Schuhwaren
und Stiefel werden fabrikmäßig in ganzen Gegenden und in einzelnen Städten angefertigt und bilden als
Fabrikware heutzutage einen ganz bedeutenden Handelsartikel. Eine gewisse Arbeitsteilung läßt sich bei der Schuhwaren
fabrikation
im großen beobachten, so daß einzelne Plätze ihre bestimmten Sorten, meist in guten und gesuchten Qualitäten, anfertigen
und in den Handel bringen. So liefern z. B. Erfurt, Weißenfels, Tilsit,
Dresden, Nürnberg, Breslau, Pirmasens, Offenbach, Mainz, Krakau, Wien, Prag u. s. w. vorzügliche
feinere, meist nach ihren Herkunftsorten benannte Stiefeln und Stiefeletten in
Leder und Zeug für beide Geschlechter.
Groitzsch, Pegau und Zwenkau im Königreich Sachsen sind bekannt durch ihre Pantoffeln, Lausigk, Borna, Lindenau bei Leipzig,
Eilenburg, Grimma liefern gute
Tuch- und Filzschuhe, und Glauchau und Nürnberg gestickte Schuhblätter, obgleich diese Industrie
neuerdings im Abnehmen begriffen ist. Berlin und Harburg fabrizieren gute Gummischuhe, die den berühmten französischen
wenig nachgeben.
Holzschuhe kommen in wirklich eleganten Faxens, lackiert, mit
Tuch,
Seide,
Leder u. dergl. eingefaßt und gefüttert,
aus Frankreich (Limousin), doch liefern auch die bayerische Rheinpfalz, das Königreich Sachsen (Chemnitz)
und Böhmen gute
Holzschuhe fabrikmäßig. In Nordamerika blüht eine starke Schuhwaren
fabrikation in Lynn in Massachusetts,
doch werden große Mengen von S. aus Deutschland dort eingeführt, da die einheimische Fabrikation dem dortigen Verbrauche
nicht genügt. - Zoll: Schuhe von
Leder gem. Tarif Nr. 21 c und d; aus Kautschuck, Tarif
Nr. 17 c und d;
Holzschuhe s. S. 213. Nach Tarifnummer 21 c werden auch Schuhe von
Filz, Tuchleisten, grauer Packleinwand,
Segeltuch u. s. w., nach Nr. 21 d Schuhe aus anderen
Zeugstoffen, wenn sie mit
Leder besetzt sind oder Ledersohlen haben, verzollt. Genähte Schuhe bloß aus
Zeugstoffen werden nach Nr. 18 a bis d verzollt. Schuhe aus
Filz wie Filzware s. S. 131.