Schwefelkies
(Eisenkies, Pyrit; lat. pyrites, frz. pyrite; engl. pyrites). Dieses, im Handel und Hüttenwesen häufig abgekürzt auch bloß Kies genannte wichtige Mineral besteht aus 46,7% Eisen und 53,3% Schwefel, ist demnach Zweifachschwefeleisen (Eisenbisulphid, Doppelschwefeleisen, Eisendisulfuret). Nicht selten enthält dieses Mineral kleine Mengen von Kupfer und Arsen, sowie auch Spuren von Gold, Silber, Thallium und Gallium beigemengt.
Der S. kommt teils derb und eingesprengt, teils auch in oft ziemlich großen Kristallen vor; er hat eine messinggelbe bis goldgelbe Farbe und metallischen Glanz; er ist eines der am allgemeinsten verbreiteten Erze und wird hauptsächlich zur Bereitung von Schwefel, Schwefelsäure und schwefliger Säure verwendet, wobei die Rückstände, gewöhnlich aus Eisenoxyd bestehend, auch noch verwertet werden, indem man nicht allein die geringen Mengen von Gold, Kupfer etc. aus ihnen extrahiert, sondern auch das Eisenoxyd noch benutzt. Auch Eisenvitriol wird vielfach aus S. gefertigt.
Die Förderung von S. im Deutschen Reiche belief sich 1877 auf 2122520 Ztr., 1878 auf 2007306 Ztr., 1881 dagegen schon auf 2501140 Ztr. im Werte von 1279366 Mk. Die österreichische Produktion von S. ist geringer und belief sich beispielsweise 1874 nur auf 902345 kg im Werte von 87644 fl. England förderte 1877 17795 Tons (à 20 Ztr.) S.; dieses Land bezieht aber jährlich noch sehr bedeutende Mengen von diesem Erze aus Spanien, Portugal und Chili. Auch Deutschland führt noch viel S. ein, so im Jahre 1881 82967400 kg, während die Ausfuhr 21255000 kg betrug. - Zollfrei.