Schrot
und
Korn, ältere
Ausdrücke zur Bestimmung des innern Werts einer Münze. Das Schrot
(frz. taille) ist
das absolute Gewicht der aus mehr oder weniger stark legiertem
Gold
[* 2] oder
Silber bestehenden Münze (Rauhgewicht), und das
Korn
(frz. titre, aloi) giebt an, wie viel reines Edelmetall in der Gewichtseinheit des verwendeten
Münzmetalls enthalten ist. Als
Münzgewicht diente früher fast allgemein die
Mark (besonders die Kölnische), und das Schrot
einer Münze wurde ausgedrückt durch Angabe der Zahl der
Stücke, die aus einer legierten (rauhen)
Mark zu prägen waren,
das
Korn aber durch die Anzahl der Lot Feinsilber oder der Karat Feingold, die in der rauhen
Mark enthalten waren (1
Mark = 16 Lot
oder 24 Karat). So bestimmte man z. B. den innern Wert des alten Reichsspeciesthalers durch
die Regel, er «halte am Schrot
8
Stück und am
Korn 14 Lot 4 Grän». Jetzt wird übrigens häufig unter
Korn das Gewicht des in der einzelnen Münze enthaltenen Feinmetalls (das Feingewicht) verstanden, während man das
Mischungsverhältnis
zwischen edlem und unedlem Metall als die Feinheit oder den Feingehalt bezeichnet. (S. Fein und Münze.)
S. u. K. sind auch sinnbildliche Ausdrücke für sittlichen Gehalt, persönliche Charakterwürdigkeit («ein Mann von echtem S. u. K.»).