Titel
Schulz
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1) Emil, Lithograph und Zeichner, geb. 1822 zu Wolfenbüttel, war 1837-40 Schüler von Brandes in Braunschweig, arbeitete dann in Dresden für das Hanfstänglsche Galleriewerk und 1844-48 als Lithograph in München, widmete sich aber noch 1849 in Düsseldorf unter Th. Hildebrandt der Ölmalerei. Dann kehrte er nach Braunschweig zurück, wo er als Lithograph und Porträtzeichner lebt.
2) Moritz, Bildhauer, geb. zu Leobschütz in Schlesien, erhielt den ersten künstlerischen Unterricht auf der Gewerbschule in Posen, besuchte die Berliner Akademie unter Drake und erhielt 1853 den großen Preis für Rom, wo er sich bis 1870 dem Studium der ältern Meister widmete und eine Reihe von idealen und mythologischen Bildwerken schuf, die wegen ihrer Leichtigkeit, Grazie und energischen Gestaltung der Formen allgemeine Anerkennung fanden, z. B.: Bacchus den Panther tränkend, Bacchantin mit Bacchus auf dem Panther (mehrmals wiederholt) und Amor mit Psyche auf dem Löwen (im Besitz des deutschen Kaisers), die Nacht (sitzende Figur mit zwei schlafenden Kindern), Mutterliebe (Nationalgallerie in Berlin), Raub des Ganymedes, Hebe mit dem Pfau u. a. Nach Berlin zurückgekehrt, schuf er die Statue des Cornelius für die Vorhalle des Alten Museums, das nördliche Relief an der Siegessäule mit der Schlacht bei Königgrätz, die Gruppen des Unterrichts in der Skulptur und Malerei am Eingang der Nationalgallerie und unter deren Vorhalle den großen (Kalkstein-) Relieffries, darstellend den Entwickelungsgang der deutschen Kunst in ihren (ziemlich fehlerhaft ausgewählten) Hauptvertretern, sowie im Giebelfeld die von Wittig nach seiner Komposition ausgeführte Gruppe der Germania als Beschützerin der Künste, ferner: in Thorn die Statue Friedrichs d. Gr. und mehrere Sandsteinarbeiten für die Weichselbrücke daselbst, ganz neuerdings eine Gruppe: Amor und Psyche, und für die Hauptseite des Postgebäudes in der Oranienburger Straße eine Gruppe des von der Borussia beschützten postalischen Land- und Seeverkehrs.