(lat.
Sagittarius , auch Crotos ), 1) das neunte Zeichen des
Tierkreises (♐);
2) Sternbild zwischen 264° 37'-301° 33'
Rektaszension und 36° 48' bis 12° 32' südlicher
Deklination ,
nach
Heis 90 dem bloßen
Auge
[* 2 ] sichtbare
Sterne von der dritten
Größe abwärts, darunter mehrere veränderliche, enthaltend.
Der
Name bezieht sich nach einigen auf den
Kentaur
[* 3 ]
Chiron , nach andern auf Krotos, den Sohn des
Pan
[* 4 ] und der Epheme, den
Erfinder des Bogenschießens, der mit den
Musen
[* 5 ] auf dem
Helikon lebt.
Titel
Elemente zu
Schütze:
1) Johann Stephan, Schriftsteller
2) Friedrich Wilhelm, Schulmann
3) Theodor Reinhold, namhafter Kriminalist
[14.668] Schütze (lat. Sagittarius
[14.668] Schütze s. v. w. Weberschiffchen, s. Weben.
Magdeburg
* 7
Magdeburg .
1)
Johann
Stephan , Schriftsteller, geb. 1. Nov. 1771 zu Olvenstädt bei
Magdeburg ,
[* 7 ] sollte erst
Kaufmann werden,
besuchte dann die
Schule zu
Klosterberge und studierte von 1794 an in
Erlangen
[* 8 ] und
Halle
[* 9 ]
Theologie , worauf
er
Hauslehrer wurde. 1804 ging er nach
Dresden ,
[* 10 ] später nach
Weimar ,
[* 11 ] wo er fortan unabhängig als Schriftsteller lebte und 19. März 1839 als
Hofrat starb. S. gewann besonders Einfluß durch die Redaktion von
Taschenbüchern (namentlich des »Taschenbuchs der
Liebe und
Freundschaft « ),
Vierteljahrsschriften und
Journalen (z. B. des
»Journals des
Luxus und der
Moden « ),
die der
Mittelpunkt zahlreicher Schriftsteller der Zeit wurden. Seine eignen
Schriften neigten sich der Spaßmacherei zu. Wir nennen
davon die
Lustspiele : »Die Journalisten« (Leipz. 1806) und »Der
Dichter und sein Vaterland, als
Vorschlag zu einer Totenfeier für alle Dichter, die gestorben sind oder noch sterben werden«
(das. 1807);
die »Gedichte« (das. 1810 u.
Berl. 1830);
ferner »Abenteuerliche
Wanderungen von
Weimar nach
Karlsbad « (Leipz. 1810, 2. Aufl. 1825);
»Der unsichtbare
Prinz « ,
Roman (das. 1812-13);
»Humoristische
Reise durch
Mecklenburg ,
[* 12 ]
Holstein etc.« (Hamb. 1812) und seine »Lebensgeschichte«
(Neuhaldensl. 1834).
Auch ein
»Versuch einer
Theorie des
Reims «
[* 13 ] (Magdeb. 1802) und
»Versuch einer
Theorie
des
Komischen «
(Dresd . 1818) liegen von S. vor.
Weißenfels - Weißer Fl
* 14
Weißenfels .
2)
Friedrich
Wilhelm , Schulmann, geb. 19. April 1807 zu Döcklitz bei
Querfurt , besuchte das
Seminar in
Weißenfels
[* 14 ] unter
Harnisch '
Leitung, wurde 1827
Hilfslehrer an dieser Anstalt, bezog aber wenige Jahre später noch die
Universität
Leipzig ,
[* 15 ] wirkte darauf
als Seminarlehrer in
Dresden , 1844-85 als
Direktor des fürstlich Schönburgschen
Seminars zu
Waldenburg
[* 16 ] in
Sachsen
[* 17 ] und starb, 1877 von der
Universität
Leipzig zum
Doktor der
Theologie ernannt, 12. Febr. 1888 in
Gohlis bei
Leipzig . Er schrieb:
»Entwürfe und
Katechesen über
Luthers kleinen
Katechismus « (3. Aufl., Leipz. 1878-81, 3 Bde.);
»Praktische
Katechetik « (2. Aufl., das. 1883);
»Evangelische Schulkunde« (das. 1870, 6. Aufl. 1884),
sein Hauptwerk, aus welchem der »Leitfaden der
Erziehungs - u. Unterrichtslehre« (3. Aufl. 1885) als
Auszug erschien.
Schutzeinrichtungen (B
* 21
Seite 14.669.
3)
Theodor
Reinhold , namhafter
Kriminalist , geb. 12. Jan. 1827 zu
Ütersen in
Holstein , studierte 1846-48 zu
Kiel
[* 18 ] und
München
[* 19 ]
Jurisprudenz
und
Staatswissenschaften , diente 1848-51 in der schleswig-holsteinischen
Armee und beendigte 1851-53 seine
Studien zu
Kiel . Nachdem er hier 1853 promoviert hatte, habilitierte er sich als
Privatdozent , ward 1855 als
Professor nach
Kopenhagen
[* 20 ] berufen, 1866 jedoch nach
Einziehung seiner Professur infolge des
¶
mehr
Wiener Friedens mit Wartegeld entlassen, worauf er in Kiel wieder als Privatdozent auftrat, seit 1871 zugleich als Syndikus der
Handelskammer thätig. 1876 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor nach Graz .
[* 22 ] Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften
sowie in Holtzendorffs »Encyklopädie der Rechtswissenschaft « verfaßte er: »Samling af de den Slesvigske Strafferet
vedrorende Love og Forordninger« oder »Sammlung der das schleswigsche Strafrecht betreffenden Gesetze und Verordnungen « (Kopenh.
1856);
»Die notwendige Teilnahme am Verbrechen « (Leipz. 1869);
»Lehrbuch des deutschen Strafrechts auf Grund des Reichsstrafgesetzbuchs «
(das. 1871, 2. Aufl. 1874; dazu »Anhang
auf Grundlage der Strafrechtsnovelle vom 26. Febr. 1876« , das. 1877).