Titel
Schrötter
,
1)
Anton,
Ritter von Kristelli, Chemiker, geb. zu
Olmütz,
[* 2] studierte in
Wien
[* 3]
Medizin und
Chemie,
wurde 1830 Supplent, 1834
Professor der
Chemie und
Physik am Johanneum in
Graz,
[* 4] 1843
Professor der technischen
Chemie und 1845 der
allgemeinen
Chemie am
Polytechnikum in
Wien, 1868
Direktor des Hauptmünzamtes. Er starb in
Wien. Von Schrötters
zahlreichen
Arbeiten ist am wichtigsten die
Entdeckung des amorphen
Phosphors: Ȇber einen neuen allotropischen Zustand
des
Phosphors«
(Wien 1848);
außerdem schrieb er: »Die Chemie nach ihrem gegenwärtigen Zustand« (Wien 1847-49, 2 Bde.).
2) Leopold, Ritter von Kristelli, Mediziner, Sohn des vorigen, geb. zu Graz, studierte in Wien, war 1863-69 Assistent Skodas, habilitierte sich 1867 als Privatdozent an der Wiener Universität und wurde 1870 Vorstand der neu errichteten Klinik für Kehlkopfkrankheiten. Nach Oppolzers Tod leitete er zwei Semester (1871-72) die interne Klinik desselben, 1875 erhielt er die außerordentliche Professur für Kehlkopf- und Brustkrankheiten, 1877-1881 war er erster Arzt an der Rudolf-Stiftung, seitdem am Allgemeinen Krankenhaus; [* 5] seit 1884 liest er über das ganze Gebiet der innern Medizin.
Schrötters
Bedeutung liegt in seinen zum Teil bahnbrechenden
Arbeiten auf dem Gebiet der
Hals- und
Brustkrankheiten, in seinen
überaus glücklichen und gewandten
Operationen im
Kehlkopf
[* 6] und in seinen feinen und sichern
Diagnosen. Auch als klinischer
Lehrer genießt er eines wohlbegründeten
Rufs. Er schrieb: »Beiträge zur laryngoskopischen
Chirurgie«
(1868-69, 3
Tle.);
»Temperaturverhältnisse bei der kroupösen Pneumonie« (Wien 1869);
»Beitrag zur Behandlung der Larynx-Stenosen« (das. 1876);
»Die Herzkrankheiten« (in Ziemssens »Handbuch für spezielle Pathologie und Therapie«);
»Die Kehlkopfsyphilis« (in Zeißls »Handbuch der Syphilis«);
»Vorlesungen über Krankheiten des Kehlkopfes, der Luftröhre, der Nase [* 7] und des Rachens« (Wien 1887 ff.);
auch ist S. Mitredakteur der »Monatsschrift für Ohrenheilkunde etc.« (Berl.).