Titel
Schultz
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1) Johann Karl, Maler, geb. zu Danzig, [* 2] lernte an der Akademie daselbst, seit 1820 auf der Akademie zu Berlin [* 3] unter Prof. Hummel und ging 1823 nach München, [* 4] wo er sich im Anschluß an Quaglio zum Architekturmaler ausbildete. 1824 machte er eine Reise nach Italien, [* 5] blieb daselbst bis 1828, ließ sich dann in Berlin nieder und wurde 1832 zum Leiter der Danziger Kunstschule ernannt. Er starb Er hat sehr korrekte Architekturbilder, meist nach italienischen Motiven, gemalt. In den Jahren 1845-68 erschien, von S. in Kupfer [* 6] radiert, das Prachtwerk »Danzig und seine Bauwerke« (2. Ausg., Berl. 1872, 54 Blätter) und später 12 Blätter Ansichten aus Danzig, Hela, Oliva etc. (»Tutti frutti«, das. 1874), ebenfalls Radierungen.
2) Hermann, protest. Theolog, geb. zu Lüchow in Hannover, [* 7] studierte Theologie zu Göttingen [* 8] und Erlangen, [* 9] wurde 1857 Lehrer in Hamburg, [* 10] 1859 Repetent, 1861 Privatdozent zu Göttingen und kam 1864 als ordentlicher Professor der Theologie nach Basel. [* 11] In gleicher Eigenschaft wirkte er seit 1872 in Straßburg, [* 12] seit 1874 in Heidelberg, [* 13] seit 1876 in Göttingen und wurde hier 1881 Konsistorialrat. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: »Die Voraussetzungen der christlichen Lehre [* 14] von der Unsterblichkeit« (Götting. 1861);
»Zu den kirchlichen Fragen der Gegenwart« (Frankf. 1869);
»Alttestamentliche Theologie« (Götting. 1869-70, 2 Bde.; 4. Aufl. 1888);
»Die Lehre von der Gottheit Christi« (Gotha [* 15] 1881);
»Predigten« (das. 1882);
»Zur Lehre vom heiligen Abendmahl« (das. 1886).
3) Alwin, Kunst- und Kulturhistoriker, geb. zu Muskau, studierte Archäologie und germanistische Philologie in Breslau, [* 16] besuchte dann noch zwei Jahre die Bauakademie in Berlin, habilitierte sich 1866 an der Universität Breslau für Kunstgeschichte, wurde 1872 daselbst außerordentlicher ¶
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Professor und 1882 ordentlicher Professor in Prag. [* 18] Seit 1871 ist er Mitglied des Verwaltungsausschusses des Germanischen Museums in Nürnberg. [* 19] Er schrieb: »Über Bau und Einrichtung der Hofburgen« (Berl. 1862);
»Schlesiens Kunstleben im 13. bis 18. Jahrhundert« (Bresl. 1870-72, 2 Tle.);
»Schlesiens Kunstdenkmale« (das. 1875);
»Die Legende vom Leben der Jungfrau Maria und ihre Darstellung in der bildenden Kunst des Mittelalters« (Leipz. 1878);
»Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger« (das. 1879-80, 2 Bde.; 2. Aufl. 1889 ff.);
»Gerhard Heinrich von Amsterdam, [* 20] Bildhauer zu Breslau« (Bresl. 1880);
»Untersuchungen zur Geschichte der schlesischen Maler 1500-1800« (das. 1882) und andre Studien über schlesische Kunstgeschichte;
»Kunst und Kunstgeschichte« (Leipz. u. Prag 1884, 2 Tle.; 2. erweiterte Aufl. u. d. T.: »Einführung in das Studium der neuern Kunstgeschichte«, 1887);
Abhandlungen über Tuotilo von St. Gallen, den heil. Bernward und die deutschen Dombaumeister des Mittelalters (in Dohmes »Kunst und Künstler«) etc.