hinter lat. Pflanzennamen Bezeichnung für
HeinrichWilhelmSchott, geb. 1794 in
Brünn,
[* 4] Direktor der kaiserl. Gärten in Schönbrunn, gest. 1865 daselbst.
FriedrichOtto, Chemiker und Glastechniker, geb. zu Witten in Westfalen,
[* 5] studierte 1870–72
an der
Technischen Hochschule zu
Aachen,
[* 6] 1873–75 an den
Universitäten zu
Würzburg
[* 7] und
Leipzig,
[* 8] war 1875–77
in einer chem. Fabrik in Haspe in Westfalen thätig und richtete 1877–78 in
Oviedo in
Spanien
[* 9] eine chem. Fabrik ein. Seine
schon während der Studienzeit begonnenen Untersuchungen über die chem. und physik. Eigenschaften
von verschiedenen
Glasflüssen führten, unterstützt durch die Anregung des Professor
Abbe, des Leiters der
Jenaer optischen
Werkstätte von
Zeiß (s. d.), 1884 zur Gründung des Glastechnischen Laboratoriums zu
Jena,
[* 10] dessen Leitung
S. übernahm. Zu den in großem Maßstabe durchgeführten Experimenten, in neuester Zeit teilweise unter Beteiligung des
Professor Winkelmann, gab der preuß.
Staat eine Unterstützung von 60000 M. Aus dieser Anstalt sind eine Reihe wichtiger
Neuerungen auf dem Gebiete der Glassorten für wissenschaftliche Zwecke hervorgegangen. (Näheres hierüber
s.
Glas,
[* 11] Bd. 8, S. 44.)
Außer zahlreichen
Abhandlungen in Wiedemanns
«Annalen», den «Verhandlungen» und «Sitzungsberichten»
des
Vereins zurBeförderung des Gewerbfleißes, der «Zeitschrift für Instrumentenkunde»,
schrieb S. «Beiträge zur Kenntnis der unorganischen Schmelzverbindungen»
(Braunschw. 1881).
Joseph, Militärschriftsteller, geb. zu Wetzlar,
[* 12] trat 1852 in
das 8. Artillerieregiment, wurde 1854
Lieutenant und 1866 Hauptmann; als solcher war er 1867–73
Lehrer an der
Kriegsschule
in
Erfurt
[* 13] und nahm an den
Kriegen von 1866 und 1870 und 1871 teil. 1874 als Major verabschiedet, war er 1875–83
Lehrer an der
Haupt-Kadettenanstalt und lebt seitdem militärwissenschaftlichen
Studien in Groß-Lichterfelde bei
Berlin.
[* 14] S. war nach den großartigen Umwälzungen im neuern Waffenwesen in
Preußen
[* 15] der erste, der ein zu Schulzwecken geeignetes
Lehrbuch, «Grundriß der Waffenlehre» (Darmst.
1868; 3. Aufl. 1876),
herausgab. Auch bearbeitete S. die
Abteilung «Kriegswesen» des «Bilder-Atlas»
(Lpz. 1875) und schrieb ferner
«Frankreichs Kriegsvorbereitung seit 1889» (Berl. 1894; mit «Nachtrag»,
ebd. 1895).
«Zur japan.
Dicht- und Verskunst» (ebd. 1878) und
«Über die
Sprache des
Volkes Rong auf
Sikkim» (ebd. 1882). Untersuchungen anderer Art betreffen
Volkspoesie,
Mythe, Geschichte und Kultur der finn. und hochasiat.
Völker. Dahin gehören namentlich «Die finn.
Sage von Kullerwo» (ebd. 1852),
«Über die esthnische Sage von Kalewi-poeg» (ebd. 1863),
«Über die (hochasiatische)
Sage von Gesser-Chan» (ebd. 1851),
«Über den Buddhismus in Hochasien und in
China»
[* 21] (ebd. 1844),
«Zur Litteratur des chines.
Buddhismus» (ebd. 1873),
«Zur Uigurenfrage» (2 Tle., ebd. 1874–75).In dem schon 1854 ans
Licht
[* 22] getretenen
«Entwurf einer
Beschreibung der chines. Litteratur» gab S.
die erste Übersicht ihres unermeßlichen Reichtums.