Joseph,
Dramaturg und Dichter, geb. zu
Wien,
[* 2] studierte daselbst, privatisierte hierauf in
Jena
[* 3] und ward 1802 an
KotzebuesStelle als kaiserlicher Hoftheatersekretär nach
Wien berufen, legte aber nach
zwei
Jahren diese
Stelle nieder und gründete ein
Kunst- und Industriekontor. Nachdem er 1814 in sein früheres
Amt als Hoftheatersekretär
zurückgetreten, erwarb er sich große
Verdienste um die
Hebung
[* 4] des Burgtheaters, besonders durch seine treffliche Bearbeitung
spanischer
Dramen. Nach
Calderon gab er »Das
Leben ein
Traum«
(Wien 1817, 4. Aufl. 1827) und
»Don Gutierre,
der
Arzt seiner
Ehre« (das. 1818),
Jos., Schriftsteller, geb. zu Wien, studierte daselbst und lebte dann, schriftstellerisch thätig,
in Jena, bis er 1802 kaiserl. Hoftheatersekretär in Wien wurde. 1804 errichtete er ein Kunst- und Industriecomptoir,
das er bis 1814 leitete. Hierauf wurde S. Theatersekretär und Dramaturg und erwarb sich große Verdienste um die Blüte
[* 6] und
den Ruhm des Burgtheaters, dessen
Repertoire er auch durch musterhafte Bearbeitung span. Dramen bereicherte, unter denen «Don
Gutierre» und «Das Leben ein Traum» nach Calderon und «Donna Diana» nach Moreto am bekanntesten wurden.
Am wurde S. in schroffer, verletzender Form pensioniert; erlag er der Cholera. Seine eigenen Dichtungen
sind, wie seine prosaischen Darstellungen, korrekt und elegant, aber ohne höhern Wert; als Schriftsteller nannte er sichThomas West oder KarlAugust West. Seine «Gesammelten Schriften» erschienen in vier Bänden (Braunschw. 1829;
neue Aufl. 1836). –
Vgl. C.L. Costenoble, Aus dem Burgtheater 1818–37 (2 Bde., Wien 1889).