Schomberg
(Schonburg), Friedrich von, berühmter Heerführer des 17. Jahrh., geb. 1615 zu Heidelberg [* 2] aus einem rheinischen Adelsgeschlecht, welches von der Schönburg bei Oberwesel stammte, diente zuerst im Heer des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien, dann unter dessen Sohn Wilhelm und trat 1650 in französische Dienste. [* 3] Von Ludwig XIV. 1661 nach Portugal [* 4] gesandt, nötigte er hier durch seine Siege Spanien 1668 zur Anerkennung des Hauses Braganza. Nachdem er nicht minder glücklich 1675 in Katalonien gefochten, erhielt er, obwohl Protestant, den Marschallsstab und den Herzogstitel. Im niederländischen Feldzug 1676 entsetzte er Maastricht. [* 5]
Bei der Aufhebung des Edikts von Nantes [* 6] (1685) ging er zuerst nach Portugal, wo er zum Granden und Grafen von Mertola ernannt ward. 1687 trat er in brandenburgische Dienste, in denen er zum Gouverneur in Preußen, [* 7] zum Generalissimus des Heers sowie zum Staatsminister befördert wurde, und begleitete 1688 den Prinzen Wilhelm von Oranien bei seiner Expedition nach England sowie 1689 nach Irland, wo der vertriebene König Jakob II. eine Landung versucht hatte. Er fiel in der siegreichen Schlacht am Boyne in Irland Mit seinem Sohn Meinhard, Herzog von S. und Leinster, erlosch sein Geschlecht 1719.
Vgl. Kazner, Friedrich von S. (Mannh. 1789).