Schraudolph
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Claudius, Historien- und Genremaler, geb. 1813 zu Oberstdorf im Algäu, jüngerer Bruder des 1879 verstorbenen bekanntern Historienmalers Johann S., war dessen Schüler und besuchte die Akademie in München unter Heinr. Heß. Mit Ernst Förster reiste er nach Italien, um die von diesem untersuchten Fresken alter italienischen Meister zu zeichnen; dann beteiligte er sich bei Heinr. Heß' Fresken in der Allerheiligenkirche und in der Basilika zu München, ebenso bei seines Bruders Fresken im Dom zu Speier. Nach 1848 gab er aus Gesundheitsrücksichten die Malerei eine Zeitlang auf, brachte aber später noch einige sehr poetische Genrebilder, zum Teil in Nachahmung des altdeutschen Stils, z. B.: Mädchen am Klavier, Faust unter der Linde (1874) und Dolce far niente (1879).