Schwäbischer
Bund, Vereinigung der schwäbischen
Stände zur Aufrechthaltung des von
Kaiser
Friedrich III. 1486 gebotenen
Landfriedens in
Schwaben, wurde nach dem
Plan des
Mainzer
Erzbischofs
Berthold von
Henneberg und auf Betreiben
des
Grafen
Hugo von
Werdenberg,
Hauptmanns der Rittergesellschaft zum St.
Georgenschild, zu
Eßlingen
[* 2] geschlossen. Ursprünglich
von der St.
Georgs-Gesellschaft und 22 schwäbischen
Städten gebildet, zählte der
Bund bald den
Herzog
Siegmund von
Tirol,
[* 3] den
Grafen
Eberhard von
Württemberg,
[* 4] die
Markgrafen von
Brandenburg-Ansbach, den
Markgrafen von
Baden,
[* 5] den
Herzog
Albrecht von
Bayern-München, die
Bischöfe von
Augsburg
[* 6] und
Konstanz,
[* 7] später auch
Hessen,
[* 8]
Trier
[* 9] und Kurpfalz zu seinen Mitgliedern.
Die
Aufsicht im
Bund hatte ein
Bundesrat, der aus drei Kollegien mit je neun
Räten und einem
Hauptmann für die
Fürsten, die
Städte, die
Prälaten nebst
Rittern bestand. Zur Abwehr äußerer
Angriffe wurde ein Bund
esheer von 12,000
Mann zu
Fuß und 1200
Reitern in Aussicht genommen, zur Schlichtung innerer Streitigkeiten ein
Bundesgericht eingesetzt. Die
Einigung, ursprünglich auf acht Jahre geschlossen, wurde später erneuert. Eine wirksame Thätigkeit entwickelte der
Bund
besonders durch energisches Einschreiten gegen den gewaltthätigen
Herzog
Ulrich von
Württemberg, den er 1519 aus
dem
Lande trieb, und 1525 gegen die aufständischen
Bauern, welche der Bund
eshauptmann
Truchseß von
Waldburg im
Verein mit Kurtrier
und
Pfalz 2. Juni bei
Königshofen
a. d.
Tauber und 4. Juni bei
Ingolstadt
[* 10] auseinander sprengte.
Von Anbeginn österreichischen Einflüssen zugänglich, überlieferte er Württemberg dem Haus Habsburg und trat auch in dessen Interesse der Ausbreitung der Reformation entgegen. Dies führte aber zu Spaltungen zwischen den Mitgliedern und zur Auflösung. Als der Vertrag ablief, durch den der Bund 1523 erneuert worden war, löste er sich von selbst auf. Versuche, ihn zu erneuern, die 1535 der bayrische Kanzler Eck und 1547 Kaiser Karl V. persönlich machten, blieben ohne Erfolg.
Vgl. Klüpfel, Urkunden zur Geschichte des Schwäbischen Bundes 1488-1533 (Stuttg. 1846 bis 1853, 2 Bde.);
Schweizer, Vorgeschichte und Gründung des Schwäbischen Bundes (Zürich [* 11] 1876).