selbst aus Eisen gefertigt und mit der Schiffshaut wasserdicht verbunden, teilen sie den
innern Schiffsraum in eine größere Anzahl für sich wasserdicht abgeschlossener Abteilungen, so daß durch ein Loch in dem
unter Wasser befindlichen Teil des Schiffs nicht dessen ganzer innerer Raum volllaufen kann (vgl. Schiff,
S. 459).
arab. Name für die im N. und Süden des Atlas sich in Reihen hinziehenden Salzsümpfe, die bis dicht an die Große
Syrte herantreten. Nördlich vom Atlas erstreckt sich das große Steppenplateau der Schotts, auch Region des Halfagrases (wegen
der außerordentlichen Verbreitung desselben) genannt, von Algerien bis nach Tunis hinein. Die bedeutendsten
dieser Schotts sind das S. el garbi, S. esch scharki, S. es Saida u. a. Sie enthalten in ihren zuweilen sehr tiefen, von steilen
Felsufern eingefaßten Betten nach Regengüssen beträchtliche Wassermengen, ohne jedoch auch nur annähernd gefüllt oder
auch nur am Boden bedeckt zu sein, trocknen aber im Sommer mit Hinterlassung einer blendend weißen Kochsalzschicht
fast aus. In einigen finden sich enge, unergründlich tiefe Trichter, welche beständig intensiv salziges Wasser enthalten.
Ein noch weit bedeutenderes Gebiet von Schotts zieht sich am Nordrand der Sahara vom südwestlichen Algerien durch das südliche
Tunis bis zum Golf von Gabes. Es sind das S. Meruan, S. el Melrhir, S. Gharsa, S. Dscherid, S. el Fedschedsch
mit vielfachen Verzweigungen. Diese Schotts sind als Reste eines ehemaligen größern Binnensees anzusehen, der durch die
zunehmende Trockenheit des nordafrikanischen Klimas mehr und mehr einschrumpfte, so daß der Spiegel des S. el Melrhir sogar
bis 25 m unter den Meeresspiegel gesunken ist.
Man hat diese Reihe von Schotts für einen Golf des Mittelmeers angesehen, allein nach der geognostischen Untersuchung des Riegels
von Gabes erscheint dies fraglich. Derselbe besteht nämlich aus tertiären Kalksteinplatten, Quarzsandstein und Gips. Dieser
Querriegel erhebt sich 60-100 m ü. M. und hat eine Breite von mindestens 20 km. Und diese Höhe und Breite
hat insbesondere Anlaß dazu gegeben, daß man von dem Projekt einer Durchstechung der Landenge abstand, wodurch das ganze Gebiet
der Schotts, eine Fläche von 14,000 qkm (250 QM.), unter Wasser gesetzt werden könnte, ohne die schönen Oasen des Suf zu überschwemmen;
nur die kleinen Oasen von Necira und Denduga würden untergehen. Der besonders von Roudaire befürwortete Plan veranlaßte wiederholte
Vermessungen durch ihn selbst und andre; allein man fand, daß die Kosten sich auf mehr als eine Milliarde Frank belaufen und
doch keine der Verdunstung entgegenwirkenden Veränderungen des Klimas innerhalb der algerischen Sahara
erreicht werden würden.
Vgl. Roudaire, Une mer intérieure en Algérie (Par. 1874).
1) Andreas, gelehrter Jesuit, geb. zu Antwerpen, gebildet in Löwen, Douai und Paris, wurde 1580 Professor
der Beredsamkeit in Toledo, 1584 in Saragossa, trat 1586 in den Jesuitenorden, lehrte im Kollegium zu Rom,
kehrte 1597 nach Antwerpen zurück und lehrte Griechisch am Kollegium daselbst, wo er starb. S. war ein fleißiger
Sammler (auch von Manuskripten), aber auch tüchtiger Übersetzer und Herausgeber. Wir nennen: die Ausgaben des Aurelius Victor
(Douai 1577, Antw. 1579, Frankf. 1606; bereichert durch die neuentdeckte »Origo
gentis romanae«) und des Rhetors Seneca (Par. 1607 u. 1613);
»Tabulae rei nummariae Romanorum
Graecorumque«
(Antw. 1605);
»Commentarius in Aemilium Probum« (Frankf. 1609);
»Photii bibliotheca graeco-latina« (Par. 1611);
»Adagia Graecorum« (Antw. 1612);
»Adagia sacra Novi Testamenti« (das. 1612);
»Hispania illustrata« (Frankf. 1604, 4 Bde.).
2) Wilhelm, namhafter Orientalist, geb. zu Mainz, studierte in Gießen orientalische Sprachen, dann
in Halle Theologie, erhielt, nachdem er noch in Berlin ostasiatische Sprachen getrieben, auch im Türkischen und Persischen sich
praktisch ausgebildet hatte, 1838 eine außerordentliche Professur an der Universität daselbst und ward 1841 Mitglied der
Akademie;
starb Von seinen Arbeiten sind außer Aufsätzen für Zeitschriften und einem Katalog
der chinesischen Werke der königlichen Bibliothek zu Berlin (Berl. 1840) hervorzuheben: »Versuch über die tatarischen Sprachen«
(1836);
»De lingua Tschuwaschorum« (1841);
»Über den tungusischen Schamanenkultus am Hof der Mandschukaiser« (1842);
»Vocabularium
sinicum« (1844);
»Älteste Nachrichten von Mongolen und Tataren« (1846);
Ȇber den Buddhismus in Hochasien
und in China« (1846);
»Über das altaische oder finnisch-tatarische Sprachengeschlecht« (1849);
»Das Reich Karachatai oder Si-Liao« (1849);
»Über die finnische Sage von Kullervo« (1852);
»Entwurf einer Beschreibung der chinesischen
Litteratur« (1854);
»Über die sogen. indochinesischen Sprachen, insonderheit die siamesische« (1856);
»Chinesische Sprachlehre«
(1857);
»Über die chinesische Verskunst« (1857);
»Über die Cassiasprache im nordöstlichen Indien« (1859);
»Über die esthnischen Sagen vom Kalewi-Poeg« (1863);
»Über die echten Kirgisen« (1865);
»Über finnische und esthnische Heldensagen«
(1866);
»Zur Litteratur des chinesischen Buddhismus« (1874);
»Zur Uigurenfrage« (1874-75, 2 Tle.);
»Über einige Tiernamen«
(1877).
Eine fortlaufende Sammlung interessanter Essays ist in den »Altaischen Studien« (Berl. 1860-72, 5 Hefte)
enthalten.
3) Siegmund, Schriftsteller und Abgeordneter, geb. zu Stuttgart, studierte in Heidelberg und Tübingen Rechtswissenschaft
und lebt seit 1840 als Advokat in seiner Vaterstadt. Er schrieb: »Max Emanuel, Prinz von Württemberg, und sein Freund Karl XII.
von Schweden« (Stuttg. 1839);
»Gedichte« (das. 1857, 2. Aufl.
1873) und die populär-philosophischen Studien: »Sterben und Unsterblichkeit« (das. 1861),
»Von menschlichen Schwächen« (Bresl.
1865) und »Ansichten vom Leben« (das. 1870).
Von 1850 bis 1870 war S. Mitglied der württembergischen Abgeordnetenkammer; 1881 wurde
er in den Reichstag gewählt, wo er zur demokratischen Partei gehörte. - Sein älterer Bruder, Albert, geb.
gest. als Professor am Stuttgarter Gymnasium, schrieb: »Die deutschen Kolonien in Piemont, ihre Mundart und Herkunft«
(Stuttg. 1842),
»Wanderungen durch das mittlere und nördliche Deutschland« (das. 1846),
Lebensbeschreibungen zu den Kaiserbildern
im Kaisersaal zu Frankfurt a. M. (mit Hagen, Frankf. 1844-52) u. a. und gab mit seinem Bruder Arthur (geb.
1814, gest. 1875 in Washington) »Walachische Märchen« (das. 1845) heraus. Letzterer veröffentlichte auch einen Band »Gedichte«
(Stuttg. 1850) und machte 1865 eine wissenschaftliche Reise durch Yucatan.