Schongauer
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Martin, Maler und Kupferstecher, wegen der Anmut seiner Schöpfungen Hübsch Martin oder Schön genannt, geboren um 1445 zu Kolmar, [* 2] bildete sich in Flandern nach oder unter R. van der Weyden und starb in Kolmar. Sein Hauptwerk in der Malerei ist die Madonna im Rosenhag (1473, Martinskirche zu Kolmar); andre Gemälde, deren Authentizität jedoch fraglich ist, befinden sich im Museum daselbst. Zwei kleine heilige Familien in der kaiserlichen Galerie zu Wien [* 3] und in der Münchener Pinakothek werden ihm mit größerer Sicherheit zugeschrieben.
Diese Gemälde zeigen den flandrischen Einfluß deutlich, stehen jedoch hinsichtlich der malerischen Durchführung hinter den Werken der bessern Meister dieser Schule zurück. Eine größere Bedeutung gewann er als Kupferstecher. Als solcher war er der erste seiner Zeit. Er zeigt eine reiche Erfindungskraft und in den Frauenköpfen einen großen Schönheitssinn, doch stehen auch seine Kupferstiche, 117 an der Zahl, unter dem Einfluß der eckigen nordischen Kunstrichtung. Es befinden sich darunter religiöse Darstellungen, Genrebilder, Tierstücke, kunstgewerbliche Muster u. dgl. m. Seine Technik ist zart und aufs sauberste vollendet.
Vgl. W. Schmidt in Dohmes »Kunst und Künstler«, Bd. 1; A. v. Wurzbach, M. S. (Wien 1880);
D.
Burckhardt, Die
Schule M. Schongauers
am
Oberrhein (Basel
[* 4] 1888).