Schuppenfl
echte,
s. Cetraria.
Schuppenflechte
508 Wörter, 3'634 Zeichen
Schuppenflechte,
s. Cetraria.
Schuppenflechte
(Psoriasis), Hautkrankheit, welche auf einer chronischen Entzündung der obersten Lederhautschichten beruht (s. Tafel »Hautkrankheiten«, [* 2] Fig. 4). Es treten dabei auf der Haut [* 3] größere oder kleinere, verschiedenartig gestaltete Flecke von roter oder rotbrauner Farbe auf, die unter dem Fingerdruck nicht vollständig verschwinden. Auf diesen roten Hautflecken, welche ein wenig erhaben sind, wird eine krankhafte Oberhaut in reichlicher Menge produziert, die sich fortwährend in größern Schuppen ablöst.
Die Erkrankung beginnt stets an nur wenig umfangreichen, runden Stellen. Diese sind gerötet, ragen schwach über die umgebende Haut hervor; ihre Oberfläche ist anfänglich ganz glatt. Sehr bald jedoch bedecken sich diese Stellen mit trocknen, weißen Schuppen, und es ist damit zur Ausbildung derjenigen Form gekommen, welche man Psoriasis guttata nennt. Aus dieser entstehen teils durch das Umsichgreifen des Prozesses, teils durch die Rückbildung desselben an den zuerst befallenen Stellen die übrigen Formen der S. Aus der P. guttata wird durch Vergrößerung der kranken Stellen die großfleckige P. nummularis.
Aus dieser entsteht, wenn in dem Zentrum der Flecke der Prozeß zurückgeht und infolgedessen die Schuppen dünner werden und abfallen, die P. scutellata und aus dieser wiederum, wenn im Zentrum der Flecke auch die Rötung verschwunden ist und die Haut ein gesundes Ansehen zeigt, die (ringförmige) P. annulata. Die S. ist ein rein örtliches, in manchen Familien erbliches Leiden. [* 4] Männer werden von der S. etwa ebenso häufig befallen wie Frauen, dagegen nur selten kleine Kinder und ganz alte Leute.
Die Lieblingsstellen der S. sind die Streckseiten der Extremitäten, vorzugsweise die Kniee und die Ellbogen. Häufig zeigt die S. eine auffallend symmetrische Verteilung der Flecke an den beiden Körperhälften. Die S. ist ein sehr hartnäckiges Übel, welches sich zwar zeitweilig beseitigen läßt, aber außerordentlich leicht Rückfälle macht. Behufs ihrer Bekämpfung ist durchaus eine örtliche Behandlung angezeigt, und man hat nicht zu fürchten, daß sich die Krankheit, wie man zu sagen pflegt, auf ein inneres Organ werfe.
Die grüne
Seife, die
Teer- und Schwefelpräparate stehen in großem
Ruf gegen Schuppenfl
echten. Sehr empfohlen wird eine
Auflösung
von gleichen Teilen
Teer und grüner
Seife in derselben Gewichtsmenge von
Alkohol, welche
Lösung nach vorausgeschickten warmen
Bädern zwei- bis dreimal täglich auf die kranken, von den
Schuppen befreiten Hautstellen gestrichen wird.
Hebra läßt eine konzentrierte
Lösung von
Kalkschwefelleber mittels eines Flanelllappens so lange auf jede einzelne erkrankte
Hautstelle energisch einreiben, bis die
Schuppen völlig entfernt sind und die
Lederhaut ganz bloßliegt.
Dann wird der Kranke in ein warmes Bad [* 5] gesetzt, in welchem er eine Stunde lang verbleibt, und nachher werden die kranken Hautstellen mit einem Fett oder mit Teersalbe eingerieben. Mit der äußern Kur wird zweckmäßig eine innere Kur verbunden, welche in der Darreichung von kleinen Dosen Arsenik besteht. Dieses Verfahren ist erfahrungsmäßig ganz unschädlich und verspricht eine andauernde Heilung, welche bei bloß äußerer Behandlung der S. nicht erwartet werden darf. Ganz verschieden von der geschilderten Krankheit ist die P. syphilitica, welche bei ähnlichem Aussehen gerade die Beugeseiten der Arme, die Fußsohlen und Handteller befällt. Sie ist Teilerscheinung der allgemeinen Syphilis und weicht nur einer gegen diese gerichteten Allgemeinbehandlung.