1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken,
hat 552,73 qkm und (1890) 31930 (15368 männl., 16562 weibl.) E. in 53 Gemeinden mit 203 Ortschaften,
darunter 3 Städte. - 2) Unmittelbare Stadt und Bezirksstadt im BezirksamtS., an der Schwabach und der Linie Nürnberg-München
der Bayr. Staatsbahnen,
[* 8] ^[Abb: Wappen
[* 9] der Stadt Schwabach] Sitz des Bezirksamtes und eines Amtsgerichts
(Landgericht Nürnberg), Rent- und Forstamtes, hat (1890) 8104 (3837 männl., 4267 weibl.) E., darunter 572 Katholiken
und 112 Israeliten, Post, Telegraph,
[* 10] ein Bezirksgremium, vier Kirchen, darunter die 1469 - 95 erbaute Hauptkirche mit altdeutschen
Gemälden, eine Synagoge, einen schönen monumentalen Brunnen, ein Progymnasium, Schullehrerseminar, Präparandenschule, Reichswaisenhaus
sowie ausgedehnte städtische Anlagen; Fabrikation von sog. SchwabacherNadeln, Nähnadeln mit großen Ohren
zur Goldstickerei, ferner von Nähnadeln feinster Sorte, Seife und Draht, Goldspinnerei, Gold-, Silber- und Metallschlägerei,
bedeutende Brauereien, zwei Kunstmühlen, Hopfen
[* 11] und Tabakbau. - Die Stadt verdankt den 1686 eingewanderten franz.
Kolonisten die Begründung ihrer Industrie. Am setzte hier der Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach
mit den Nürnbergern die Schwabacher Artikel als Grundlage der Reformation in seinem Lande
fest, und im Okt. 1529 legte Sachsen
[* 12] auf dem Konvent zu S. die von Luther besonders verfaßten 17 Artikel den schweiz. Theologen und Abgeordneten als Bundesbedingungen
vor: die erste Grundlage der Augsburgischen Konfession (s. d.). -