Schwefellebern
,
Verbindungen der
Alkalimetalle und des
Calciums mit
Schwefel, im engern
Sinn die
Polysulfurete des
Kaliums,
wie man sie durch Zusammenschmelzen von 2 Teilen kohlensaurem
Kali mit 1 Teil
Schwefel erhält. Die leberbraune
Masse
(Kalium
sulfuratum,
Hepar sulfuris) bildet ein Gemisch von einem oder mehreren
Polysulfureten des
Kaliums mit unterschwefligsaurem
Kali oder, wenn die
Temperatur sehr hoch war, schwefelsaurem
Kali. Die Schwefelleber
gibt mit
Wasser eine braungelbe
Lösung,
die auf Zusatz von
Säure
Schwefelwasserstoff entwickelt und viel
Schwefel fallen läßt.
An der Luft verwandelt sich die Lösung allmählich in unterschwefligsaures und schwefelsaures Kali. Man benutzt sie, aus reinem kohlensauren Kali bereitet, als Arzneimittel für innerlichen Gebrauch, aus roher Pottasche bereitet, zu sogen. Schwefelbädern. Zur Darstellung des äußerst fein zerteilten, in der Medizin gebräuchlichen gefällten Schwefels (Sulfur praecipitatum, Schwefelmilch, Lac sulfuris) benutzt man Kalkschwefelleber, die man zu diesem Zweck durch Kochen von Kalkmilch mit Schwefelblumen bereitet und mit Salzsäure zersetzt. Hierbei entweicht Schwefelwasserstoff, und Schwefel fällt nieder.