(v. griech. scholé, lat.
schola), dem Wortlaut nach »Muße«, dann besonders gelehrte Muße,
Studium der
Künste und
Wissenschaften. Zur feststehenden
Bezeichnung für Unterrichtsanstalten in seinem heutigen
Sinn ward das
Wort namentlich später in
Rom,
[* 2] wo
man jedoch mit scholae mehr die Hörsäle der
Rhetoren und
Philosophen im Unterschied von den ludi
(»Spiele«) der Knabenlehrer
verstand.
Mit diesem alten
Gebrauch des
Wortes hängt es eng zusammen, daß man noch jetzt in der
Geschichte der
Wissenschaften und der
Künste jede
Gemeinschaft von gleichstrebendenGelehrten oder Künstlern
eine S. nennt, die sich um einen bestimmten
Meister schart oder in gewissen leitenden
Grundsätzen das einigende
Band
[* 3] erkennt.
¶
mehr
So spricht man namentlich von Philosophenschulen, wie der akademischen des Platon, der peripatetischen des Aristoteles, der
stoischen des Zenon, der Cartesianischen, Wolfschen, Kantschen u. a., und von Malerschulen, die man wegen ihrer natürlichen
Gebundenheit an die örtliche Anschauung der maßgebenden Meisterwerke gern nach dem Ort ihrer Thätigkeit benennt, wie die
niederländische, florentinische, venezianische etc. Endlich faßt man auch den Inbegriff derjenigen Thätigkeiten,
die zur regelrechten Erlernung einer Kunst geübt sein wollen, im Unterschied von der praktischen Anwendung dieser Kunst unter
der Bezeichnung S. zusammen; demgemäß nennt man beispielsweise S. (hohe S.) in der Reitkunst diejenigen Übungen, welche
die kunstmäßige Anlernung und Abrichtung des Pferdes selbst vorführen, ohne sie in den Dienst besonderer
Proben für Geschicklichkeit und Geschwindigkeit zu stellen.
Cyrillus von Jerusalem, Ephraem der Syrer, Diodorus von Tarsus, Theodorus von Mopsuestia und Johannes Chrysostomus. Die letzten namhaften Vertreter der Schule waren im 5. Jahrh. Ibas von Edessa