und ziemlich voll gefüllten Gefäßen aufbewahren, da es durch die Einwirkung des Sauerstoffs der Luft nach und nach in Schwefelsäure verwandelt wird; nicht mehr ganz gefüllte Ballons werden daher am besten in kleinere Gefäße umgefüllt. 100 kg werden mit 12 Mk. verkauft, chemischreine mit 20 Mk. -